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Einfach bezaubernd

Einfach bezaubernd

Titel: Einfach bezaubernd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Dreyer Eileen Stuart Anne
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Vorstellung schien ihn zu ärgern. War es nur, weil sie
dann ihre Talente verschwendete, oder aus einem anderen Grund? Es musste wohl ein verrückter Anfall von Wunschdenken ihrerseits sein.
    »Finden Sie nicht, dass wahre Liebe es wert ist, alles dafür zu riskieren?«
    »Kommt darauf an, was Sie wirklich darunter verstehen«, erwiderte er. Er hatte sein Jackett und das Halstuch abgenommen und die Ärmel aufgekrempelt, und sein langes Haar war leicht in Unordnung geraten. Eigentlich sollte er damit zugänglicher wirken. Doch je menschlicher er ihr erschien, umso nervöser machte er sie, und sie wusste nicht, warum.
    »Ich wette, Sie glauben überhaupt nicht an wahre Liebe.«
    »Um die Königin der Herzen zu zitieren, ich versuche, jeden Tag vor dem Frühstück an sechs unmögliche Dinge zu glauben. Sollen wir jetzt hier weitermachen, oder wollen Sie immer nur reden?«
    »Wir machen hier weiter«, gab sie nach und betrachtete den Kalkkreis zweifelnd.
    »Sie werden die Schuhe ausziehen müssen.« Irgendwann waren die Espadrilles an ihren Füßen unbemerkt durch ein Paar schwarzer Pumps ersetzt worden, die unter den Jeans seltsam wirkten, aber schließlich war sie daran gewöhnt, immer wieder die seltsamsten Schuhe an sich zu entdecken. Sie schleuderte sie mit einer kurzen Bewegung von den Füßen und unter die Werkbank.
    »Die Socken auch«, setzte er hinzu. »Ihr Körper muss in direkten Kontakt mit dem Kreis kommen.«
    Leise murrend zog sie die weißen Söckchen mit dem Spitzenrand aus und trat dann in die Mitte des Kreises. Sofort wurde der Anhänger aktiv und pochte gegen ihr Herz.
    Erschrocken begegnete sie einen Moment lang dem Blick seiner dunklen Augen, und er nickte. »Sehr gut. Sie sind sogar noch empfänglicher, als ich dachte. Es würde noch besser funktionieren,
wenn Sie nackt wären, aber ich nehme an, dass ich Sie nicht dazu überreden kann. Zumindest nicht jetzt gleich.«
    »Nicht in diesem Leben«, entgegnete sie und erwartete halb, dass er sich über ihre Haltung lustig machte, aber er schwieg, und das wirkte noch provozierender.
    Er nahm einen ihrer Schuhe und stellte ihn auf die hölzerne Werkbank in die Mitte des kleineren Kreises, den er dort bereits gezeichnet hatte. »Damit anzufangen sollte ziemlich einfach sein – der ist schon einmal mutiert worden, und ich fühle noch immer die Energie. In was möchten Sie ihn verwandeln?«
    »In Gold«, antwortete sie prompt.
    »Denken Sie doch nicht so eingleisig«, schalt er sie. »Wenn Sie zum ersten Mal Ski fahren, nehmen Sie auch nicht gleich die schwarze Abfahrt, und wenn Sie zum ersten Mal segeln, machen Sie nicht gleich eine Ozeanüberquerung. Versuchen Sie es mit etwas Kleinem.«
    »Ein Diamant?«, schlug sie hoffnungsvoll vor.
    »Suchen Sie sich etwas aus, was Sie tragen würden«, meinte er geduldig. »Nur eine kleine Mutation, nichts Dramatisches. Sie werden es in kleinen Schritten besser lernen.«
    »Ich muss aber schnell lernen, wenn Sie nur drei Tage lang hier sind.«
    »Sie werden es schon lernen. Jetzt schließen Sie die Augen.«
    Das war das Letzte, was sie tun wollte. Barfüßig und mit geschlossenen Augen in einem Kreis zu stehen, dabei würde sie sich sehr verletzlich fühlen. Aber je länger sie zögerte, desto länger würde es dauern, also schloss sie gehorsam die Augen.
    »Entspannen Sie sich. Sie sind angespannt wie ein Flitzebogen. Ich werde Sie nicht kitzeln.«
    Sie riss die Augen wieder auf. »Sie werden mich überhaupt nicht berühren«, stieß sie hervor und wusste nicht, ob es eine Warnung oder eine Frage war.

    Er antwortete nicht darauf. »Schließen Sie die Augen, atmen Sie tief ein und lockern Sie alle Ihre Muskeln.«
    Leichter gesagt als getan. Sie atmete tief aus, ließ alle Luft aus sich herausströmen und versuchte, die Spannung in ihren Muskeln zu lösen. Sie rollte mit den Schultern, schüttelte die Hände aus, versuchte, sich auf den einzelnen schwarzen Schuh zu konzentrieren.
    Natürlich geschah nichts. »Vielleicht brauchen Sie doch ein wenig Wein«, murmelte Elric. »Sind Sie immer so angespannt?«
    Eigentlich war sie das nicht. Sie hatte das Bedürfnis nach einem friedlichen, einfachen Leben, und sie tat alles, um dafür zu sorgen, dass die Dinge glattliefen. Elric aber stritt mit ihr, er machte sie nervös und zittrig und aufgeregt, und das in einer Art, die sie nicht im Mindesten verstand. Oder nicht verstehen wollte.
    »Ich versuch’s ja«, erwiderte sie. »Ich bin nur …«
    »Was war das?« Elric

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