Einfach Himmlisch
Grundfläche ein. Darin wurde gekocht, gegessen, gearbeitet, gespielt, gebetet und unterrichtet. Die andere Hälfte war in Schlafzimmer für die Kinder aufgeteilt - eines für die Jungen und eines für die Mädchen. Einen winzigen Raum bewohnten die Schwestern.
A.J. ging zur Rückseite des Gebäudes und trat auf die Veranda, wo ein hübsches Mädchen damit beschäftigt war, Mais mit einem Stößel in einem Steinmörser zu zerstoßen. Drinnen bereitete ein sechsjähriges Mädchen Bohnen fürs Essen vor, während zwei Jungen sich zankten, wer das Brennholz hereinbringen müsse.
Ein kleinerer Junge saß in einer Ecke mit dem Gesicht zur Wand auf einem Stuhl und ließ die Schultern hängen.
Manuel. A.J. lächelte. Der Junge besaß genug Energie und Neugierde für drei. Leider dachte er nur selten im Voraus, und das trug ihm häufig Ärger ein.
„Sie brauchen kein Wasser zu holen", sagte Schwester Andrew. „Für solche Arbeiten haben wir genug Leute."
„Ich trinke es doch auch." A.J. ging in die Knie, bis die Eimer den Fußboden berührten. „Darum sollte ich es auch holen."
In der anderen Ecke saß Michael auf seinem Lager und schnitzte mit seinem gefährlich wirkenden Messer. Er trug Weste und Hose. Die Muskeln an seinen Armen spannten sich an, wenn er das Messer bewegte.
Er blickte zu ihr hoch.
Man sah ihm noch an, dass er krank gewesen war, doch seine Augen ... ach, seine Augen! Warum sah er sie so an? Hatte er ihre Gefühle erraten? Verlegen bückte A.J. sich und hakte die Eimer vom Joch los. „Sieht so aus, als hätte unser Patient eine Beschäftigung gefunden."
Schwester Andrew lächelte. „Er hat versprochen, kein Holz zu hacken, wenn wir ihn mit dem Messer arbeiten lassen."
„Holz hacken?" A.J. richtete sich wieder auf und warf Michael einen strengen Blick zu. „Er soll sich hüten!"
Er lächelte und sah sie unverwandt an. „Ich bin ja brav. Könntest du meine Stirn fühlen, ob sie zu heiß ist?"
„Ich sollte beim Kochen helfen."
„Unsinn", wehrte Schwester Andrew ab. „Die Mädchen brauchen keine Hilfe, wenn sie Bohnen zubereiten."
„Schwester Constancia ..."
„Die braucht auch keine Hilfe, wenn sie den Kleinen den Katechismus beibringt. Verwöhnen Sie ruhig Ihren Freund für eine Weile."
Da ihr nichts anderes übrig blieb, gehorchte A.J., füllte aber vorher für ihn noch eine Tasse mit Wasser.
Michaels Lager bestand aus zwei Decken, die längs gefaltet waren, um das Liegen auf dem harten Fußboden erträglich zu machen. Zwei weitere Decken lagen zusammengerollt an der Wand. Darauf schlief A.J. neben ihm. Sofern sie schlafen konnte
Sogar während er krank war, hatte er sie erregt. Jetzt schmiegte sie sich zwar nicht mehr an ihn, aber darauf kam es nicht an. Allein schon seine Nähe erfüllte sie mit Sehnsucht, doch sie wollte ihren Gefühlen nicht nachgeben. Schon bei der bloßen Vorstellung, sich um Michael zu kümmern und für ihn zu sorgen, wurde sie nervös.
Lächelnd legte er Holz und Messer weg und nahm ihr die Tasse ab. „Danke."
A.J. setzte sich neben ihn auf die Decken und achtete auf einen kleinen Abstand. Ihrem Körper war es egal. Er reagierte, als hätte sie sich den heimlichen Wunsch erfüllt, Michaels muskulösen Arm zu streicheln. „Was machst du da?" fragte sie.
„Das soll eine Schale werden. Schwester Andrew tut so, als würde sie eine brauchen." Er leerte die Tasse und stellte sie auf den Boden. „Wie ich sehe, hast du den Dorfleuten schon wieder mit einem Bad einen Schrecken eingejagt."
A.J. wurde rot. „Was verrät mich denn? Ist meine Haut jetzt vielleicht heller?"
Er berührte ihr Haar. „Dein Haar ist feucht und schimmert wie Kupfer."
„Es wäre mir lieber, du würdest nicht flirten."
„Warum? Flirten Geistliche nicht?"
Sie warf ihm einen vorsichtigen Blick zu. Bisher hatte er ihren Beruf nur erwähnt, wenn er zwischen ihnen eine Mauer errichten wollte. Jetzt spielte er eindeutig mit ihr. „Ich fühle mich dabei unbehaglich."
„Das ist nicht der eigentliche Grund, weshalb du dich unbehaglich fühlst, Alyssa, und dagegen kann ich nichts machen. Noch nicht."
Oh ... Ein solches Gespräch wollte sie keinesfalls in einem Raum führen, in dem sich eine Nonne und drei Kinder aufhielten.
„Ich muss Wasser holen", behauptete sie und wollte aufstehen. Er hielt sie fest. „Ich bin schon wieder brav, versprochen."
Sie ärgerte sich darüber, wie amüsiert er sie ansah. „Wir beide verstehen unter ,brav' etwas anderes."
„Dein Mund wirkt
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