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Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3

Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3

Titel: Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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nicht. Hol lieber
Hilfe!«
    Aber Finn ließ sich nicht davon abbringen. »Nun mach
schon!«
    »Verdammt, nein! Hol meinen Vater! Oder Wutz!«
    »Jetzt hör auf zu flennen und mach«, blaffte er zurück.
    Ich biss die Zähne zusammen. Also gut, er hatte es nicht
anders gewollt. Seufzend streckte ich die Arme in die Höhe.
    Ich tastete in der Luft nach seinen Fingerspitzen. Aber da
war nichts. »Es geht nicht«, ächzte ich. Mein rechtes Bein tat bei
jeder Bewegung so abartig weh, dass mir ganz schwindelig
wurde.
    »Okay«, keuchte Finn, »ich versuche, mich noch weiter
zu dir hinunterzubeu…«
    Der Rest seines Satzes wurde von wilden Flüchen gefressen.
Unwillkürlich verschränkte ich die Arme über
dem Kopf und wälzte mich zur Seite. Aber Entkommen war
in dem engen Schacht nicht drin. Wie eine Rakete mit Düsenantrieb
schoss Finn mit dem Kopf zuerst auf mich zu.
    »Auaaa …«, stöhnte er.
    »Was soll das? Bist du verrückt? Verdammt!«, fluchte ich,
während mein Gesicht gegen die Brunnenwand gequetscht
wurde. Alles in mir sehnte sich in diesem Augenblick danach,
Finn die Gurgel umzudrehen. Ganz langsam! Und extrem
schmerzlich!
    Finn hatte Glück, denn meine Arme klebten genau wie
mein Gesicht an der feuchten Brunnenwand.
    Während Finn stöhnend seine Körperteile sortierte,
japste ich angestrengt nach Luft und versuchte, mich zu
drehen. Aber die fiesen Schmerzen in meinem Bein ließen
das kaum zu.
    Finn schaute total verdutzt aus der Wäsche. »Mensch,
echt … ich dachte, ich schaffe es … «, stammelte er.
    Sein Es-tut-mir-leid-Gestammel konnte er sich getrost
an die Streberbirne nageln! Ich kochte vor Wut, konnte
aber leider nichts dagegen tun, eingeklemmt wie ich war.
    Finn hingegen hatte sich inzwischen zurechtgeruckelt
und die Poleposition eingenommen. »So ein Mist«, ärgerte
er sich. »Ich bin abgerutscht. Dieses blöde Brett hat einfach
unter mir nachgegeben. Ich hätte …«
    »Halt die Klappe! Sonst stopfe ich sie dir!«, fauchte ich
böse und rieb mir meine lädierte Stirn.
    Wie immer wollte Finn nicht auf meinen Ratschlag hören
und laberte fröhlich weiter.
    Mann, der Typ hatte echt Nerven. Brachte uns in diese
selten blöde Lage und war dann auch noch so dreist, sich
darüber lustig zu machen.
    »Na ja, solange die Zombies vom Friedhof gegenüber
nicht auf die Idee kommen, uns einen Besuch abzustatten,
werden wir das hier schon überstehen«, lachte er.
    Ich murmelte ein paar Drohungen, und Finn begriff
wohl, dass es jetzt wirklich besser war, erst mal die Klappe
zu halten, wenn ihm was an seinen Vorderzähnen lag.
    Plötzlich erklang von oben ein echt schauriges Geräusch.
    Ein zähnefletschendes Knurren und dazwischen ein abscheuliches
Grummeln.
    Ein Stromschlag schoss durch meinen Körper und das
Blut gefror mir in den Adern.
    Ich schielte zu Finn.
    »Hast du das auch gehört?«, flüsterte ich.
    Keine Antwort. Finn hockte bewegungslos neben mir
und hatte den Kopf wie eine Schildkröte eingezogen. Er
schaffte es sogar, ein Stückchen nach unten zu rutschen
und mich dafür etwas Richtung Brunnenöffnung hochzuschieben.
    Mann, Mann, Mann! Dieser Verräter klemmte den
Schwanz ein und ich konnte noch nicht mal was dagegen
tun.
    Außer vielleicht nach oben linsen, um festzustellen, dass
dort niemand war. Nur ein fieser Hirngespinst-Polyp, der mit seinen Fangarmen nach uns griff und dabei schaurige
Geräusche von sich gab.
    Ja, verflixt, so war das!
    Doch mein Blick hatte noch nicht einmal den äußersten
Brunnenrand erreicht, da begann es über uns erneut,
schockgruselig zu knurren.
    Das Herz sank mir in die Hose. Und so sehr ich mir auch
den Mut eines Löwen wünschte, ich konnte doch nur in
dem finsteren Brunnenschacht hocken und mit den Zähnen
klappern.
    »Finn«, flüsterte ich wieder. »Hast du das auch gehört?«
    Ein fetter Dreckklumpen traf mich an der Stirn und verfehlte
nur um Millimeter die riesige Beule, die ich Finn zu
verdanken hatte.
    Ich schaute nach oben und blickte direkt in vier bösartige
Zombieaugen. Schlagartig war ich wie gelähmt – gleichzeitig
schlotterten meine Knie wie verrückt. Ich starrte
gebannt hoch, wo sich das Zombiegesicht jetzt zu einem
grässlichen Grinsen verzog.
    Dann duckte sich der Untote zum Sprung.
    Ich schlug meine Hände über den Kopf, presste mein
Gesicht gegen die Brunnenwand und machte mich darauf
gefasst, dass sich jede Sekunde die fiese Klaue des Grauens
um meine Kehle legen würde … Gleich war ich erledigt. Genauso untot wie der Grufti

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