Einfach sexy
lassen? Wenn er wirklich so gut aussieht und wir ein bisschen Werbung in den Morgennachrichten machen, können wir vermutlich mit akzeptablen Einschaltquoten rechnen. Wie war das noch mit Frauen, die einem gut gebauten Cowboy verfallen?
Eure Chloe, schwer entsetzt … und, zugegeben, ein bisschen neugierig. Aber nur im akademischen Sinne!
PS – Kate, wo bist du?
An: Julia Boudreaux
Chloe Sinclair
Von: Katherine Bloom
Thema: Ich bin zu Hause
Wir hatten hier ein kleines Problem. Wir müssen das Cowboy-Interview zügig durchziehen, damit ich schnell wieder nach Hause komme. Jesse braucht zweifellos Hilfe bei seinem Sohn.
Kate
PS – Ich habe die Workout-Schuhe bekommen, die du für Chloe und mich bestellt hattest. Total süß von dir, Julia, aber ich kann mir echt nicht vorstellen, dass ich sie jemals trage.
Katherine C. Bloom
Nachrichtenmoderatorin, KTEX TV West-Texas
An: Katherine Bloom
Chloe Sinclair
Von: Julia Boudreaux
Thema: Jesse hat einen Sohn?!
Gute Güte, was redest du da?
JJJJJJ!
PS – Dein Pech, wenn du die Workout-Schuhe und die Gewichte nicht trägst … in der Werbung wurde garantiert, dass sie bei regelmäßigem Tragen einen sexy Po und fabelhafte Beine machen. Ich hab meine gerade an.
An: Julia Boudreaux
Chloe Sinclair
Von: Katherine Bloom
Thema: Vaterfreuden
Fakt ist, dass unser Jesse zumindest einmal in seinem Leben ungeschützten Sex hatte. Und jetzt hat er einen zwölfjährigen Sohn. Travis wohnt bei mir, bis seine Mutter einen Job gefunden hat.
K
PS – Einen sexy Po in null Komma nichts? Vielleicht überleg ich mir das mit den Eisenschuhen noch mal …
An: Katherine Bloom
Chloe Sinclair
Von: Julia Boudreaux
Thema: Fragwürdige Motivation
Das Kind wohnt bei dir? Noch dazu Jesses Kind? Mir scheint, dass sich hinter deiner Motivation mehr verbirgt als eine Unterkunft. Sei vorsichtig, Süße. Ich will nicht, dass deine Gefühle verletzt werden. Ich war zwar nie gut in Mathe, aber ich kann rechnen.
Wenn der Junge zwölf ist, dann muss die Mutter um die Zeit schwanger geworden sein, als du Jesse im Baumhaus ewige Liebe geschworen hast.
Küsschen,
Julia Scarlett Boudreaux
5
J esse und Travis saßen an Katies Küchentisch und starrten auf das Frühstück, das Jesse auf den Tisch gestellt hatte.
»Fertigtörtchen«, bemerkte Travis nachdenklich. Durch das Fenster flutete das morgendliche Sonnenlicht ein.
Katie war schon zum Sender gefahren und hatte den frisch gebackenen Vater und seinen Sohn allein gelassen, damit sie sich an ihrem ersten gemeinsamen Tag beschnuppern konnten.
»Magst du lieber Doughnuts mit Puderzucker?«, bot Jesse ihm an.
»Eine echte Gesundheitsfanatikerin.«
Jesse hätte fast gelacht, als ihm einfiel, dass er exakt dasselbe zu Katie gesagt hatte. War das wirklich erst vierundzwanzig Stunden her?
Er hatte noch bis spätnachts an dem winzigen Tisch im Cottage gesessen und versucht, den Schock zu verarbeiten.
Travis.
Sein Sohn.
Er konnte es immer noch nicht fassen.
Jesse wollte keinen Sohn, zumindest noch nicht. Er hatte nämlich definitiv keine Ahnung, was er mit Travis anfangen sollte. Genauso schleierhaft war ihm, warum er Belinda überhaupt angeboten hatte, ihn vorübergehend zu sich zu nehmen.
Seine Reaktion auf Travis war seltsam. Zugegeben, die Sache hatte ihm einen Schock versetzt, aber da war noch etwas, ein Gefühl, als würde alles andere in seinem Leben an Bedeutung verlieren. Solche Empfindungen waren völlig neu für Jesse.
Er hatte gute Chancen, die PGA-Meisterschaft zu gewinnen
und sich einen Namen zu machen – als Golfspieler, nicht als Sonnyboy und Medienliebling. Und dafür musste er trainieren. Sich konzentrieren. Einen Blick für das Spiel bekommen. Aber er dachte ständig daran, dass er einen Sohn hatte. Und zwangsläufig an seinen eigenen Vater, um den er lieber einen Riesenbogen machte.
Nachdem seine Mutter gestorben war, hatte jeder der drei – Dad, Derek und Jesse – auf seine Weise versucht, Janie Chapmans Tod zu verarbeiten. Jesse war damals zehn gewesen und Derek achtzehn, doch der Vater hatte den Schock nie verwunden.
Nach der Beerdigung hatte sich die damals sechsjährige Katie nachts zu Jesse ins Haus geschlichen, nachdem sein
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