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Einfach. Liebe.

Einfach. Liebe.

Titel: Einfach. Liebe. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tammara Webber
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Freunde nach der Trennung zu Kennedy übergelaufen waren, führte mir vor Augen, wie abhängig von ihm ich geworden war. Ich war leicht schockiert. Warum war ich bis jetzt noch nie darauf gekommen? Weil ich nie gedacht hatte, dass das mit Kennedy und mir einmal enden könnte?
    Eine törichte, naive Annahme. Was sonst.
    Der Saal hatte sich fast geleert, auch der Typ in der letzten Reihe war nicht mehr zu sehen. Ich verspürte einen Anflug irrationaler Enttäuschung. Dann hatte er mich eben während der Vorlesung angestarrt – und wenn schon. Vielleicht war er nur gelangweilt – oder leicht abzulenken.
    Aber als ich den Raum verließ, entdeckte ich ihn auf der anderen Seite des überfüllten Korridors, wo er mit einem Mädchen aus der Vorlesung redete. Sein Erscheinungsbild war lässig, von dem dunkelblauen Hemd, das er offen über einem schlichten grauen T-Shirt trug, bis hin zu der Hand, die in der Vordertasche seiner Jeans steckte. Muskeln waren unter seinem aufgeknöpften langärmeligen Hemd nicht zu erkennen, aber sein Bauch sah flach aus, und er hatte Buck am Samstagabend problemlos überwältigt. Sein schwarzer Bleistift steckte hinter einem Ohr, und nur die rosa Radiergummispitze schaute hervor, während der Rest in seinem dunklen, wuscheligen Haar verschwand.
    »Und das ist so ein Gruppentutor-Ding?«, fragte das Mädchen, während sie sich eine lange blonde Locke immer wieder um den Finger wickelte. »Und das geht eine Stunde?«
    Er schulterte seinen Rucksack, während er sich ein paar widerspenstige Ponysträhnen aus den Augen strich. »Ja. Von eins bis zwei.«
    Während er auf sie hinunterblickte, legte sie den Kopf schräg und wippte mit dem Körper leicht hin und her, als würde sie gleich mit ihm tanzen. Oder für ihn. »Vielleicht schaue ich mal vorbei. Was machst du danach?«
    »Arbeiten.«
    Sie schnaubte genervt. »Immer musst du arbeiten, Lucas.« Ihr schmollender Tonfall war eine Qual für meine Ohren, wie Nägel auf einer Kreidetafel – so wie immer, wenn ein Mädchen, das älter als sechs Jahre ist, ihn anschlägt. Aber mit einem Pluspunkt – ich hatte soeben seinen Namen erfahren.
    Dann sah er auf, als hätte er gespürt, dass ich dastand und die beiden belauschte. Ich wirbelte in die entgegengesetzte Richtung herum und hastete los, aber es war zu spät, um so zu tun, als hätte ich ihrem Gespräch nicht absichtlich zugehört. Ich schlängelte mich durch das Gewühl von Leuten in dem überfüllten Korridor und schlüpfte durch den Seitenausgang hinaus.
    Ausgeschlossen, dass ich zu diesen Tutorien gehen würde, wenn Lucas sie besuchte. Ich war mir nicht sicher, was er damit bezweckte – falls er überhaupt etwas damit bezweckte –, dass er mich im Kurs so anstarrte, aber seine unverhohlenen, eindringlichen Blicke waren mir unangenehm. Außerdem befand ich mich noch immer in der Trauerphase wegen meiner kürzlich gescheiterten Beziehung. Ich war nicht bereit, mich auf irgendetwas Neues einzulassen. Nicht dass er auf diese Weise an mir interessiert war. Ich verdrehte fast die Augen vor meinen eigenen Gedankengängen. Mit einem einzigen Satz war ich von minimalem Interesse zu einer möglichen Beziehung gesprungen.
    Ganz neutral betrachtet war er es vermutlich gewohnt, dass sich Mädchen wie die Blondine im Flur ihm an den Hals warfen. Genau wie mein Ex. Kennedys Titel als Stufen- und später als Schülersprecher hatten ihm eine Art Promistatus verliehen, und er hatte ihn genossen. Die letzten beiden Jahre auf der Highschool hatte ich damit zugebracht, die neidischen Mädchen zu ignorieren, die unsere Beziehung auf Schritt und Tritt verfolgten und nur darauf warteten, dass er mit mir Schluss machte. Als wir die Stadt endlich verließen, um aufs College zu gehen, war ich mir seiner so sicher gewesen.
    Ich fragte mich, wann ich endlich aufhören würde, mich wegen dieses völlig fehlgeleiteten Vertrauens wie eine naive Idiotin zu fühlen.
    Hallo Landon,
    ich habe doch mehr Probleme mit dem aktuellen Stoff, als ich zugegeben habe, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich es je zu einer Ihrer Tutorübungen schaffen werde. Zu dumm für uns beide, dass mein Ex nicht früh genug im Semester mit mir Schluss gemacht hat, um diesen Kurs abzubrechen! (Nehmen Sie’s mir nicht übel. Vermutlich haben Sie Wirtschaft als Hauptfach und lieben dieses Zeug.)
    Ich habe bereits angefangen, in Online-Publikationen für das Projekt zu recherchieren. Vielen Dank, dass Sie Dr. Hellers Anmerkungen dechiffriert haben,

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