Einfach gut - 99 Dinge, die nichts kosten und uns bereichern

MAN?
    Achtsamkeit und Ruhe.
    WAS SOLLTE MAN VERMEIDEN?
    Übertriebenen Ehrgeiz: Die Übungen sollten alle ganz locker und ohne Krafteinsatz durchgeführt werden.
    WIE LANGE DAUERT ES?
    Etwa fünfzehn Minuten.

Lesen Sie einem kranken Menschen etwas vor
    Lesen bildet. Bücher regen zudem die Fantasie an, schenken Abstand zu den Problemen des Alltags und können Leiden lindern. Doch gerade Menschen, die diese Hilfe am dringendsten bräuchten, können oft gar nicht zum Buch greifen, sei es, weil sie zu krank, zu alt oder noch so klein sind, dass sie gar nicht lesen können.
    Die Zahl der Eltern, die ihren Kindern Bücher vorlesen, hat in Zeiten von Fernsehen und Internet rapide abgenommen. Doch noch seltener kommen Kranke und Senioren in den Genuss einer Lesestunde. Vielleicht wollen Sie da ja Abhilfe schaffen?
    Erkrankten Verwandten, Nachbarn oder Freunden vorzulesen liegt nahe. Inzwischen gibt es aber auch zahlreiche Vereine und Clubs, die Vorleseaktionen veranstalten und »Vorlesepaten« suchen, die in Krankenhäusern, Kindergärten, Senioren- oder Jugendheimen kleine »Lesungen« geben. Sie können aber ebenso über die Kirche oder die Nachbarschaftshilfe einsteigen oder auch per Aushang ganz direkt in der jeweiligen sozialen Einrichtung auf Ihre Zeitspende aufmerksam machen. Oft reicht ja schon ein Aushang im Supermarkt: »Vorleser(in) hat noch Termine frei.« Auf den Aushang werden zwar nicht die Kranken, aber vielleicht deren Angehörige aufmerksam.
    Eine ganz andere Möglichkeit: Rufen Sie doch selbst eine Vorlesepatenschaft ins Leben. Wenden Sie sich an Ihre VHS und die Buchhandlung vor Ort und sprechen Sie Ihre Idee zu einer »Aktion Lesepaten« in Ihrer Gemeinde an. Gleichgesinnte werden Sie schnell finden, und Gelegenheiten gibt
es viele - nicht nur im Garten des Altersheims oder im Krankenzimmer, sondern auch beim Stadtfest, am Seniorentag oder, falls vorhanden, im Mehrgenerationenhaus.
    Da die Vorlesedauer bei nicht viel länger als dreißig Minuten liegen sollte (die Konzentration des Hörers nimmt schnell ab), eignen sich vor allem Kurzgeschichten oder Märchen. Doch natürlich können Sie auch nach dem »Fortsetzung-folgt«-Prinzip vorgehen - beispielsweise bei Krimis, historischen oder Liebesromanen. Und für kleine Patienten eignen sich Astrid Lindgren (Pippi Langstrumpf, Wir Kinder aus Bullerbü oder Ronja Räubertochter) , Otfried Preußler (Die kleine Hexe, Der Räuber Hotzenplotz und Krabat) , Cornelia Funke (Herr der Diebe, Die Wilden Hühner und Tintenherz) oder Joanne K. Rowling (Harry Potter) .
    Freude am Lesen und der Wunsch, persönlichen Kontakt zum Kranken zu pflegen - das sind schon die wichtigsten Voraussetzungen, um ein guter Vorleser zu werden. Doch natürlich gibt es noch ein paar Tipps für den Einstieg:
    Wenn Sie Ihre Zuhörer verzaubern wollen, sollten Sie sich selbst beim Lesen möglichst ganz vergessen. Konzentrieren Sie sich auf den Text und die Geschichte und achten Sie gar nicht erst besonders darauf, wie Sie »wirken«. Ein »Scheitern« gibt es dabei ohnehin nicht.
    Bringen Sie zur ersten Vorlesestunde als Aufhänger einen Gegenstand mit, der in Zusammenhang mit der Geschichte steht. Alternativ dazu können Sie auch ein Lied suchen oder ein kleines Rätsel anbieten. (»Die folgende Geschichte handelt von einem Mädchen, das viele Sommersprossen, rote Haare, einen Affen und ein Pferd hat … na, wer könnte das wohl sein?«)

    Lesen Sie langsam. Der häufigste Fehler bei Anfängern besteht darin, dass sie beim Lesen zu schnell werden. Ebenso sollten Sie es natürlich vermeiden, den Text herunterzuleiern. Machen Sie Pausen, spielen Sie mit der Sprechmelodie und lesen Sie spannend vor. Geben Sie dem Zuhörer genug Zeit, in den Bildern der Geschichte zu schwelgen, und achten Sie auf seine Reaktionen.
    FÜR WEN?
    Für alle, die gern (vor)lesen und Menschen helfen wollen, die eine schwierige Zeit haben.
    WAS BRAUCHT MAN?
    Eine gute Geschichte beziehungsweise einen roten Faden für eine Vorlesereihe.
    WAS SOLLTE MAN VERMEIDEN?
    Texte langweilig und monoton vorzulesen.
    WIE LANGE DAUERT ES?
    Eine halbe Stunde.

Nehmen Sie an der nächsten Bürgerversammlung teil
    In Zeiten sinkender Wahlbeteiligung möchte man meinen, dass die meisten von uns sich nicht mehr sonderlich für das interessieren, was in der Gesellschaft passiert. Doch Umfragen zeigen, dass die Wahl- eher einer Politikverdrossenheit als einer fundamentalen Resignation entspringt. Tatsächlich würden viele Bürger gern