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Einfach Himmlisch

Einfach Himmlisch

Titel: Einfach Himmlisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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ich vor mir hergeschoben habe. Kinder zu bekommen. Damals machte es Sinn, da wir wenigstens ein Jahr Missionsarbeit einlegen wollten."
    „Bereust du es?" Er griff nach ihrer Hand. „Du kannst immer noch Kinder bekommen." Meine Kinder, dachte er unvermittelt.
    Der Gedanke erschreckte und erregte ihn. Ja, dachte er, er würde gern sehen, wie sie sein Kind trug.
    Sie zog die Hand hastig weg. „Du solltest essen. Nur wer einen leeren Teller hat, bekommt einen Nachschlag."
    Michael gehorchte so bereitwillig, dass seine Brüder sofort misstrauisch geworden wären. Er hatte bekommen, was er wollte - vorerst. Alyssa wusste, dass er sie wollte.
    Und sie würde ihm gehören. Das wusste sie allerdings noch nicht.
    Nach der Mahlzeit ging es fröhlich zu. Michael beteiligte sich an der Hausarbeit und bestand darauf, den Bohnentopf zu spülen. Pilar sah ihn betroffen an. Manuel wollte wissen, wieso er das tat, wenn doch Mädchen da waren, die sich darum kümmern konnten. Michael erklärte dem Jungen, dass ein richtiger Mann stets mitarbeitete. Da er noch nicht Holzhacken konnte, spülte er eben.
    Endlich hatte Schwester Andrew seine Wunde frisch verbunden, die Kinder waren im Bett, und die Schwestern zogen sich in ihr Zimmer zurück. Als Michael von den Toiletten hinter dem Gebäude zurückkehrte, war das Feuer bereits heruntergebrannt.
    Im Raum war es warm und dunkel, und er hatte Alyssa für sich allein.
    Sie beugte sich aus dem Fenster neben der Vordertür und zog die roh gezimmerten Läden zu. Jemand hatte ihr ein Nachthemd geschenkt. Sie versank fast in dem abgetragenen Kleidungsstück aus Baumwolle.
    „Was macht dein Bein?" fragte sie, als sie sich umdrehte. „Du hast es heute oft belastet."
    „Es schmerzt, aber es heilt." Er lehnte den Stock an die Wand und ließ sich auf sein Lager sinken.
    „Dem Himmel sei Dank für Penicillin. Wenn ich daran denke, wie schlecht es dir ging ..." Sie kniete sich hin und entfaltete ihre Decken. „Es ist ein Wunder."
    „Beinahe. Natürlich hat auch geholfen, dass ich so zäh bin."
    Sie lachte leise. Er drehte sich auf die Seite und stützte den Kopf in die Hand. Wie gern er sie im Schein eines Feuers betrachtete! Schatten, raschelnder Stoff, nackte Füße - das alles faszinierte und erregte ihn. „Bis zu unserer Ankunft im Dorf habe ich dich nie in einem geschlossenen Raum gesehen."
    „Das ist ein seltsamer Gedanke." Rasch breitete sie die Decke aus. „Wir kennen uns schließlich nicht lang, obwohl es mir vorkommt ..." Sie streckte sich aus und deckte sich zu. „Ich war in El Jefes Hauptquartier in einem geschlossenen Raum."
    „Aber ich nicht, und ich habe dich erst im Freien gesehen."
    Sie blickten einander in die Augen. „Ich wüsste gern, ob es Schwester Maria Elena und deine Männer geschafft haben."
    „Darauf würde ich jede Summe wetten. Meine Männer sind gut." Alyssas Augen schimmerten im schwachen Licht. Es wirkte äußerst intim, so nebeneinander zu liegen. „Es hat mir besser gefallen, als du dich im Schlaf an mich geschmiegt hast."
    Sie wandte den Blick ab und zupfte nervös an der Decke.
    „Während des Marsches war das nötig, jetzt nicht mehr."
    Er fragte sich, ob ihr Herz so heftig klopfte wie seines. Er hätte es leicht herausfinden können. Es hätte genügt, die Hand auszustrecken und die glatte Haut an ihrem Hals zu berühren. Michael seufzte. Vermutlich wäre sie aufgesprungen und hätte ihre Decken zur gegenüberliegenden Wand getragen. „Machst du immer nur, was nötig ist, Alyssa Jean?"
    „Oh", erwiderte sie und lachte leise. „Das habe ich schon Ewigkeiten nicht gehört. Meine Mutter hat mich Alyssa Jean genannt, wenn ich in Schwierigkeiten steckte."
    Er lächelte ihr zu. Das Feuer war beinahe erloschen, und es war schon fast dunkel. „Ich habe vermutlich keine große Ähnlichkeit mit deiner Mutter."
    Sie zögerte mit der Antwort. „Nein, und genau deshalb liege ich hier und du da. Und dabei bleibt es auch."
    Er hätte ihr versichern können, dass er ehrenhafte Absichten hatte, doch das hätte nur teilweise gestimmt. Und sie wäre garantiert mit den Decken gewandert. Aber eigentlich hätte sie das schon längst machen können. Er brauchte nachts keine Betreuung mehr.
    Sie blieb in seiner Nähe, weil sie es wollte. Das befriedigte ihn.
    „Wie wäre es morgen mit einem Picknick?"
    „Wie bitte?"
    „Du weißt schon - Staub und Ameisen, Essen mit den Fingern und unter freiem Himmel."
    „Das haben wir mehr als genug gemacht", erwiderte sie

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