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Einfach sexy

Einfach sexy

Titel: Einfach sexy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Linda Francis
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wieder in Ordnung. »So kannst du dich wenigstens wieder unter die Menschheit wagen.«
    Als ihr Blick auf den zerrissenen Slip am Boden fiel, stöhnte Kate auf. »Nein! Auch das noch!«
    »Na, na, wie kann man nur seine Unterwäsche vergessen?«
    Sie wollte etwas erwidern.
    »Dazu ist jetzt keine Zeit, Kate«, winkte er ab.
    Wie wahr. Noch bevor einer von ihnen den winzigen Stofffetzen verschwinden lassen konnte, platzte Jesses älterer Bruder ins Haus.
    »Was soll das hier, verdammt noch mal?«, fragte Derek aufgebracht.
Seine Haare und Schultern waren nass von dem eben einsetzenden Regen. Er schwenkte die Nachmittagsausgabe der El Paso Tribune durch die Luft.
    Schlagartig war Jesse wie ausgewechselt. »Hallo, großer Bruder«, meinte er zynisch.
    »Spar dir deine Witze. Was zum Teufel soll dieser Artikel hier?«
    »Wovon redest du?«, fragte Jesse, seine Stimme klang bedrohlich.
    Derek schlug auf die gefaltete Zeitung. »Von der ersten Seite des Sportteils.«
    Extreme Spannung durchfuhr Jesses Körper. Einen langen Augenblick stand er unschlüssig da. Kate war schließlich diejenige, die nach der Tribune griff.
    Jesses Gesicht erstarrte zur steinernen Maske.
    Während die beiden Brüder einander fixierten, blätterte Kate zum Sportteil, und die Artikelüberschrift sprang ihr förmlich ins Auge.
     
     
    Held oder Blender?
    Das fragt man sich bei El Pasos verlorenem Sohn Jesse
Chapman
Von Tommy Davis
     
    Jesse spähte über ihre Schulter und bemerkte diese ebenfalls. Mit einem Ruck drehte er sich um und umklammerte die Theke.
    »Jesse?«, fragte Kate leise.
    »Lies es ihm vor, Kate«, sagte Derek. »Er muss schließlich wissen, was die Leute über ihn denken.«
    Zögernd begann sie vorzulesen. »Aus gut unterrichteten Kreisen wird berichtet, dass Jesse Chapman nicht mehr spielen kann, seit er einer Frau das Leben gerettet hat.« Sie spähte auf
Jesses Rücken. »Tommy Davis ist doch der Reporter, den wir neulich auf dem Golfplatz getroffen haben, oder?«
    »Völlig richtig erkannt«, erwiderte Jesse kalt.
    Sie fuhr fort. »Ist er wirklich ein Held oder noch immer das Enfant terrible des Golfsports, der das exzessive Leben braucht wie ein Fisch das Wasser? Vermutlich würde ihn kein Sportfan kennen, wenn Chapmans Attraktivität nicht für ziemlichen Wirbel sorgen würde. Aber wird er im August bei dem PGA-Turnier auch sein Talent beweisen? Hat er den ganzen Rummel um seine Person verdient?
    Mehr noch, ist Jesse Chapman wirklich ein Held – oder nur ein Wolf im Schafspelz? Der Verfasser dieses Artikels hat nämlich erfahren, dass die Frau nur deswegen auf der Westchester Driving Range zusammengebrochen ist, weil sie von einem Golfschläger getroffen wurde. Hat Jesse sie erst lebensgefährlich verletzt und dann gerettet? Schwer zu sagen, denn alle schweigen sich aus, auch Chapman. Was versucht unser ›Lokalheld‹ zu vertuschen?«
    Der Artikel schilderte im weiteren Verlauf Details über seine letzten zehn Jahre als Profigolfer. Die Siege in unbedeutenderen Turnieren. Die Affären.
    Kate war erschüttert. Als sie aufsah, hatte Jesse sich ihr zugewendet, und er fixierte sie.
    »Stimmt das?«, wollte sie wissen. »Hast du diese Frau mit deinem Schläger getroffen?«
    »Red schon, Jesse«, drängte Derek.
    Jesse schwieg beharrlich.
    Derek schloss die Augen, als müsste er sich ernsthaft zusammenreißen. »Was zum Teufel hast du mit diesem Tommy Davis angestellt, dass er sich lang und breit darüber auslässt, ob du ein Held bist oder nicht?«
    Kate beobachtete die plötzliche Veränderung, die in Jesse vorging. Genau wie auf dem Set bei Live with Kate , auf dem Golfplatz vor Tommy Davis – und jetzt hier.

    Plötzlich grinste er jungenhaft. »Ich bin kein Held, großer Bruder. Das müsstest du doch am besten wissen. Immerhin versuchst du mir das schon seit Jahren klar zu machen.«
    Dereks Augen verengten sich, dann brauste er auf: »Verdammt noch mal, Jesse. Warum tust du so etwas? Mit elf hast du angefangen zu saufen …«
    Jesse winkte ab. »Du bringst da was durcheinander. Erst das Rauchen, dann das Trinken.«
    Kate verfolgte die Auseinandersetzung mit wachsender Angst.
    »Keine Sorge, Jesse, das ist mir durchaus geläufig. Dads Geschenk zu deinem Dreizehnten vergesse ich ebenfalls nicht. Eine Nutte und eine Geburtstagsnummer. War sie gut? Hat es Spaß gemacht mit ihr?«
    Für Kate war es wie ein Schlag ins Gesicht.
    »Du und Dad«, fuhr Derek fort, »mit euren Sauftouren und euren Frauengeschichten.«
    Das

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