Einfach bezaubernd
den protzigen Schmuck, der die Schwestern Fortune in den vergangenen zwölf Jahren über Wasser gehalten hatte.
Seit jenen schrecklichen Tagen, in denen das ganze Kartenhaus zusammengestürzt war. Dee sah noch immer ihre Eltern wie betäubtes Schlachtvieh dort stehen, während die Fernsehkameras, in deren Licht sie sich so lange gesonnt hatten, sie unerbittlich hetzten und Xan sich bereits in Sicherheit gebracht hatte. Dann sah sie sie an jenem schrecklichen Morgen wie leere Hüllen auf dem Boden liegen.
»Und du?«, fragte er. »Haben sie dir jemals geholfen?«
Fast musste sie lachen. Diese Frage hatte ihr noch nie jemand gestellt. »Glauben Sie wirklich, dass ich mit Ihnen darüber spreche, wenn ich genau weiß, dass Sie sich hinterher mit meiner Tante unterhalten?«
»Stimmt«, gab er zu. »Das war ziemlich daneben. Tut mir leid.«
Sie fühlte, wie er noch näher kam. Sie regte sich nicht. Irgendwie
wusste sie, was er wollte. Himmel, sie hoffte, dass sie es wusste. Ihr Herz schlug schneller. Sie sehnte sich nach ihm und wusste zugleich, dass dieser Mann der Letzte war, bei dem sie Trost suchen sollte. Warum eigentlich nicht? , dachte sie und wappnete sich in Erwartung der ersten Berührung. Warum es nicht genießen, wenigstens für eine kurze Weile? Er fühlte sich, weiß Gott, wunderbar an. Die seltsamen Flämmchen funkten wieder zwischen ihnen und funkelten bis hinunter zu Dees Zehen, bis diese sich krümmten. Manche Teile ihres Körpers schienen im Dunkeln zu glühen. Bevor sie von hier verschwand, durfte sie doch wohl dieses Geschenk annehmen?
Er drehte sie sanft in seinen Armen zu sich herum und lächelte sie an. »Trotz allem bin ich so froh, dass ich dich kennen gelernt habe.«
Dee fühlte, dass seine Hand ein wenig zitterte, als er ihr eine lose Locke aus der Stirn strich. Sein Körper strahlte Wärme, Stärke, Sicherheit aus. Nach nichts sehnte sie sich mehr.
Sie legte ihre Hände zart auf seine Brust. »Ich auch.«
Sie wollte das Zusammensein mit diesem Mann genießen. Sie wollte es. Ihn verführen. Sich von ihm verführen lassen.
Aber da war noch immer Xan in ihrem Kopf. Du hast es nicht unter Kontrolle, Deidre. Du wirst es nie unter Kontrolle haben. Ohne mich wirst du scheitern. Ohne meine Führung schlitterst du in eine Katastrophe .
Danny beugte den Kopf zu ihr hinunter. Dee kämpfte die instinktiv aufsteigende Panik nieder und hob ihm ihr Gesicht entgegen. Sie konnte es kontrollieren. Das tat sie jeden Morgen, wenn sie sich für ihre Malerei verwandelte. Sie hielt sich davor zurück, wenn sie sich in der Bank manchmal so frustriert fühlte, dass sie Glas zerbeißen könnte. Und sie konnte es auch jetzt.
Er umfing ihr Gesicht mit seinen kraftvollen Händen. Die
Knie wurden ihr weich, als er sie so hielt, dabei hatte er sie noch nicht einmal geküsst.
Nun aber begann er damit, und Dee überließ sich einem grenzenlosen Entzücken. Er streifte mit den Lippen und der Zunge über ihre Haut, zart und verführerisch. Er entfesselte die Art von Feuer, die jede einzelne Körperzelle erschütterte. Seine Zunge öffnete ihre Lippen und glitt hinein.
Wieder versagten ihr fast die Knie. Sie glühte, und ihre Brüste wurden hart und schmerzten. Sie wünschte sich sehr, dass er sie berührte. Sie wünschte sich, dass er sie hier in ihrem Steinzirkel auf den Boden legen würde und sie nicht mehr aufstehen ließ, bis jemand anderes zur ältesten Jungfrau von Nordamerika gekrönt würde.
Sie fühlte sich wunderbar, und sie begann, seine Zärtlichkeiten zu erwidern. Ohne die Augen zu schließen, zog sie sein Hemd aus der Hose, so dass sie mit den Fingern nach diesen wunderbar festen Muskeln tasten konnte; dieses wunderschöne Terrain näher erkunden, das sie von dem Regalbrett aus bewundert hatte. Ihn mit den Händen zu fühlen und seinen Duft einzuatmen versetzte sie schier in einen Rauschzustand. Fast konnte sie die Gedanken hören, die sich in seinem Kopf überschlugen, während er an den Knöpfen fummelte, die Mare kaum eine Stunde vorher schon zu öffnen versucht hatte.
Oh ja , dachte Dee und bog sich ihm entgegen, ohne den Kuss zu unterbrechen. Oh bitte, nur dieses eine Mal.
Ihr Körper barst schier vor Erregung. Schauder jagten ihr den Rücken hinab, bis sie sich schwach fühlte. Das Herz hämmerte ihr gegen die Rippen, und sie presste sich an seinen Körper, als könnte sie in ihn hineinschmelzen. Sie fühlte Explosionen von Licht in jeder ihrer Körperzellen.
Du schlitterst in eine
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