Einfach sueß, diese Janey
schließlich betont beiläufig.
"Wie aussieht?" fragte sie zögernd.
"Komm schon, Janey! Klemm ihm ein Surfbrett unter den Arm, und er könnte einem Werbespot für Kalifornien entsprungen sein. Sonnengebräunt und muskulös. Sogar seine Zähne sind makellos."
"Oh. Habe ich nie erwähnt, dass er ganz gut aussieht?"
"Das weißt du genau. Im Gegenteil, ich habe mir eingebildet, er sei ein alter, bierbäuchiger Kerl, der Zigarren raucht und ständig herumschreit."
"Zumindest eines stimmt." Janey versuchte die Sache mit Humor zunehmen. "Er schreit recht gut."
"Ich verstehe nicht, warum du es mir verschwiegen hast."
Er legt es auf einen Streit an, dachte sie müde. "Nun, ich habe wohl angenommen, dass es dich nicht interessieren würde, wie mein Boss aussieht, weil du dich ja auch sonst nicht für meinen Job interessierst."
"O doch. Mich interessiert der Tag, an dem du kündigst", stieß er aus. "Jetzt mehr denn je."
"Warum mehr denn je?"
"Der Mann gefällt mir nicht. Und es gefällt mir nicht, dass du für ihn arbeitest." .
Aus unerfindlichen Gründen fühlte Janey sich gedrängt, Vic zu verteidigen.
"Was genau gefällt dir nicht an ihm?"
"Ich mag diese Macho-Typen nicht."
"Hast du dich vielleicht bedroht gefühlt?" Sie hätte es ihm nicht verübeln können, wenn sie an Vic's Worte dachte. Dieser verdammte kleine Doktor, ich könnte ihn wie einen Bleistift zerbrechen!
"Bedroht? Von dem?" fuhr Jonathan auf. "Machst du Witze? Ich kenne den Typ. Bestimmt hat er seinen Kühlschrank voller Bier und rülpst mit seinen Freunden um die Wette."
Jetzt wäre Janey ihm am liebsten an den Hals gegangen.
"Ach so, du meinst also, Männer, die hart körperlich arbeiten, sind notwendigerweise ungehobelt und vulgär, ja?"
"Ich denke schon."
"Mein Vater war auch Bauunternehmer", erinnerte sie ihn eisig. Sie wusste selbst nicht genau, warum, aber sie hatte Jonathan immer noch nicht erzählt, welche Rolle ihr Vater bei ihrer Entscheidung gespielt hatte, für Vic Hamilton zu arbeiten.
"Verzeih, Janey. Aber, bitte, seit nicht überempfindlich. Mag ja sein, dass ich mich von diesem Kerl etwas bedroht gefühlt habe. Du findest ihn doch nicht etwa attraktiv, oder?"
O doch, dachte Janey. Laut aber sagte sie: "Jonathan, es gibt viele attraktive Männer. Du musst mir schon vertrauen. Ich bin nicht der Typ, der sich jedem gutaussehenden Mann, der mir begegnet, an den Hals wirft." Ihr fiel ein, wie sie Vic's Schulter berührt hatte, als er schlief. Und sie fragte sich verunsichert, ob sie das Vertrauen, um das sie Jonathan bat, auch verdiente.
"Ich dachte, der Arzt hätte Ihnen ein paar Tage Pause verordnet", sagte Janey ruhig und trat von hinten an Vic heran.
Sie war etwas zu früh zur Baustelle gekommen, aber Vic war bereits da. Und er sah atemberaubend sexy aus in seinen ausgeblichenen Jeans und dem schwarzen T-Shirt. Seine rechte Hand war immer noch dick bandagiert.
Er schnaubte verächtlich. "Diese Ärzte bleiben vermutlich wegen eines eingerissenen Nagels ein paar Tage zu Hause."
Janey entschied sich, dies nicht als Spitze gegen Jonathan zu verstehen. Sie bemerkte, dass Vic's Haar feucht war, als habe er erst kurz zuvor geduscht. Neugierig betrachtete sie den weißen Verband an seiner Hand genauer. "Haben Sie sich nach dem Duschen selbst wieder so gut verbunden?" Zu spät kam ihr in den Sinn, dass er die Nacht wahrscheinlich nicht allein verbracht hatte.
"Nein, ich habe die Hand mit einer Plastiktüte geschützt, damit sie nicht nass wird."
Was nicht bedeutete, dass er die Nacht nicht allein verbracht hatte. Aber was ging sie das eigentlich an? "Haben Sie die Schmerztabletten gefunden? Ich habe sie . . ."
"Ja", fiel er ihr barsch ins Wort.
"Haben Sie sie auch eingenommen?"
"Hören Sie, Krankenschwester, Männer nehmen keine richtige Drogen."
Janey stemmte die Hände in die Hüften. "Das klingt, als hätte ich Sie gefragt, ob Sie vor der Arbeit Hasch geraucht haben. Dabei wollte ich nur wissen, ob Sie die Anordnungen des Arztes befolgt haben."
"Nein, das habe ich nicht."
"Ach ja? Und warum nicht?" Sie konnte nicht glauben, dass dies derselbe Mann war, der sein Gesicht in ihr Haar geschmiegt und ihr "Janey ist ein Butterblümchen" ins Ohr gesungen hatte.
"Weil es mir nicht liegt, Anordnungen zu befolgen. Ich gebe sie lieber", entgegnete er ungerührt und begann mit seiner gesunden Hand heftig in seinem Werkzeugkasten herumzukramen. "Bei dieser Arbeit braucht man einen klaren Kopf", fuhr er dabei fort. "Man
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