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Einfach. Liebe.

Einfach. Liebe.

Titel: Einfach. Liebe. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tammara Webber
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Wäsche zu waschen, waren alle Maschinen belegt. Ich hievte meinen überquellenden Wäschesack ins Treppenhaus und zerrte ihn die Betonstufen hinunter, in der Hoffnung, die Bewohner ein Stockwerk tiefer würden weniger auf Reinlichkeit bedacht sein, wenigstens an diesem Abend.
    Zehn Minuten später machte ich mich mit meinem leeren Wäschesack wieder auf den Weg nach oben. Im Treppenhaus blieb ich stehen, als mein Handy klingelte. Ich beantwortete eine Nachricht von Maggie, die mich daran erinnerte, ihr einen Link zu mailen, den sie für eine Spanisch-Hausaufgabe brauchte. Es juckte mich, Lucas eine SMS oder Landon eine E-Mail zu schicken, aber ich stopfte das Handy in meine vordere Hosen tasche. Ich hatte Erin versprochen, keines von beidem zu tun. Sie wusste, wie Jungen tickten, während ich nach meinen Jahren mit Kennedy erbärmlich unvorbereitet auf komplexe Manöver dieser Art war. Offen gestanden, erschienen mir die Regeln fürs Anbaggern kaum weniger kompliziert als die Regeln dafür, eine feste Beziehung zu finden, aber was wusste ich schon.
    Die Tür unter mir schwang auf und wieder zu, während ich um die Ecke bog. Schritte kamen hinter mir die Treppe herauf. In meinem Wohnheim gab es Hunderte von Bewohnern, und obwohl wir alle den Aufzug oder die Haupttreppe benutzten, um das Gebäude zu betreten oder zu verlassen, benutzten wir meistens das ständig feuchte hintere Treppenhaus, wenn wir uns zwischen den Etagen bewegten. Jedes Mal überkam mich ein unheimliches, beengendes Gefühl dabei, doch ich zwang mich, nicht auf die Tür am oberen Ende zuzusprinten.
    Ich blieb mit einem Ruck stehen, als mir bewusst wurde, dass ich mich vorwärtsbewegte, mein Wäschesack jedoch nicht. In der Annahme, er sei am Treppengeländer hängen geblieben, drehte ich mich um, um ihn loszumachen – und sah mich Auge in Auge Buck gegenüber. Das untere Ende des Sacks war in seiner Faust gefangen.
    Mir stockte der Atem, und mein Herz setzte einen Takt aus, als wäre der Moment in Zeitlupe festgehalten, und dann begann es wie eine schwere Maschine in meiner Brust zu hämmern. Er nahm die Stufe bis zu mir – und sah spöttisch auf mich herab. »Hey, Jackie.« Galle stieg mir in der Kehle hoch, als ich seine Stimme hörte, und ich schluckte. »Oder auch nicht. Es heißt jetzt Jacqueline, oder? Hast du das nicht gesagt? Was uns Rose heißt, wie es auch hieße, würde lieblich duften …« Als er sich vorbeugte, wich ich die Treppe aufwärts zurück, doch dabei stolperte ich und landete ausgestreckt auf dem Boden. Ich versuchte mein Möglichstes, weiter hoch in Richtung Tür zu kriechen, aber er streckte die Hände nach mir aus und zog mich mühelos hoch, indem er mich an beiden Schultern packte.
    »Fass mich nicht an«, keuchte ich.
    Er lächelte, als würde er ein kleines, gefangenes Beutetier hypnotisieren. Als würde er mit mir spielen. »Komm schon, Jacqueline , sei nicht so. Du warst doch immer richtig nett zu mir. Ich will nur, dass du noch ein bisschen netter bist, das ist alles.«
    Diesmal klangen seine Worte nicht lallend. Er war nüchtern und entschlossen, und die Gehässigkeit in seinen Augen verriet mir, dass ich für mein Entkommen am Abend der Party büßen würde. Ich würde für das büßen, was Lucas getan hatte.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Ich habe Nein gesagt, Buck. Genau wie letztes Mal.«
    Seine Augen verengten sich, und ich konnte den Fluch, den er zischelte, kaum hören, so laut rauschte das Blut in meinen Ohren. Lauf, lauf, lauf , schien es zu rufen, und ich wünschte, ich könnte gehorchen. Ich ließ den Wäschesack los, und er fiel zwischen uns zu Boden.
    »Ich weiß, das, was an dem Abend neulich passiert ist, war nicht deine Schuld.« Er zuckte mit den Schultern. »Du bist ein hübsches Mädchen, und dieser Typ hatte offensichtlich dieselbe Idee wie ich. Er war mir gegenüber nur im Vorteil, weil ich getrunken hatte.« Sein Atem blies mir ins Gesicht, heiß, ohne eine Spur von Alkohol. Er würde nicht stolpern, wenn ich mich aus seinem Griff losriss und wegrannte. »Und, hat er dich gleich in deiner Karre gevögelt, oder hast du ihn mit auf dein Zimmer genommen? Ich weiß, dass Erin an dem Abend bei Chaz war. Genau wie sie es heute Abend sein wird.«
    Ich zuckte zusammen bei seinen vulgären Worten. Ich hatte noch keine SMS von Erin bekommen, aber es war nicht ausgeschlossen, dass sie heute Abend bei Chaz übernachtete oder dass Buck es vor mir wusste.
    Ein Arm schnellte herum und umklammerte meine

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