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Einfach bezaubernd

Einfach bezaubernd

Titel: Einfach bezaubernd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer Dreyer Eileen Stuart Anne
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schon alle Bescheid wussten, nur ich nicht ?«
    »Nun ja, Jennifer wollte den anderen gern ihren Ring zeigen.«
    Xan blickte in sein hageres, arrogantes Gesicht und dachte: Du warst so nahe daran, lebend hier herauszukommen .
    Er betrachtete sie kopfschüttelnd und mit genussvoll geheucheltem Mitleid. »Ich fürchte, ich kann sonst nichts mehr für dich tun. Meine Zukünftige erwartet mich.«
    »Setz dich.«
    »Also wirklich, Xan«, protestierte er, strich sich über seine weiße Krawatte und setzte sich dann mit verblüfftem Gesichtsausdruck.
    »Ich war genau drei Wochen lang mit dir zusammen, Vincent«, begann Xan und bemühte sich nicht mehr, ihren Abscheu zu verbergen, was nicht nur eine große Erleichterung war, sondern auch ein großes Vergnügen. »Während dieser Zeit warst du arrogant, langweilig, dumm und im Bett nur gerade so lala.«
    »Na, wir vertragen wohl eine Zurückweisung nicht besonders gut, wie?«, meinte Vincent und bemühte sich noch immer aufzustehen.
    »Vincent, niemand verträgt eine Zurückweisung besonders gut, das liegt in der Natur der Sache. Trotzdem wäre es mir ein Vergnügen gewesen, dich gehen zu lassen und zuzusehen, wie du die unterbelichtete, praktisch nicht zurechnungsfähige Jennifer in jeder möglichen Weise enttäuschst, wie ein Mann eine Frau nur enttäuschen kann – wenn du nicht einen entscheidenden Fehler gemacht hättest: Du hast mich öffentlich lächerlich gemacht.« Sie beugte sich vor. »Das war dumm, Vincent.«
    »Ach, und jetzt willst du mich bestrafen.« Vincent wackelte mit dem Zeigefinger hin und her. »Tz tz tz, die große, furchteinflößende
Hexe. Tja, aber ich habe auch Kräfte. Da, wie wär’s denn damit ?«
    Er streckte seine Arme aus, und nichts geschah.
    »Du hattest Kräfte, Vincent«, erwiderte Xan. »Jetzt habe ich sie. Das war der einzige Grund, warum ich mich überhaupt mit dir eingelassen habe. Du hast doch wohl nicht gedacht, ich schlafe mit dir, weil du so witzig und charmant bist, oder?« Er glotzte sie an, und sie fuhr fort: »Ich habe deine Kräfte von dir übernommen, Vincent. Ich habe sie mir wahrlich verdient . Drei Wochen mit dir waren so schlimm wie drei Jahre mit jedem anderen Trottel.«
    »Meine Kräfte?« Vincent blickte sich um. »Was hast du mit ihnen gemacht?«
    »Ich habe sie unter meinem Kopfkissen versteckt«, erwiderte Xan ironisch.
    »Das kannst du nicht tun!«, schrie Vincent auf, zum ersten Mal in seinem Leben ohne seine übliche Selbstsicherheit. »Weißt du, wer ich bin?«
    Hinter der Vertäfelung polterte es, und Xan stieß ein »Zur Hölle« aus und blickte Vincent an. »Du bist ein Mistkäfer«, antwortete sie.
    »Beschimpfungen zeugen von Niveaulosigkeit«, entgegnete Vincent.
    »Nein, Vincent«, erwiderte Xan. »Du bist ein Mistkäfer.« Sie machte eine Handbewegung, und er verwandelte sich in einen Mistkäfer, der auf der Tischplatte vor ihr saß. Während er vor Verblüffung noch reglos war, stülpte sie genüsslich sein leeres Weinglas über ihn. Gefangen, krabbelte er an dessen Seite empor, und das einzig Menschliche an ihm waren seine kleinen hellgrauen Augen.
    Xan ließ sich mit ihrem eigenen Weinglas nieder und lehnte sich zurück, als Maxine durch die vertäfelte Tür hereingestolpert kam, einen Frosch in der Hand tragend.

    »Es ist Jude!«, kreischte sie. »Verwandeln Sie ihn zurück.«
    »Jude«, wiederholte Xan und blickte den Frosch an. »Wieso überrascht mich das nicht?«
    »Wir waren dabei, den roten Anhänger zu stehlen, wie Sie uns gesagt hatten …«
    »Einen Augenblick«, unterbrach Xan sie. »Ich habe nicht ›euch‹ befohlen, den Anhänger zu stehlen, sondern dir.«
    »Ich konnte sie nicht überreden, ihn mir zu geben, deswegen habe ich Jude um Hilfe gebeten«, erzählte Maxine, fast schluchzend. »Und er war so wunderbar . Aber dann kam dieser blonde Mann …«
    »Elric«, sagte Xan und dachte, Elric hätte diesem Hohlkopf Jennifer keinen zweiten Blick gegönnt.
    »… warf ihn in den Garten raus, und da war er ein Frosch … «
    »Tja, das kann passieren«, versetzte Xan und machte eine Handbewegung.
    »… und ich hab ihn eingefangen und ihn hierher…«
    Jude erhob sich von dem silbernen Teppich, nackt und schön wie ein Sonnenaufgang, und Maxine hörte auf zu reden und schnappte nach Luft.
    »Ciao«, sagte Jude mit Panik im Blick.
    »Was ist passiert?«, fragte Xan unbewegt.
    »Die mittlere Schwester«, antwortete Jude. »Sie schlug mich, und ich habe mich verwandelt.« Er warf Maxine einen

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