Einfach verliebt!: Roman (German Edition)
Hacken und Supermini sah, sondern neben ihr einen Mann, dessen auffallende Größe und Erscheinung alles andere in den Schatten stellte.
»Jesse«, hauchte sie gepresst.
Jesse Chapman, groß, braun gebrannt und unverschämt gut aussehend.
»Überraschung!«, rief Julia, und das Wort hallte durch das riesige Studio.
Kate musterte ihn, seine Statur, das dunkelbraune, fast schwarze Haar, das seinen Hemdkragen streifte, dunkle Augen, mit denen er sie intensiv der Länge nach taxierte, dass ihr ganz anders wurde. Mit dem perfekt sitzenden, weißen langärmligen Hemd und den engen Bluejeans, die seine schmalen Hüften und seinen Schritt betonten, sah er aus wie ein Cowboy.
Sie wurde rot, als sie merkte, wohin sie da starrte. Ruckartig hob sie den Kopf und holte energisch Luft.
»Hallo, Katie.«
Seine kehlige Stimme und das schiefe Grinsen jagten ihr ein Prickeln über den Rücken. Kein Zweifel, das war Jesse Chapman. Niemand sonst hätte sie Katie genannt. Niemand außer Jesse.
»Willst du mich denn nicht begrüßen?« Sein Lächeln wurde breiter.
Julia hakte sich bei ihm unter. »Ich kann es kaum glauben. Unser guter, alter Jesse ist zurückgekehrt. Ich war völlig verblüfft, als ich heute Morgen die Straße hinunterkam und ihn vor deinem Haus stehen sah, Kate. Er stand bloß da und guckte.« Sie lachte so unverfänglich wie immer. »Er sieht klasse aus, wie ein Covermodel, findest du nicht?«
Klasse war gar kein Ausdruck, aber eigentlich hörte Kate nur mit einem halben Ohr hin. Jesse war wieder da.
Als Kinder hatten sie Tür an Tür gewohnt und waren praktisch miteinander aufgewachsen. Vier Jahre jünger als er, verband sie ihre ersten Erinnerungen mit ihm. Jesse hatte Kate nach jeder der fünf gescheiterten Ehen ihrer Mutter versichert, dass sie daran keine Schuld treffe. Und wenn wieder ein neuer »Dad« einzog, hatte Jesse ihr jedes Mal den Rücken gestärkt. Und er hatte sie in seinem Bett schlafen lassen, wenn diese neuen Väter zwangsläufig wieder auszogen und Kates Mutter mit den Nerven am Ende war.
Chloe und Julia waren zwar ihre besten Freundinnen, aber Jesse hatte sie immer wieder moralisch aufgerichtet.
Inzwischen war dieser Jesse ein begnadeter Golfspieler. Und ein ganz Wilder.
Jesse Chapman war der Frauentyp schlechthin. Blendend aussehend und umwerfend lächelnd, schmückte er die Titelseiten bekannter Magazine und die wöchentlichen Sportsendungen. Und seit drei Wochen war er ein Held. Wen interessierte es da, dass Jesse Chapman einen hundsmiserablen Ruf hatte?
Petes Stimme erklang schrill in ihrem Ohr. »In dreißig Sekunden sind wir auf Sendung.«
Kate ließ ihn reden und reagierte nicht.
»Hallo, Jesse«, sagte sie leise.
Plötzlich redeten alle auf einmal, Jesse sah sie jedoch weiterhin unverwandt an. Mit einem teuflischen Glitzern in den Augen steckte er die Hände in die Gesäßtaschen seiner Jeans. Er schien fasziniert und verblüfft, so als würde er sie kaum wiedererkennen.
Sein Lächeln haute sie fast um.
»Du siehst … anders aus«, meinte er.
Kate blinzelte und fasste sich wieder. »Anders?« Nicht toll. Nicht fantastisch.
»Anders, aber super«, fügte er hinzu.
Er fand, dass sie super aussah!
Innerlich versetzte sie sich einen Tritt. Es interessierte sie nicht, was er dachte. Jedenfalls nicht mehr, seit sie ihn vor fünf Jahren auf der Hochzeit ihrer Schwester und seines Bruders erlebt hatte. Da hatte er gleich zwei üppige Schönheiten im Schlepptau gehabt. Suzanne hatte nur die Augen verdreht über diese neue Tour ihres zukünftigen Schwagers, sein Bruder Derek dagegen war stinksauer gewesen. Zum Glück hatten die meisten Gäste nichts mitbekommen, da Jesse nicht lange geblieben war. Sobald sich Braut und Bräutigam das Jawort gegeben hatten, war er wieder abgedampft.
Kate hätte darüber weder erstaunt noch enttäuscht sein müssen. Denn genau das konnte Jesse am besten – verschwinden.
Katherine konzentrierte sich auf die Karotten und Kartoffeln auf der provisorischen Ablage ihrer improvisierten Küche. Was sollte sie ohne Koch damit bloß anstellen? Julias Lachen hörte sich gar nicht gut an.
»He, Leute«, schwärmte Julia, »ich hab die Megaidee!«
»Noch fünfzehn Sekunden!«
»Jesse, du kannst mit Kate zusammen kochen.«
»Ich?«
»Er?«
»Es wird großartig, besser als mit irgendeinem Starkoch«, rief Julia und klatschte in die Hände. »Wenn ihr wollt, könnt ihr euch auch ausziehen.«
Kate zuckte entsetzt zusammen, während Jesse die Brauen
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