Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einfach bezaubernd

Einfach bezaubernd

Titel: Einfach bezaubernd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Dreyer Eileen Stuart Anne
Vom Netzwerk:
ihrer Schulter. »Was ist das?«, fragte er und hielt es in die Höhe.
    Mare richtete mühsam ihren Blick darauf. Etwas Blaues. »Eine Blüte?« Sie blickte zu der Eiche hinauf. Sie war voller Blüten, kleine blaue Blüten überall. Veilchen . Sie blickte zur Wiese hinüber und entdeckte inmitten der Wiesenblumen eine kahle Stelle. Dort sind meine Tränen hingeraten. Ich habe nicht geweint, ich habe die Veilchen in die Eichenäste gehoben .
    Crash wollte sich aufsetzen, aber sie hielt ihn noch enger an sich gepresst. »Verlass mich nicht.«
    Er zog sie an sich, und ihre feuchten Körper glitten wieder zusammen. Er wischte die blauen Blüten aus ihrem Haar. »Ich dachte, das wäre eine Eiche.«
    »Ach ja, bist du unter die Botaniker gegangen?«, erwiderte sie. »Küss mich.«

    Er tat es, und sie erwiderte den Kuss und dachte: Es bricht mir das Herz , und diesmal – so wahr sie die Drama-Königin des Universums war – war es die Wahrheit.

    Xan stand in fließender silberner Seide schweigend mitten im Raum, umklammerte ihren Seher-Kristall, das ihr wie ein Anhänger um den Hals hing, und bemühte sich, ruhiger zu atmen. Tiefe, langsame, reinigende Atemzüge, denn sonst könnte sie sich womöglich nicht mehr zurückhalten, Vincent in irgendein unglückliches Wesen zu verwandeln, und das wäre zu gnädig für ihn.
    »Du hast deinen Sinn für Humor wohl ganz verloren, Schatz«, sprach Vincent und schnippte ein imaginäres Staubkörnchen von seinem Satinaufschlag. »Jennifer hat mit dieser Bemerkung gar nichts Besonderes gemeint.«
    »Das weiß ich doch, dass sie gar nichts gemeint hat.« Jennifer war ein solcher Hohlkopf, dass sie gar nicht in der Lage war, mit irgendeiner Bemerkung etwas Besonderes meinen zu wollen. Xan öffnete den Schrank, der in der silbern vertäfelten Wand versteckt war, und nahm eine gefüllte Karaffe mit dunkelrotem Wein heraus, blutroter Burgunder. Ich bin in blutrünstiger Stimmung .
    »Als sie sagte, dass ihre Großmutter dich gekannt hat, meinte sie damit nicht, dass du genauso alt wie ihre Großmutter seist«, fuhr Vincent mit gemeinem Lächeln fort.
    »Natürlich bin ich fast so alt wie ihre Großmutter«, erwiderte Xan und holte zwei Weinkelche hervor. »Aber, Vincent, du bist sogar älter als ihre Großmutter. Ihre Großmutter hat dir schon Ohrfeigen verpasst, weil du dir Freiheiten herausgenommen hast, als sie noch ein Teenager war.«
    Vincents Lächeln verblasste, und Xan füllte die Weinkelche.
    »Jennifer ist ein dummes kleines Mädel, aber sie wird älter
und klüger werden.« Xan reichte ihm ein Glas. »Das wird schließlich jeder.« Sie blickte in Vincents dämlich grinsendes Gesicht. »Na ja, zumindest wird jeder älter.«
    »Ich glaube, du verstehst noch nicht ganz«, meinte Vincent und nahm seinen Wein.
    »Ich verstehe vollkommen.« Xan nahm ihr eigenes Glas und lehnte sich an die Wandvertäfelung. Sie wusste, dass der silberne Hintergrund sie in freundliches Licht tauchte, ebenso wie das verdammte Kerzenlicht. »Du entwickelst dich zu einem alten Geißbock, der hinter viel zu jungen Frauen her ist, die sich hinter deinem Rücken wahrscheinlich ins Fäustchen lachen.«
    Vincent nippte an seinem Wein und warf dann einen prüfenden Blick auf sein Spiegelbild in dem silbernen Spiegel an der Wand. »Nein, du verstehst wirklich nicht.« Er fuhr sich über sein glatt zurückgestrichenes weißes Haar. »Jennifer hat eingewilligt, meine Frau zu werden.«
    Xans Hand krampfte sich um ihr Glas. »Du hast dieser dummen Ziege einen Heiratsantrag gemacht?«
    »Vor zwei Tagen. Ich finde, du und ich, wir sind sowieso am Ende unseres gemeinsamen Weges, findest du nicht?«
    In ihren Ohren rauschte es, und der Raum waberte vor ihren Augen. Das muss wohl der Blutandrang sein , dachte Xan. Die Wut natürlich. Ich bin von einem dümmlichen, gemeinen Bastard sitzen gelassen worden, bevor ich ihn selbst fallen lassen konnte. Ich muss wirklich aufhören, meine gesellschaftlichen Angelegenheiten mit meiner Arbeit zu sabotieren .
    »Ich weiß, dass das ein Schock für dich ist.«
    »Nur weil ich es nicht als Erste getan habe«, winkte Xan ab und nahm einen Schluck Wein.
    »Oh, bitte.« Vincent leerte sein Glas und stellte es auf dem Tisch vor ihr ab. »Es weiß doch jeder, dass du verrückt nach mir bist. Deswegen habe ich bis heute gewartet, um es dir zu sagen. Ich wusste, dass heute Abend eine wichtige …«

    »Moment mal.« Xan richtete sich auf. »Willst du mir etwa damit sagen, dass am Galaabend

Weitere Kostenlose Bücher