Einfach neugierig
Blick in sein unverhohlen grinsendes Gesicht und wollte ins Bad, um sich anzuziehen.
Aber Mac sprang aus dem Bett und fing sie ein, bevor sie die Tür schließen konnte. »Kommen Sie, Einzelkind, sonst verpassen Sie noch den ganzen Spaß.«
»Aber ich kann doch nicht in Nachthemd und Morgenrock hinuntergehen!«
»Die anderen sehen nicht anders aus«, erwiderte er und griff sich im Vorbeigehen ein T-Shirt von einem Sessel. Mac hatte recht. Rund um den Weihnachtsbaum wogte ein Meer aus zerrissenem Geschenkpapier und wild herumschießenden Kindern. Mitten in dem Durcheinander saßen die Erwachsenen, tauschten Geschenke aus und versuchten die Kinder zu ignorieren, so gut es ging.
»Ah, die Turteltauben«, rief jemand. »Ihr solltet schnell herkommen und nachsehen, was euch der Weihnachtsmann gebracht hat.«
»Sie machen ganz den Eindruck, als wären sie längst beschenkt worden«, rief ein anderer und veranlaßte Karen dazu, schnell Macs Hand loszulassen, die sie ziemlich fest umklammert hatte.
Es dauerte nicht lange, bis sie in das Chaos aus Papier und Menschen eintauchte und sich neben einem riesigen Teddybären auf den Teppich setzte. Erfreut stellte sie fest, daß noch niemand Macs und ihre Geschenke geöffnet hatte, so konnte sie wenigstens die Überraschung auf ihren Mienen miterleben. Allerdings war auch sie überrascht, als sich die Geschenke auf ihrem Schoß zu häufen begannen. Jedes Päckchen trug ein Schild mit dem Namen des Schenkenden, aber als sie ihnen danken wollte, blickten sie nur verlegen in Macs Richtung.
Der saß mit der Unschuldsmiene eines schlafenden Kindes neben ihr und packte Geschenke aus. »Sie haben meinen Besuch beim Friseur ausgenutzt, oder?« fragte sie so leise, daß niemand sonst es hören konnte. Es war ganz eindeutig, daß er alle ihre Geschenke gekauft, verpackt und mit den Namen seiner Freunde versehen hatte.
Er lächelte sie unter halbgeschlossenen Wimpern hervor an. »Erfreut über die Geschenke?«
Auf ihrem Schoß türmten sich höchst wundervolle Dinge: ein Cashmere-Pullover, eine Spieluhr, goldene Ohrringe, drei Paar flauschige Socken, ein silberner Bilderrahmen. »Und was habe ich Ihnen geschenkt?« rief Steve. Er und Catherine hatten beschlossen, ihre Hochzeitsreise erst am nächsten Tag anzutreten.
Karen lachte. »Mal sehen«, sagte sie und überprüfte die Namensschildchen. »Ich glaube, von Ihnen ist der Bikini.« »Der was?« platzte Mac heraus und wurde blutrot, als alle in schallendes Lachen ausbrachen. »Okay, okay«, murmelte er lächelnd und legte besitzergreifend den Arm um Karens Schultern.
Steves Cousine sah Karen nachdenklich an. »Wissen Sie, Karen, ich habe Macs Verlobte alle kennengelernt, und nun können Sie ihm ruhig sagen, daß mir keine besonders gefallen hat. Aber Sie mag ich. Sie sind die erste, die Mac mit Liebe in ihren Augen ansieht.«
»Dabei habe ich vergessen, meine Kontaktlinsen einzusetzen«, entgegnete Karen, »und ...«
Lautes Buh-Geschrei ließ sie errötend verstummen.
»Und wann findet die Hochzeit statt?« wollte jemand wissen.
»Sobald ich sie dazu überreden kann«, erwiderte Mac wie aus der Pistole geschossen. »Bisher trägt sie ja nicht einmal meinen Ring, wir ihr sehen könnt.«
»Vermutlich ist er ihr zu abgetragen - nachdem du ihn so vielen Frauen an den Finger gesteckt und wieder abgezogen hast«, rief Steve unter dem Jubel aller Anwesenden.
In diesem Moment kam Steves Mutter Rita in den Raum. »Hört endlich auf damit. Ihr bringt Karen noch in Verlegenheit. Außerdem könnte ich Hilfe in der Küche gebrauchen.«
Zu Karens Verwunderung leerte sich das Zimmer wie auf Kommando. Dreißig Sekunden später war kein einziges männliches Wesen, weder Mann noch Junge, mehr zu sehen - nur Frauen, Mädchen und ein Berg von Geschenken und zerrissenem Papier. »Funktioniert jedesmal wieder«, lächelte Steves Mutter schmunzelnd. »Und jetzt, Mädchen, laßt uns klatschen.«
Lachend suchten die Frauen ihre Zimmer auf, um sich anzuziehen und sich dann ihren unterschiedlichen Beschäftigungen zu widmen.
Allein in ihrem Zimmer häufte Karen ihre Geschenke auf das Bett, sah sie nachdenklich an und wußte, daß sie jedes einzelne liebend gern für eine zusätzliche Stunde mit Mac eintauschen würde. Morgen kehrten sie nach Denver zurück, und dann würden sich ihre Wege wieder trennen. Jedenfalls so gut wie, dachte sie, denn sein Schreibtisch ist Lichtjahre von meinem entfernt.
Sie griff nach dem Schal, den sie auf das Bett
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