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Einfach. Liebe.

Einfach. Liebe.

Titel: Einfach. Liebe. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tammara Webber
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Lebensmittel ausgeräumt, da sie nicht wussten, dass ich heute Abend nach Hause kommen würde. Ich hatte es ihnen nicht gesagt. Meine Mom hatte mir vor einer Weile eine SMS geschickt, sie würden jetzt an Bord ihres Flugzeugs gehen, und hatte ergänzt: Viel Spaß mit Erin. Wir sehen uns nächsten Monat. Nachdem sie sich nicht mehr nach meinen Plänen erkundigt hatte, war sie wohl zu dem Schluss gekommen, ich würde zu meiner Mitbewohnerin nach Hause fahren.
    Ich wärmte mir zum Abendessen eine Packung ve getarische Bio-Lasagne auf und verfrachtete für mein Thanksgiving-Mittagessen morgen eine Truthahnpastete aus dem Gefrierfach in den Kühlschrank. Im Gefrierfach lag außerdem noch eine halbe Packung Kartoffelkroketten, und in der Speisekammer fand ich eine ungeöffnete Flasche Cranberry-Cocktail. Ich stellte sie in den Kühlschrank. Voilà! Thanksgiving-Dinner for one.
    Nachdem ich mir ein paar Sitcom-Wiederholungen angesehen hatte, schaltete ich den Fernseher aus, schob den Walnuss-Couchtisch von seiner perfekt zentrierten Position auf dem handgeknüpften Tibeterteppich und packte meinen Bass aus. Ich improvisierte mit einem Pflanzenständer, als ich meinen Notenhalter nicht finden konnte, und ging die ersten Takte eines Préludes durch, das ich für mein Jahresabschluss-Solo zu komponieren begonnen hatte.
    Das Letzte, womit ich rechnete, während ich auf mein Notenpapier kritzelte, war die Türklingel. Ich hatte allein zu Hause noch nie Angst gehabt, aber andererseits war ich auch noch nie so völlig allein hier gewesen. Ich überlegte, ob ich so tun sollte, als wäre niemand zu Hause, aber natürlich hatte, wer immer dort stand, mich spielen – und abbrechen – gehört. Ich legte den Bass auf die Seite, schlich zu der massiven Tür und stellte mich auf die Zehenspitzen, um durch den Spion zu lugen. Kennedy stand da und lächelte mich an, erhellt vom Schimmer der zwei Verandalampen. Er konnte mich natürlich nicht sehen, aber er hatte diese Tür selbst oft geöffnet und kannte den Blick von innen fast ebenso gut wie ich.
    Ich schloss die Tür auf und öffnete sie, ohne mich vom Türrahmen zu entfernen. »Kennedy? Was machst du denn hier?«
    Er warf einen Blick hinter mich und registrierte die absolute Stille des Hauses. »Sind deine Eltern nicht zu Hause?«
    Ich seufzte. »Sie sind nicht da.«
    Er legte die Stirn in Falten. »Sie sind heute Abend nicht da oder über die Feiertage nicht da?«
    Ich hatte ganz vergessen, wie schnell sich Kennedy auf das einschießen konnte, was nicht gesagt wurde. Dieser Eigenschaft hatte er vermutlich die meisten seiner Debattiersiege zu verdanken. »Sie sind gar nicht da – aber warum bist du da?«
    Er lehnte sich mit einer Schulter gegen den Türrahmen. »Ich habe dir eine SMS geschickt, aber du hast nicht darauf geantwortet.« Vermutlich hatte ich mein Handy nicht gehört. Über meinen Bass hinweg konnte ich kaum etwas hören, wenn ich einmal zu spielen begonnen hatte. »Mom hat mich beim Abendessen gebeten, dich daran zu erinnern, dass du morgen um eins bei uns eingeladen bist – und ja, das heißt, ich habe ihnen nie erzählt, dass wir uns getrennt haben. Heute Abend hätte ich es fast getan, aber dann dachte ich, es könnte eine willkommene Flucht vor Evelyn und Trent sein. Wo sind sie überhaupt?«
    Ich ignorierte seine Frage. Mir fiel auf, dass er wir haben uns getrennt sagte, als wäre unsere Trennung eine gemeinsame Entscheidung gewesen. Als wäre ich bei dieser Gleichung nicht die überrumpelte Idiotin gewesen.
    »Du willst, dass ich zu eurem Thanksgiving-Essen komme und so tue, als wäre mit uns alles in bester Ordnung, nur damit du deinen Eltern nicht sagen musst, dass wir uns getrennt haben?«
    Er lächelte nur so viel, dass sich seine Grübchen abzeichneten. » So feige bin ich nun auch wieder nicht. Ich kann es ihnen gern erzählen, wenn du willst, und sagen, ich hätte dich nur als gute Freundin eingeladen. Aber wir müssen gar nichts bekanntgeben, wenn du nicht willst. Glaub mir, sie sind viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um irgendwas mitzukriegen. Mein kleiner Bruder raucht seit über einem Jahr Gras – feiert krasser als die meisten Studenten –, und sie haben keine Ahnung.«
    »Machst du dir keine Sorgen um ihn?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Seine Noten sind noch ganz anständig. Ihm ist nur langweilig. Außerdem ist er nicht mein Kind.«
    »Aber er ist dein kleiner Bruder.« Als Einzelkind verstand ich Geschwisterbeziehungen nur in der

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