Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einfach bezaubernd

Einfach bezaubernd

Titel: Einfach bezaubernd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Dreyer Eileen Stuart Anne
Vom Netzwerk:
Bett.

Kapitel 5
    Lizzie stöhnte leise. Sie schlief, aber sie konnte sich selbst hören – ein sanftes Stöhnen der Lust und des Protests. Sie wollte nicht aufwachen – die Träume waren zu schön. Sexträume, die so intensiv waren, dass sie fühlte, wie ihr Körper im Schlaf zuckte, und dieses Mal war es so wirklich, dass sie hätte schwören können, dass die Berührungen echt waren. Und dieses Mal hatte der Fantasieliebhaber ein Gesicht, einen Körper, den Mund eines gefallenen Engels und die Augen eines Sünders. Es war nicht real, aber es war wunderbar, und sie wollte nicht, dass ihre Schwester sie aus diesem köstlichen, sündigen Fantasiebild herauszerrte. In einem entfernten Bereich ihres Verstandes konnte sie Dee im vorderen Zimmer hören, und die Geräusche drangen in ihr Unterbewusstsein ein. Aber sie schob diese Geräusche von sich, schmiegte sich tiefer in ihr Bett, in die seidigen Laken, in die Arme des Mannes, der sie berührte …
    Sie schlug die Augen auf. Er schlief neben ihr, und ihr Kopf hatte auf seiner Schulter geruht, seine Arme lagen lose um sie herum. Die Bettdecke bedeckte ihn bis zur Hüfte, aber soweit sie erkennen konnte, war er nackt.
    Es war nicht ihr Bettzeug. Anstatt des Baumwollbezugs mit den winzigen Blümchen erblickte sie einen seidenen oder ebenso fein wie Seide gewebten Stoff, der in einem satten Violett schillerte. Die Farbe, die sie nie trug, die Farbe, die sie insgeheim liebte. Langsam rückte sie ein Stück von ihm fort, um ihn nicht zu wecken, und setzte sich im Bett auf. Schockiert und erschrocken blickte sie auf ihn hinab.

    Im Schlaf konnte er ihre Wahrnehmung nicht trüben, und sie konnte ihn ganz deutlich sehen. Er war wunderschön – es gab kein anderes Wort dafür, er war von einer solch klassischen Schönheit, dass es sie tief berührte. Er sah jünger aus, als sie gedacht hatte – in ihrem Alter oder sogar noch jünger, und doch seltsam zeitlos -, und sein Körper war schlank und doch kraftvoll, mit glatter, goldener Haut. Sein dunkelblondes Haar lag zerzaust auf dem violetten Kissen, und sie streckte eine Hand aus, um ihn zu berühren, zog sie aber schnell wieder zurück.
    Sie blickte auf ihren eigenen Körper hinab und konnte kaum einen kleinen Aufschrei unterdrücken. Sie trug das violette Seidennachthemd, das sie gestern Abend hervorgezaubert hatte. Es ließ ihre blasse Haut erglühen, und es schmiegte sich an ihren Körper, an ihre Rundungen, und da entfuhr ihr doch ein kleiner Laut des Unbehagens.
    Er schlug die Augen auf, und sie entdeckte eine schmale lavendelfarbene Umrandung seiner Iris, die sie vorher nicht bemerkt hatte. Er machte keine Bewegung, aber seine Stimme erklang leise und leicht amüsiert: »Keine Panik«, sagte er beruhigend. »Ich habe Sie nicht angerührt.«
    Wieso vibrierte ihr Körper dann immer noch in leidenschaftlicher Erinnerung? Wieso fühlte sich ihre Haut heiß und kalt zugleich an?
    Ein Klopfen an der Tür ließ sie aufschrecken, und zum ersten Mal wartete Dee nicht auf eine Antwort. Sie öffnete die Tür und sagte: »Lizzie, hast du …«, dann brach sie ab, ihr Kinn sackte herab, und Lizzie wartete darauf, dass die Hölle losbrach.
    »Du meine Güte, Lizzie, woher hast du dieses Nachthemd?«, fragte Dee, und Lizzie fand, dass sei eine ziemlich nebensächliche Frage angesichts des nackten Mannes in ihrem Bett.
    Lizzie warf einen raschen Blick auf Elric, der sich auf die Seite gerollt hatte und sie mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen anblickte und leicht an ihrem seidenen Nachthemd
zupfte. »Ich weiß, dass dich das aufregt, aber …«, begann sie lahm.
    »Wieso soll ich mich über dein Nachthemd aufregen?«, fragte Dee erstaunt.
    Lizzie warf Elric einen weiteren verwirrten Blick zu, aber er lächelte nur und zuckte die Achseln, ohne etwas zu sagen, doch seine Hand berührte ihren Fuß unter der Seide, und sie fühlte, wie in Reaktion darauf ein Zittern über ihre Haut tanzte. Mit großer Erleichterung wurde ihr plötzlich klar, dass Dee Elric im Bett ihrer Schwester nicht sehen konnte. Sie sah nur Lizzie, die da anscheinend allein in einem unpassenden Nachthemd saß.
    »Es wird Zeit, dass wir über Xan sprechen«, verkündete Dee.
    »Über Xan?«, wiederholte Lizzie abgelenkt. Warum berührte er sie, obwohl er doch wusste, dass sie nichts tun konnte? Weder konnte sie so darauf reagieren, wie es ein dunkler, geheimer Teil von ihr verlangte, noch konnte sie ihn zurückstoßen, ohne dass Dee es bemerkt hätte. Sie

Weitere Kostenlose Bücher