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Einfach. Liebe.

Einfach. Liebe.

Titel: Einfach. Liebe. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tammara Webber
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und ich hatten seit zwanzig Jahren keinen Urlaub zu zweit mehr.«) und einer widerstrebenden Einladung, mich ihnen anzuschließen (»Ich schätze, wir könnten dir noch ein Ticket besorgen. Aber du müsstest auf dem Sofa oder einem Klappbett schlafen, denn die Zimmer sind mit Sicherheit alle ausgebucht.«), versucht. Ich ignorierte die beiden ersten und sagte Nein, danke zu dem dritten.
    Was würde als Nächstes kommen – ein Versuch, mich zu bestechen? Eine Einladung zu einer Shoppingtour war durchaus im Bereich des Möglichen – darauf hatte sie schon einmal zurückgegriffen. Letzte Woche hatte ich mir im Internet ein Paar Stiefel markiert, das ich von meinem Musiklehrer-Honorar und meinem Taschengeld nicht ganz würde bestreiten können. Ich drückte auf Pause und klickte mein Postfach an.
    Volltreffer. Aber nicht Mom. Landon.
    Hallo Jacqueline,
    es freut mich, dass Sie bei dem Kurztest ein gutes Gefühl hatten. Sobald Sie einen Entwurf für Ihre Hausarbeit fertig haben, werde ich gern einen Blick darauf werfen, bevor Sie ihn einreichen. Ich habe Ihnen das Arbeitsblatt für die morgige Übung angehängt, das ich eben fertiggestellt habe. Wenn Sie irgendwelche Fragen dazu haben, lassen Sie es mich wissen.
    LM
    Ich las die E-Mail schmollend noch einmal. Sie enthielt nicht die Spur eines Flirts. Sie hätte von einem Professor kommen können. Er erklärte nicht, warum er das ganze Wochenende gebraucht hatte, um mir zu antworten, während er normalerweise binnen weniger Stunden, wenn nicht noch schneller, zurückschrieb. Er zog mich mit nichts auf und stellte keine Fragen, die nichts mit Wirtschaft zu tun hatten. Ich hatte das Gefühl, als hätte ich mir jeden Funken Vertrautheit, den wir in den letzten paar Wochen entwickelt hatten, nur eingebildet.
    Hallo Landon,
    danke. Ich werde Ihnen den Entwurf bis zum Samstagmorgen schicken. Ich hoffe, Sie hatten ein schönes Wochenende.
    JW
    Hallo Jacqueline,
    bis zum Samstag ist in Ordnung. Ich werde versuchen, Ihnen den Aufsatz schnell zurückzuschicken, damit Sie ihn noch vor den Feiertagen bei Dr. H. einreichen können. Mein Wochenende war schön. Vor allem der Freitag. Wie war Ihres?
    LM
    Hallo Landon,
    gut. Ein bisschen einsam (meine Mitbewohnerin war das ganze Wochenende verreist, sie ist eben nach Hause gekommen und brennt darauf, mir alles darüber zu berichten), aber produktiv. Nochmals vielen Dank für Ihre ganze Hilfe.
    JW

9
    Wieder wurde Lucas nach der Vorlesung von einem Mädchen angesprochen. Was zum Teufel sollte das? Hatte denn jede Studentin in dem Hörsaal das dringende Bedürfnis, sich mit ihm zu unterhalten? Aber dann stellte sich ein Typ neben sie und legte einen Arm um ihre Schulter. Entsetzt begriff ich, was meine Bauchreaktion zu bedeuten hatte: Eifersucht. Auf einen Typen, den ich kaum kannte, mit dem ich mehr Speichel als Worte getauscht hatte.
    Als ich den äußeren Gang entlanglief, schenkte Lucas mir ein knappes Lächeln, mit leicht erhobenem Kinn, und wandte seine Aufmerksamkeit dann wieder dem Pärchen vor ihm zu. Ich wusste nicht, ob ich erleichtert oder enttäuscht sein sollte. Ich war beides zu gleichen Teilen.
    Beim Mittagessen fragte ich Erin um Rat.
    »Er hält sich verdammt bedeckt.« Sie schlurpte ihren üblichen Mittags-Jamba-Juice, während sie über mögliche Gründe für seine Zurückhaltung nachgrübelte. »Es ist fast, als ob … er sich dagegen sträubt, sich zu dir hingezogen zu fühlen. Versteh mich nicht falsch – viele Typen geben sich zugeknöpft, aber im Allgemeinen erst, nachdem sie den Deal unter Dach und Fach gebracht haben.« Sie musterte mich eingehend. »Bist du sicher , dass am Freitagabend nicht noch mehr passiert ist?«
    Ich seufzte tief und schlug mir mit der Hand vor die Stirn. »Ach ja , den Teil, wo wir die ganze Freitagnacht hemmungslosen Sex hatten, habe ich total vergessen.«
    Sie verdrehte die Augen, und dann zog sie die Brauen hoch. »Hey. Was, wenn er eine Freundin hat?«
    Ich runzelte die Stirn. Darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht. »Gut möglich.«
    Ich musste an die eine Sache denken, die ich nicht laut aussprechen konnte: Was, wenn ich bei diesem Vorfall an dem Abend, an dem wir uns kennenlernten, so jämmerlich und idiotisch ausgesehen hatte, wie ich mich fühlte, und er nicht damit klarkam? Diese entsetzlichen Minuten verfolgten mich noch immer, und vor ein paar Tagen Buck über den Weg zu laufen hatte die Bedrohung nur noch vergrößert. Es war mit Sicherheit nicht das letzte Mal, dass

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