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Einfach sueß, diese Janey

Titel: Einfach sueß, diese Janey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quinn Wilder
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Gegenteil, dass sie fast über ihre Absurdität gelacht hätte.
    "Wie es aussieht habt ihr heute viel Spaß hier" bemerkte Melanie. 
    "Wir haben dem Neuling einen Streich gespielt." Vic's Blick schweifte bewundernd an ihr herab. Verdammt sie sah wirklich gut aus. 
    "Ach ja?"
    Er erklärte ihr die Geschichte mit den Lufthaken. Melanie konnte nicht darüber lachen, sondern sah ihn eher verständnislos an. Deshalb verzichtete er darauf ihr auch noch von Janeys gefälschter Rechnung zu erzählen.
    "Ich bin eigentlich nur vorbeigekommen weil ich heute morgen vergessen habe, dich diesen Scheck unterschreiben zu lassen." 
    "Was für einen Scheck?"
    "Erinnerst du dich nicht, dass du mir versprochen hast, mir das Kleid zu bezahlen, das ich im Glass Unizorn gesehen habe?"
    "Ach so, ja." Er unterschrieb den Scheck, den Melanie ihm reichte. Aber erinnern konnte er sich nicht.
    "Es ist das pinkfarbene, von dem ich dir erzählt habe. Ich dachte, ich sollte mir vielleicht noch ein goldenes Armband dazu kaufen, aber eigentlich . . ."
    Vic hörte nur noch mit halbem Ohr hin. Oben auf der Baustelle schlug Janey gerade einen Pfosten ein. Sie wurde immer besser mit dem Hammer, die Schläge waren kraftvoll und gleichmäßig. Über die Entfernung hörte man Mooses tiefe, rauhe Stimme und dann Janeys Lachen. Glockenhell, wie das Zwitschern eines Vogels klang es über das Pochen der Hämmer und das Kreischen der Säge.
    Melanie stockte mitten im Satz, drehte sich um und spähte überrascht den Hügel hinauf. In diesem Moment holte Janey einen frisch zurechtgeschnittenen Pfosten von der Kreissäge, mit unverkennbar weiblichem Hüftschwung. Melanie sah Vic scharf an.
    "Das ist doch kein Junge. Das ist ein Mädchen!"
    "Stimmt nicht ganz", erwiderte er. "Sie ist eine Frau." Er wollte selber nicht glauben, dass diese sehr feministische Korrektur aus seinem Mund gekommen war.
    "Dein Neuling ist eine Frau?"
    Melanies schriller Ton verriet ihm, dass Streit bevorstand.
    Gemächlich stemmte er die Hände in die Hüften und sagte herausfordernd: " Ja und?"
    "Das hättest du mir früher sagen sollen!"
    "Es hat dich doch noch nie interessiert, was hier auf der Baustelle passiert."
    "Unterstellst du mir etwa, dass ich mich nicht für deine Arbeit interessiere?"
    "Das tust du doch nicht. Das Geschäft ist meine Sache. So war es, und so wird es bleiben."
    "Ich will nicht, dass sie hier arbeitet."
    Fast eine Woche lang hatte Vic genau das gleiche gedacht, aber er hütete sich, dies Melanie auf die Nase zu binden. 
    "Ach ja?" fragte er statt dessen und hoffte, sein ironischer Ton würde Melanie warnen, dass sie sich auf gefährlichem Boden bewegte.
    Doch Melanie schien kein Gespür dafür zu haben. "Vic, ich will, dass du sie feuerst. Sofort. Das ist mein letztes Wort."
    "Dein letztes Wort?" wiederholte er ungläubig. Hatte sie denn immer noch nicht begriffen, dass er von niemand Befehle entgegennahm?
    "Ein Mädchen auf einer Baustelle. Das ist wirklich das letzte, was ich sehen will, wenn ich komme und dich bei der Arbeit besuche." War sie wirklich so blind? Wie konnte ein Mensch nur so von sich selbst eingenommen sein? In acht Monaten hatte sie ihn vielleicht dreimal auf der Baustelle besucht. Nur kurz. Mit dem Scheckbuch. 
    "Es ist mir ziemlich egal, was du auf meinen Baustellen sehen willst oder nicht", erwiderte er in so eiskaltem Ton, dass Melanie zusammenzuckte.
    Sofort trat sie den Rückzug an und verzog die rotgeschminkten Lippen gekonnt zu einem Schmollmund. "Es gehört sich einfach nicht, Vic. Es ist irgendwie.... abartig."
    "Abartig?" wiederholte er drohend. "Es ist also abartig, wenn eine Frau wie ein Teufelskerl arbeitet, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, wogegen es für einen Mann in Ordnung ist?"
    "Seit wann bist du Feminist?"
    Seit drei Stunden, dachte Vic. "Sie arbeitet hart, und sie macht ihre Sache gut. Nur das ist es, was für mich zählt."
    Allerdings hätten ihn keine zehn Pferde dazu gebracht, genau dies Janey ins Gesicht zu sagen.
    "Es gefällt mir nicht, Vic. Überhaupt nicht!"
    "Warum kommst du nicht einmal für ein paar Tage hier heraus und arbeitest für mich?" fragte er schmeichelnd. "Es könnte dir nicht schaden, zu verstehen, wie ich das Geld verdiene, das du so großzügig ausgibst."
    "Bist du von allen guten Geistern verlassen?" zischte sie.
    "Wieso? Sie tut es doch auch."
    Melanie schnaubte verächtlich. "Sicher trinkt sie auch Bier und rülpst!"
    Sofort erwachte sein Beschützerinstinkt, und er wurde von einer

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