Einfach sexy
Stimme nicht heraushören, wie er sich fühlte. »Meinst du das positiv oder eher negativ?«
Jesse lachte spöttisch, beinahe bitter, und richtete sich auf. »Ich bin zurückgekommen, weil ich mein Leben vereinfachen wollte. Und was passiert? Erst läufst du mir über den Weg, so verdammt scharf und sexy …«
Ihr drehte sich der Kopf. Sie sexy ? Und scharf ?
»… und jetzt dieser Junge. Als würde mir jemand einen Streich spielen. Wie konnte ich Belinda bloß anbieten, dass der Junge bei mir bleiben könne? Ich kann nicht in El Paso bleiben, ich muss zurück nach Florida. Ich wollte mich allenfalls ein paar Tage hier aufhalten. Für so etwas fehlt mir die Zeit. Aber wie er dort am Pool saß, so einsam und verlassen … Verfluchter Mist.«
»Du hast immer schon ein Herz für einsame kleine Kinder gehabt.«
Er fluchte. »Ich werde wohl ein Haus oder ein Apartment mieten müssen. Derek hat mir zwar angeboten, dass ich bei ihnen wohnen könne, aber ich konnte regelrecht spüren, dass es Suzanne nicht recht war.«
»Ich verstehe meine Schwester nicht.«
Jesse bedachte Kate mit einem viel sagenden Blick.
»Okay«, räumte sie ein. »Suzanne kann ganz schön nachtragend sein. Trotzdem, es ist auch dein Haus.«
»Nicht mehr. Ich habe Derek mein Erbteil zur Hochzeit geschenkt.«
»Du überraschst mich heute unentwegt. Suzanne hat mir nie etwas gesagt.«
Er zog die Achseln hoch. »Ist auch egal. Ich werde schon etwas finden, wo wir vorübergehend wohnen können.«
»Hier«, sagte Kate mit Bestimmtheit.
»Katie, ich kann das doch nicht von dir verlangen …«
»Ich biete es dir an.«
»Im Gästehaus ist nicht genügend Platz.«
»Er kann mein zweites Schlafzimmer haben.«
Er schien zu überlegen. »Bist du sicher?«
»Absolut sicher.«
Er beugte sich vor und stützte die Hände auf den Knien ab.
»Verrätst du mir, was du gerade denkst?«, fragte sie.
Er sah sie versonnen an. »Ein Kind, Katie. Ich habe einen Sohn.«
Verwundert und zugleich fasziniert von der Vorstellung, machte er diesmal keinen Hehl aus seinen Gefühlen.
»Ich weiß nicht einmal, wie es ist, für einen Menschen Verantwortung zu übernehmen, schon gar nicht für ein Kind.«
Kate reagierte erst nicht, dann aber wiederholte sie, was er in der Koch-Show zu ihr gesagt hatte, als sie mit den Nerven am Ende war: »Du scheinst zu vergessen, wen du vor dir hast.«
Jesse sah sie verständnislos an.
»Du weißt mehr, als du denkst«, versicherte sie ihm und legte ihm eine Hand auf den Unterarm. »Ich meine, was man tun muss, damit Kinder sich geborgen fühlen.«
Er musterte sie eindringlich, eine seiner dunklen Locken fiel ihm in die Stirn. Sogleich errötete sie vor Verlegenheit.
»Außerdem«, setzte sie schnell hinzu und machte eine wegwerfende Geste, »ist es ja nur für einen Monat.«
»Einen Monat.« Er straffte sich und blickte nachdenklich vor sich hin. »Einen Monat«, wiederholte er, als wollte er sich moralisch aufbauen. »Das schaffe ich bestimmt. Meinst du, dass es sehr anstrengend wird?«
An: Katherine Bloom
Chloe Sinclair
Von: Julia Boudreaux
Thema: Gute Nachrichten
Ich habe alles für Kates nächste Live-Show morgen früh arrangiert. Ich habe mich mit den reizenden Bewohnern von Tumbleweed wegen des Cowboy-Interviews verständigt. Unsere Zuschauer werden begeistert sein!
Küsschen, Julia
An: Julia Boudreaux
Katherine Bloom
Von: Chloe Sinclair
Thema: Begeistert?
Ich habe immer noch keine Vorstellung, was die Show bezwecken soll. Kate, umgeben von Gäulen und Heuballen, interviewt jemanden, den keiner kennt? Klingt wenig prickelnd, finde ich. Chloe
An: Chloe Sinclair
Katherine Bloom
Von: Julia Boudreaux
Thema: Oje …
… hast du wenig Zutrauen. Das Prickelnde daran ist, wen Kate interviewt. Der Cowboy ist ein ganz heißer Typ. Ich habe mir erlaubt, den Burschen zum Essen einzuladen, um festzustellen, ob er angeregt plaudern kann … mit Kate natürlich. Aber das Reden
ist auch nicht das Wesentliche. Er ist nämlich ein echter Hingucker!
Küsschen, j
PS – Und er küsst nicht schlecht.
An: Julia Boudreaux
Katherine Bloom
Von: Chloe Sinclair
Thema: Küssen?!!!
Du hast einen Mann zu einem Geschäftsessen eingeladen und dich von ihm küssen
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