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Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3

Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3

Titel: Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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über mir. Das war so sicher,
wie Gismos Katzenfürze in den Augen brannten.
    »Bitte nicht!«, jammerte Finn neben mir. »Wir sind doch
noch viel zu jung zum Sterben.«
    »Und ich schwöre, dass ich nie wieder auf den Kirchhof
machen werde«, wimmerte eine zweite Stimme.
    Durchgeknalltes Borstenschwein, diese Wimmerstimme
hörte sich verdächtig nach meiner an.
    »Ihr seid ja gar keine Hühner. Und was habe ich da gerade
hören müssen, du hast auf den Friedhof gewürstelt?«
    Teufelsblitz! Die Vierfachaugen und Mörderzähne gehörten
zu Kittelmän. Der Horrorsteinmetz von drüben war
der Zombie, der Finn und mir nach dem Leben trachtete. Aber warum dachte er, wir seien Hühner?
    »Hasso. Gott sei Dank!«, atmete Finn auf. Er schien im
Gegensatz zu mir echt erleichtert zu sein.
    »Wie seid ihr denn da runtergekommen?«, brummte Zombiekittelmän
scheinheilig.
    Aber ich kaufte ihm die Nummer nicht ab. Mir war nämlich
gerade ein funkelndes Lichtlein aufgegangen. Und
was für eins. Das war eine hinterhältige Falle, in der Finn
und ich da hockten. Aufgestellt von keinem Geringeren als
Zombiekittelmän.
    Ich spürte, wie sich Panik in mir breitmachte. Aber ich
brachte noch immer keinen Laut über die Lippen.
    »Mhm. Ich dachte, eins von Karlis Hühnern ist wieder
in den Brunnen gefallen. Hab das Ding doch deshalb sogar
schon abgedeckt«, versuchte er, uns weitere Lügengeschichten
aufzutischen. »Dann geh ich mal die Strickleiter
holen.«
    Mit diesen Worten verschwand er und ich starrte erneut
in den Sternenhimmel.
    Finn knuffte mich in die Seite. »Jetzt wird alles gut.«
    »Nix wird gut. Der macht uns alle. Was glaubst du wohl,
warum wir hier unten hocken? Denkst du, das ist Zufall?«,
zischte ich.
    Finn sagte nichts. Er glotzte mich nur blöd an.
    »Kriegst du Angst? Zu Recht, Junge, zu Recht!«, stachelte
ich ihn an.
    Ich schluckte verdattert, als Finn mit einem Mal zu
glucksen anfing. »Klar doch«, kicherte er. »Hasso ist der
Sensenmann und ich bin Michael Jackson.«
    Ich nickte. »Stimmt! Michael Jackson ist ja auch tot. Genauso
wie wir gleich.«
    Über uns tat sich was. Bestimmt hatte Kittelmän irgendwelche
Folterwerkzeuge geholt und wollte nun kurzen
Prozess mit uns machen. Aber statt Kittelmäns Horrorgesicht
erschien Marys besorgte Miene im Schein einer Taschenlampe.
Es folgten Linda, Wutz und schließlich Pa. Als
Letztes drückte sich noch Helena zwischen ihren Beinen
hindurch und stierte nach unten. Dabei schleckte sie sich
wie zum Hohn übers Maul.



»Welcher Tag ist heute?«, krächzte ich.
    Die Krankenschwester schaute mich lächelnd an und
legte mir die Hand auf die Schulter. »Es ist Freitag. Aber
nur noch für zehn Minuten.«
    »Freitag? Welcher Freitag?«
    Sie antwortete mir nicht. Legte mir nur eine graue Bleischürze
über den Oberkörper und eine eiskalte Metalltafel
neben mein rechtes Bein.
    »Bleib bitte so. Nicht bewegen. Es geht ganz schnell.«
    Dann verschwand sie in den Nebenraum und das Rattern
eines Röntgengeräts war zu hören. Nur sieben Herzschläge
später saß ich wieder im Rollstuhl.
    »Und? Kann man schon was sagen?«, empfing Pa uns vor
der Tür.
    Die Krankenschwester schüttelte den Kopf. »Der Arzt
ruft Sie auf, sobald er sich die Röntgenbilder angeschaut
hat.«
    Pa seufzte tief und schob mich ins Wartezimmer zurück.
    Mary und Linda sprangen gleichzeitig von ihren Stühlen
auf. Mit ausgefahrenen Ellbogen erkämpfte sich Mary den
Platz an der Spitze.
    »Na, was ist?«, fragte sie aufgeregt. »Hat er sich etwa
was gebrochen?«
    Pa zuckte mit den Schultern. Mary stöhnte kummervoll
auf, und Linda begann, mir mitleidig über den Oberarm zu
streicheln. Mit Argusaugen musterte Wutz seine Konkurrenz.
    Sie buhlten um mich, wie ein gieriges Spinnenweibchen
um ihren Bräutigam, bevor sie ihn nach der Hochzeitsnacht
auffraß.
    Aber ich hatte sie durchschaut. Außerdem musste ich
mich irgendwie gegen Marys vor Spucke triefende Küsse
zur Wehr setzen. Dringend!
    »Lasst mich bloß in Ruhe! Ihr braucht jetzt gar nicht so
zu tun!«, blaffte ich sie an.
    Doch niemanden schien meine Meinung zu interessieren.
Sie glotzten mich nur allesamt an und lächelten nachsichtig.
    »Rick Michalski in Raum drei!«, erklang eine Stimme
hinter mir.
    In Turbogeschwindigkeit wendete Pa den Rollstuhl und
schob mich aus dem Wartezimmer.
    »Hast du Angst?«, versuchte er, mein Schweigen zu deuten.
    Ich grunzte abweisend.
    Aber auch das schien mein Pa in seiner gespielten riesengroßen
Sorge um mich nicht zu

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