Einfach irgendwie geil
einmal, wie die Bedienung ihn anstarrte und mit seinen Blicken fast schon auszog.
Allmählich wurde Josh richtig sauer, war sogar kurz davor, aufzuspringen und die Bedienung zu erwürgen. Besitzergreifend legte er den Arm um Nicolais Schultern, erntete einen überraschten Blick von diesem. Dimitri dagegen lächelte nur leicht, er verstand Josh nur zu gut, allerdings reichte ihm ein Blick auf Nicolai, welcher total versunken war in sein Eis, um sich wieder zu beruhigen. Sollten Andere doch gucken soviel sie wollten, Nicolai würde nur sie so nahe an sich heranlassen. Kurz, aber fest trat er gegen Josh Schienbein, zog sich so dessen Killerblick zu, deutete aber nur ungerührt mit dem Kinn auf das Fruchteis vor Josh, was den Rothaarigen dazu brachte, sich um dieses zu kümmern.
Mit vollem Bauch lehnte sich Nicolai zurück, fisierte Dimitris halbaufgegessenes Spaghettieis an.
„Komm zu mir Nico und du darfst es aufessen“, schlug der Blonde vor. So schnell konnte er gar nicht gucken, wie er Nicolai auf dem Schoß hatte und sich sein Eis einen Weg in den Magen von diesem machte. Selbst Josh beruhigte sich etwas, schob seinen restlichen Fruchtbecher zu dem Jüngeren. Heißhungrig stürzte sich Nicolai auf diesen, vernichtete auch den restlos. Nun wirklich pappsatt kuschelte sich Nicolai an Dimitri.
Während Josh bezahlte, hob Dimitri den Sechzehnjährigen hoch und brachte ihn zum Auto. Auf dem Rücksitz zusammengekuschelt, warteten sie auf Josh, der nicht lange auf sich warten ließ. Schweigend fuhren sie durch die Gegend, als Josh Handy anfing zu klingeln. Umständlich holte er es aus seiner Hosentasche, sah kurz auf das Display, reichte es mit den Worten „Unbekannte Nummer, geh mal ran“ an Dimitri weiter.
Kaum das der abgenommen hatte, reichte er es schon an Nicolai weiter. Mit hochgezogenen Augenbrauen nahm Nicolai das kleine Gerät entgegen, wurde sofort mit der Stimme seiner Mutter konfrontiert: „Du musst heute schon heimkommen, Nicolai. Ich muss ins Krankenhaus und du musst dich um deinen kleinen Bruder kümmern. Unser Nachbar ist schon auf dem Weg und wird in zwanzig Minuten bei dir vor der Tür stehen. Sei also bitte bereit.“ Entsetzt starrte Nicolai das kleine Handy an. Er hatte sich so sehr auf die Zeit mit den Beiden gefreut und jetzt musste er schon nachhause.
„Ich muss in zwanzig Minuten vor der Villa stehen, es geht heim. Meine Mutter muss ins Krankenhaus“, erklärte er leise Dimitri und Josh, konnte die Beiden nicht einmal richtig anschauen. Ohne noch weiter etwas zu sagen, drehte Josh um, fuhr zur Villa zurück. Nach nur zehn Minuten standen sie davor und Nicolai sprang aus dem Wagen, lief ins Haus und direkt zu seinem Zimmer, holte die unausgepackte Tasche aus dem Ankleidezimmer. Er hatte die Klamotten ja nicht gebraucht, da alles vorhanden war, da ihr Onkel ihnen volle Kleiderschränke überlassen hatte, von denen er auch erwartete, dass sie diese nutzten.
In dem Moment, wo er sich ein T-Shirt überstreifen wollte, umfassten ihn zwei Arme, warm legten sich die Hände auf seinen Bauch, kraulten darüber und Lippen berührten sanft seinen Hals.
„Wir bleiben auf jeden Fall in Kontakt, Süßer. Du kannst ja nichts dafür, dass du jetzt schon heim musst“, murmelte Dimitri ihm leise ins Ohr.
„Ja, kannst du definitiv nicht und wir sind nicht sauer auf dich Süßer“, fügte Josh hinzu, begab sich nun auch zu Nicolai, küsste ihn zärtlich. Aprupt wurden sie unterbrochen von lautem Hupen vor dem Haus. Seufzend löste sich Nicolai von den Beiden, zog sich das T-Shirt an, packte seine Tasche und lief nach draußen. Vor dem Haus drehte er sich noch einmal um, gab zuerst Dimitri einen scheuen Kuss und danach Josh. Wieder hupte es lautstark, weswegen sich der Sechzehnjährige von den Beiden löste, zu dem Auto rannte und einstieg. Er hasste Abschiede.
Griesgrämig wurde er von seinem Nachbarn begrüßt, der, kaum das die Autotüre zu war, mit quietschenden Reifen davonraste. Sehnsüchtig blickte Nicolai zurück, winkte Josh und Dimitri solange zu, bis sie außer Sicht waren, drehte sich erst dann um, Tränen im Augenwinkel.
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