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Einfach. Liebe.

Einfach. Liebe.

Titel: Einfach. Liebe. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tammara Webber
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Aufladung angezogen.
    Ohne Frage oder Erklärung hörte er an der Grenze auf, die ich letzte Woche gezogen hatte. Unsere Worte beschränkten sich auf Ja, da und Gott und Oh . Und dann gab es nur noch unverständliche, murmelnde und stöhnende Laute, die nur als Ja, ja, ja aufgefasst werden konnten.
    »Ich sollte dich nach Hause fahren.« Seine Stimme war heiser. Wir hatten seit mindestens einer Stunde kein Wort mehr gewechselt. Die Uhr auf seinem Schreibtisch verriet mir, dass es auf Mitternacht zuging.
    Er reichte mir meinen achtlos abgelegten BH und zog sich sein T-Shirt wieder über den Kopf. Als ich aufstand, hielt er mir meine Bluse hin, sodass ich mit den Armen in die Ärmel schlüpfen konnte, dann drehte er mich zu sich um, knöpfte die Knöpfe zu und beugte sich, als er fertig war, herunter, um mich zu küssen, während er mein Gesicht mit seinen Händen umrahmte.
    Ich stand neben seinem Motorrad und streifte meine Handschuhe über, als die Hintertür des Hauses auf der anderen Seite des Hofs aufging und ein Mann he rauskam, eine volle Tüte mit Küchenabfällen in der Hand. Er öffnete die Mülltonne und warf die Tüte hinein. Als er sich umwandte, um zurück ins Haus zu gehen, merkte ich, dass Lucas wie angewurzelt dastand und ihn anstarrte. Als würde er unsere Blicke auf sich spüren, wandte sich der Mann im Lichtschein der Hintertür um. Es war Dr. Heller.
    »Landon?«, sagte er, und keiner von uns rührte sich oder erwiderte etwas. »Miss Wallace?«, fragte er dann verwirrt. Auf einmal schien ihm bewusst zu werden, wie spät es war – und dass wir beide eben aus der Wohnung seines Mieters gekommen waren. Hier konnten wir uns nicht mit einem Tutorium herausreden – nicht dass es angemessen wäre, uns zu Tutorübungen in der Wohnung zu treffen, egal zu welcher Tageszeit.
    Eine Weile sprach niemand, dann ließ Dr. Heller die Schultern sinken. Er seufzte einmal auf, bevor er Lucas mit entschlossener Miene ansah. »Wir sprechen uns in der Küche, sobald du zurück bist. In spätestens dreißig Minuten, bitte.«
    Lucas’ Hände hielten den Helm umklammert. Er nickte Dr. Heller zu, bevor er ihn aufsetzte. Als er sich zu mir umwandte, um sich zu vergewissern, dass ich meinen Helm richtig festgemacht hatte, trafen sich unsere Blicke kurz, aber er sagte nichts, und ich ebenso wenig. Auf der zehnminütigen Fahrt zurück zu meinem Wohnheim stellte sich keine Klarheit ein. Keine magischen Worte, keine Entlastung von seinen Lügen. Ich wusste nicht, was ich sagen oder tun sollte, außer darauf zu warten, dass er mir erklärte, warum.
    Als wir ankamen, stieg ich hinter ihm ab und nahm mit meinen behandschuhten Fingern umständlich den Helm und das Haargummi ab. Noch immer auf dem Motorrad sitzend, nahm er seinen eigenen Helm ab und verstaute dann beide, als hätte er nicht die Absicht, seinen wieder aufzusetzen. Als ich zu ihm trat, starrte er auf seine Hände, die fest auf dem breiten Lenker lagen. »Du hast es längst gewusst, stimmt’s?« Seine Stimme war leise, aber ich konnte nicht sagen, was in ihm vorging.
    »Ja.«
    Er hob stirnrunzelnd den Kopf und forschte in meinen Augen. »Warum hast du nichts gesagt?«
    »Warum hast du nicht?«, gab ich zurück. Ich wollte keine Fragen beantworten. Ich wollte meine Fragen be antwortet haben, und ich war genervt davon, dass er mich zwang, sie zu stellen. »Dein Name ist also Landon? Aber Ralph nennt dich Lucas. Und dieses Mädchen – andere Leute nennen dich Lucas. Was von beidem stimmt denn nun?«
    Sein Blick kehrte für einen Moment zurück zu seinen Händen, und meine Wut blähte sich in meinem Brustkorb wie ein Ballon. Er schien zu überlegen, was er mir sagen und was er verschweigen sollte. Die Harley knatterte leise, bereit, jeden Augenblick davonzuschießen.
    »Beides. Landon ist mein erster Vorname, Lucas mein zweiter. Man kennt mich als Lucas … also jetzt. Aber Charles – Dr. Heller – kennt mich schon lange. Er nennt mich noch immer Landon.« Er hob den Blick. »Du weißt doch selbst, wie schwer es ist, Leute davon abzubringen, dich so zu nennen, wie sie es immer getan haben.«
    Sehr logisch. Alles, was er sagte. Bis auf den Teil, wo er mir gegenüber so getan hatte, als wäre er zwei verschiedene Personen. »Du hättest es mir sagen können. Das hast du nicht getan. Du hast mich belogen .«
    Er stellte den Motor ab und schwang sein Bein über das Motorrad, stellte sich vor mich hin und umfasste meine Schultern. »Ich habe dich nie belogen. Du hast

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