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Einfach sueß, diese Janey

Titel: Einfach sueß, diese Janey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quinn Wilder
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wird, und zwar sofort und perfekt, und am Ende mache ich es dann meistens selber. Was ich sagen will, es war nie meine Absicht, dich zu verunsichern. Verdammt, ich dachte, es würde von deinem dicken Fell abprallen. Meist lasse ich doch nur ein bisschen Dampf ab."
    "Schon klar, Boss."Moose klopfte ihm unerwartet freundlich auf die Schulter.
    Verdammt, wir verwandeln uns noch allesamt in sentimentale Heulsusen, dachte Vic. Er wandte sich abrupt ab, denn der treue Hundeblick dieses gutmütigen Hünen rührte ihn mehr, als ihm lieb war.
    "Okay, mach dich an die Südwand. Ich will, dass sie bis heute abend steht . . ."
    Im Fortgehen fiel sein Blick auf Tuffy. Tuffy arbeitete einfach. Er redete nicht, beklagte sich nicht, stellte keine Fragen.
    Er tat, was man von ihm erwartete, tagein, tagaus, und nahm am Ende des Monats seinen Lohnscheck genauso schweigsam entgegen, wie er das Geld verdient hatte. In den drei Jahren, die er jetzt für Vic arbeitete, hatte er kaum mehr als drei Worte gesprochen. Gott sei Dank.
    "He, Tuffy, gute Arbeit", rief Vic wohlwollend. Tuffy brummte nur, ohne aufzuschauen.
    Guter Mann, dachte Vic erleichtert. Zum Teufel mit dieser Janey Smith. Eine Baustelle war schließlich kein Mädchenpensionat. Nun, heute würde jedenfalls er zuletzt lachen.
    Janey betrat "Harvey's Hardware". Sie liebte die Atmosphäre der Eisenwarenläden und sah sich erst einmal in aller Ruhe um. Nein, sie hätte es nicht sehr eilig, zu Vic Hamilton zurückzukehren. Der Mann war roh und ungehobelt und vermutlich völlig skrupellos und verkommen. Wider ihren Willen sah sie ihn vor sich, mit seiner blonden Löwenmähne und seinem kraftvoll schönen Körper, der einer Bronzestatue Ehre gemacht hätte ...
    "Kann ich Ihnen helfen, Lady?"
    Sie schreckte aus ihren Tagträumen hoch. Es fiel ihr nicht leicht, ihr Augenmerk auf den glatzköpfigen Verkäufer in dem karierten Hemd zu richten, der gewiss kein Traummann war.
    "Äh, ja, ich komme von ,Hamilton's Construction`. Vic braucht ein paar Lufthaken."
    "So ein Pech, ich habe eben die letzten verkauft und bekomme sie erst in einer Woche wieder herein. Aber Vic hat auch ein Kundenkonto bei Big Bend Builder. Versuchen Sie es doch da."
    Janey versuchte es bei "Big Bend" und "Kelly's" und auch im "Hardware Emporium". Der Verkäufer im "Emporium" ließ schließlich die Katze aus dem Sack.
    "He, Mike", rief er seinem Kollegen zu. "Vic Hamilton schickt hier jemanden wegen Lufthaken. Hast du noch welche auf Lager?"
    Sie hörte ein unterdrücktes Prusten, und für einen Moment tauchte ein neugieriges Gesicht hinter den Regalen auf. Dann antwortete eine vor Lachen bebende Stimme: "Nee, wie's aussieht, sind alle weg."
    "Er hat mich zum Narren gehalten, stimmt's?" schloss Janey messerscharf. Wut und Empörung stiegen in ihr auf. Er hatte es nicht geschafft, sie körperlich fertigzumachen, also versuchte er jetzt, sie zu demütigen! Eines Tages, so hoffte sie, würde sie diesem Mann vor Gericht gegenüberstehen und aller Welt eröffnen, was für ein Schurke er war. 
    Seine Häuser stürzten ein. Von seinen Sägeböcken fielen die Beine ab. Und mich schickt er wegen Lufthaken los, die nur in seiner miesen Phantasie existieren, durchzuckte es Janey.
    Der Verkäufer lachte. "Ja, natürlich. Das macht er mit allen Neulingen."
    Janeys Zorn war wie weggeblasen. Er machte das mit allen Neulingen? Vic besaß Sinn für Humor? Er vergeudete wertvolle Arbeitszeit, um Leuten einen Streich zu spielen?
    Plötzlich dämmerte ihr, was dies bedeutete. Die Gerichtsszene war vergessen, verdrängt von einem warmen, freudigen Gefühl. Vic war die Bedeutung vermutlich selber nicht bewusst gewesen, sonst hätte er ihr diesen Streich nicht gespielt. Aber auf eine verrückte, verschrobene Weise hatte er sie akzeptiert.
    Mit einem strahlenden Lächeln sah sie den Verkäufer an.
    "Was meinen Sie, wäre so ein Lufthaken wohl wert?"
    Er schüttelte verwirrt den Kopf. "Aber das ist doch der Witz. Die Dinger gibt es gar nicht."
    "Schön, aber wenn es sie gäbe, was wären sie wert?"
    Endlich war der Groschen gefallen. "Ein kleines Vermögen", erklärte der Verkäufer mit ernster Miene und zog seinen Rechnungsblock hervor. "Was halten Sie von vier Stück zu einem Stückpreis von tausend Dollar?"
    "Klingt gut", antwortete Janey und sah zu, wie er mit größter Sorgfalt die fingierte Rechnung ausstellte. Zum Schluss steckte er sie noch in einen Geschäftsumschlag, den er Janey schmunzelnd übergab.
    "Ich wünschte, ich könnte

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