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Einfach. Liebe.

Einfach. Liebe.

Titel: Einfach. Liebe. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tammara Webber
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und Schuhe zu kaufen. Sie war fest entschlossen, dafür zu sorgen, dass Chaz jede einzelne seiner Entscheidungen bereute, die nicht darauf hinauslief, dass er sie auf Knien anbetete.
    »Wie war das mit ›Ich liebe die Jagd‹?«, hatte ich sie aufgezogen, als sie das zehnte oder elfte nicht ganz perfekte Cocktailkleid beiseite warf, bevor sie in ein silbernes Teil mit einem Schlitz bis zum Oberschenkel schlüpfte.
    Sie lächelte mit raubtierhafter Entschlossenheit in den Spiegel, während sie darauf wartete, dass ich ihr den Reißverschluss zuzog, und musterte ihre Figur in dem schimmernden Kleid, das ihre feuerroten Haare voll zur Geltung brachte. »Oh, aber ich bin doch auf der Jagd«, hatte sie geschnurrt.
    Ich löste mich von Kennedy, ohne noch einmal zurückzublicken.
    »Bis dann, Jacqueline!«, rief er mir nach.
    Ich erwog und verwarf jede Ausrede, die mir einfiel, um mich zu drücken, während ich zu spät wünschte, ich hätte mich nicht breitschlagen lassen, Erin zu der Jahresparty zu begleiten. Meine im Allgemeinen geistig gesunde Mitbewohnerin war fest entschlossen, ihrem Exfreund wenigstens einen Abend lang das Leben zur Hölle zu machen. Beim Abendessen am Freitag erklärte sie: »Ich muss das tun. Um einen Schlussstrich ziehen zu können.« Angesichts des Erin/Chaz-Dramas, Kennedys Anläufen, unsere Trennung rückgängig zu machen, und der Tatsache, dass Buck vermutlich auch da sein würde, konnte der Samstagabend für mich gar nicht schnell genug vorbei sein.
    Am Samstagmorgen im Selbstverteidigungskurs den Blickkontakt zu meiden erwies sich als schwieriger, als sich im Wirtschaftskurs aus dem Weg zu gehen, aber trotzdem schafften Lucas und ich es die ganze erst e Stunde. Das Seltsamste an der vergangenen Woche waren die Arbeitsblätter, die er mir nach wie vor schickte, jedoch ohne irgendwelche Kommentare darüber hinaus. Die ganze E-Mail bestand aus: Neues Arbeitsblatt im Anhang. LM.
    »Während Fußtritte vom Opfer leicht falsch berechnet werden oder der Täter ihnen ausweichen kann, ist ein Kniestoß aus nächster Nähe leichter auszuführen, daher werden wir uns zunächst auf diese Strategie konzentrieren.« Ralphs Stimme holte mich in den Selbstverteidigungsraum zurück. »Ich gehe davon aus, die Damen wissen, worauf genau sie mit ihrem Knie zielen sollen.«
    Wie schon vor zwei Wochen teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Ich stellte mich in Dons Gruppe, und Erin schloss sich mir an. Don hielt ein dickes Polster, das mit Riemen an seinem kräftigen Unterarm befestigt war, damit es nicht verrutschte, und nachdem er uns die Grundprinzipien des Kniestoßes erklärt hatte, bat er um eine Freiwillige, um ihn zu demonstrieren, wozu sich Erin nur allzu gern bereiterklärte. Ich war stolz auf ihr schallendes Nein! , als sie Don bei den Schultern packte und ihm das Knie in sein Polster rammte. Ich erkannte die Bewegung – es war dieselbe, die Lucas bei Buck angewandt hatte, auch wenn er ihn eher unter dem Kinn als in der Leistengegend getroffen hatte. Buck war sofort zu Boden gegangen. Und liegen geblieben.
    Als ich an der Reihe war, schwand meine schüchterne Zurückhaltung rasch unter der lautstarken Anfeuerung meiner Gruppe und Dons »Nochmal!« zwischen jedem Kniestoß. Begeistert und adrenalingeladen kehrte ich strahlend zurück zu Erin. »Ist doch wahr, oder?«, meinte sie lachend.
    Danach übten wir die Fußtritte, und jedes Mal, wenn ich einen Tritt landete und Don lobend brummte, legte sich meine Angst, ich könnte diese Tritte im wirklichen Leben nie ausführen, ein bisschen mehr. Vickie – die grauhaarige Frau, die mir, ohne es zu wissen, vor zwei Wochen Mut gemacht hatte, in dem Kurs zu bleiben – fragte, wie wir denn, selbst wenn wir mit genügend Kraft die richtige Stelle trafen, gegen einen Mann seiner Größe gewinnen könnten.
    Don rief uns in Erinnerung, dass wir keinen Kampf gewinnen mussten – wir mussten nur entkommen. »Jede Sekunde bedeutet einen Vorsprung.«
    Als Ralph eine kurze Pause verkündete, warf ich einen verstohlenen Blick auf Lucas. Über die Köpfe zweier Mädchen hinweg, von denen eines mit ihm redete, sah er mich an. Das eisige Graublau seiner Augen wirkte fast farblos in der grellen Beleuchtung. Nach dem körperlichen Training des Vormittags war meine Reaktion überwältigend heftig. Mein Atem ging flach und schnell, und keiner von uns wandte den Blick ab, bis Erin sich bei mir unterhakte und mich wegzog.
    »Komm schon, Lovergirl«, raunte sie so leise, dass es

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