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Einfach sexy

Einfach sexy

Titel: Einfach sexy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Linda Francis
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begriff, habe ich mir das Tape ein letztes Mal angesehen
und deinen Vater beobachtet – er stand da, umklammerte den Schläger und war kreidebleich vor Entsetzen. Er hatte an jenem Morgen gespielt. Er war auch derjenige, der sie mit dem Schläger getroffen hat, Jesse. Nicht du. Und du kannst dich nicht ständig schützend vor ihn stellen.«
    »Ist es das, womit du deine Karriere retten willst? Indem du brühwarm darüber berichtest? Wenn das der Fall ist, dann kann ich noch einiges zu deiner Story beisteuern. Carlen war stinksauer, weil ich ihn am Abend vorher bei einem Spieleressen nicht gewürdigt hatte. Er träumte davon, wie der Vater von Tiger Woods zu sein, die gleiche Dankbarkeit erwiesen zu bekommen, umarmt zu werden, wie Tiger seinen Dad nach dem Masterssieg umarmt hatte. Weißt du, wie oft dieser Videoclip ausgestrahlt worden ist? Und wie oft mein Vater gesagt hat: Irgendwann wird es so ein Video von uns geben ? Aber als ich mich an jenem Abend erhob, um eine Rede zu halten, in der ich ihn hätte würdigen können, da hatte er wieder einmal getrunken und machte sich vor allen lächerlich. Ich stand da oben auf dem Podium und hatte es plötzlich so satt. Er ging mir derma ßen auf die Nerven. Also habe ich ihn mit keinem Wort erwähnt.« Er fluchte leise. »Ich habe ihn einfach dort sitzen lassen und bin mit dieser Frau gegangen …«
    Kates Schultern erstarrten vor Verblüffung. »Mit der Frau, die du gerettet hast?«
    »Ja. Wie findest du das? Ist das reißerisch genug für deine Story?«
    »Jesse, hör auf damit.«
    »Was soll das? Du bist doch hierher gekommen, um mit mir zu reden. Also rede ich. Ich hab meinen Dad dort auf der Abendveranstaltung sitzen lassen. Bin mit dieser Frau nach Hause gegangen und hab sie verlassen, bevor sie am Morgen aufwachte.« Sein Blick war vernichtend. »Ist das etwa heldenhaft?«
    Kate schwieg.

    »Von ihr aus bin ich direkt zur Driving Range gefahren.« In Jesses Stimme schwang Verzweiflung. »Ich wollte niemanden sehen. Aber Dad war schon da, betrunken und aggressiv. Und er suchte Streit.« Jesse ließ den Kopf in die Hände sinken. »Er war wütend und meinte, dass er der bessere Spieler von uns beiden gewesen sei. Und dass ich viel Glück gehabt habe. Er hatte bereits meine Schläger ausgepackt. Bei jedem Vorwurf, den er mir machte, drosch er unkontrolliert auf einen Ball ein. Ich habe mich noch nie so mies gefühlt. Und ich war verärgert. Ich brüllte zurück, was ihn nur noch mehr aufbrachte. Er schlug hektisch einen Ball nach dem anderen. Dann tauchte wie aus dem Nichts diese Frau auf. Sie war außer sich vor Zorn, dass ich mit ihr geschlafen hatte und dann abgehauen war. Ich hab sie vielleicht nicht selbst mit dem Eisen getroffen, aber das, was an dem Tag passiert ist, habe ich mit Sicherheit zu verantworten.«
    Aufgebracht sammelte er Ball und Tee und seine Schläger ein. Als er sich mit gramzerfurchter Miene wieder aufrichtete, tat er Kate unendlich Leid. Sie streckte die Hand aus und berührte sein Gesicht. »Ich liebe dich, Jesse – aber du musst aufhören, dir selbst Vorwürfe zu machen.«
    Er rührte sich nicht, sondern schloss die Augen, als ihre Finger von seiner Wange zu seinem Hals glitten, ehe sie ihre Hand auf sein Herz legte.
    Irgendwo in der Ferne hörte Kate ein Auto vorbeifahren. Aber die Welt um sie herum war wie ausgeblendet von Bäumen, Büschen und dem leise summenden Pumpenhäuschen.
    Jesse neigte den Kopf, und Kate spürte sein starkes Herzklopfen. Doch als sie erwartungsvoll näher trat, richtete er sich auf und sah sie eindringlich an.
    »Ich weiß, du hast mich schon immer geliebt und verklärt. Aber sag mir jetzt bitte nicht, dass ich ein Held bin. Ich bin keiner. Und du darfst es mir ruhig glauben, ich werde auch nie einer sein.«

    »Da täuschst du dich aber gewaltig. Du bist ein Held. Und das wissen viele. Bleib, spiel bei dem Freundschaftsturnier mit und beweis es dir selbst. Das musst du dir wert sein. Und auch Travis.«
    »Du verstehst das nicht, Kate. Ich kann nicht spielen. Nicht für dich. Und nicht für Travis.«
    »Aber du musst!« Betroffen runzelte sie die Stirn. »Versuch es doch wenigstens.«
    »Tut mir Leid. Nicht mit mir. Außerdem brauchst du mich gar nicht.« Er sah sie lange an, dann beugte er sich vor und küsste sie auf die Stirn. »Du wirst eine Supersache auf die Beine stellen, auch ohne mich.«
    Dann verschwand er durch den Maschendrahtzaun. Kate starrte ihm fassungslos nach.

23
    Liebe Katie,
ich habe mit

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