Einfach verliebt!: Roman (German Edition)
stattdessen mit den Ellbogen auf.
»Doch, doch. Wie war noch mal die Frage?«
»Ich sprach von Dates. Warum verabredest du dich nicht mal mit jemandem?«
»Bin momentan nicht interessiert.«
»Du hast die freie Auswahl. Da muss es doch eine geben …«
»Keine Chance. Noch was?«
»Ähm … vielleicht …«
»Hör mal, ich bin beschäftigt. Aber wenn du jemanden weißt, der an einer kleinen Schreibtisch-Nummer interessiert ist« – er schmunzelte – »dann melde dich wieder.«
Bei der Vorstellung überlief Julia ein wohliger Schauer.
Ben schaltete ab – damit war das Gespräch beendet.
Am gleichen Nachmittag, Viertel vor vier, läutete es an der Tür. Julia erhob sich vom Schreibtisch, doch als sie im Flur auftauchte, hatte Ben bereits geöffnet.
»Hey!«, sagte er zu zwei Halbwüchsigen, die unschlüssig auf der Eingangstreppe standen. »Schön, dass ihr gekommen seid.«
Julia verblüffte sein Enthusiasmus, da Ben ihrer Einschätzung nach nicht gerade zum Überschwang neigte, zumal die Begeisterung aufgesetzt wirkte.
Hmmm, Ben strengte sich ganz schön an. Was bezweckte er damit?
»Kommt rein«, forderte er die beiden salopp auf.
Als er sich umdrehte, bemerkte er Julia.
»Julia. Das sind Todd und Trisha, also praktisch mein Neffe und meine Nichte.«
Die Jugendlichen sahen einander sehr ähnlich mit ihren braunen Augen und den braunen Haaren. Sie blickten zu ihr und dann verlegen zu Boden. »Hi«, murmelten sie.
»Hallo, Todd, hallo, Trisha.«
»Kommt, wir gehen in die Küche«, schlug Ben vor.
Das hatte er mit Julia so abgesprochen.
»Nett, euch kennen zu lernen«, setzte diese hinzu und ging wieder in ihr Büro.
Sie erledigte noch ein paar Anrufe und diverse E-Mails, dann konnte sie ihre Neugier nicht mehr bezähmen. Sie ging durch die Halle in die Küche. Ben, der noch nicht wieder fahren durfte, hatte die von ihm bestellten Lebensmittel geliefert bekommen.
Julia war bass erstaunt. Auf dem Küchentresen türmten sich Eiscremeschachteln sämtlicher Geschmacksrichtungen. Dazu alle möglichen Dessertsaucen und -streusel.
Die Mikrowelle begann zu piepsen.
»Das ist bestimmt superlecker«, schwärmte Ben und winkte mit einem Küchenhandschuh.
Sicher holte er heiße Karamellsauce aus dem Gerät. Bei dem verführerischen Duft lief Julia das Wasser im Mund zusammen.
»Hey«, rief er ihr zu, »willst du auch ein Eis?«
»Mmmh, besser nicht. Eigentlich esse ich nie Eis.«
»Hast wohl Angst um deine scharfe …« Er räusperte sich und blickte zu den Kindern. »Um deine schlanke Linie.«
»Wir haben keine Ahnung, wieso wir kommen sollten, Onkel Ben.« Trisha verdrehte die Augen.
Todd lachte und schaufelte sich Eis in eine Schale.
Julia zog sich einen Stuhl an den Küchentisch. Jeder stellte sich seinen persönlichen Eisbecher zusammen. Julia entschied sich für eine Kugel Vanille mit heißer Karamellsauce und Pekannüssen sowie eine Kugel Schokolade mit Toffeestückchen und Hershey’s Schokoladensauce. Das Ganze krönte sie mit jeder Menge Schlagsahne und einer kandierten Kirsche.
Als sie fertig war und aufsah, starrten Ben, Trisha und Todd sie an.
»Was ist denn?«
Die drei prusteten los und wandten sich dann ihren eigenen Eiskreationen zu, von denen keine so malerisch war wie Julias. Wie man ihren Gesichtern ansah, schmeckten sie deshalb aber nicht weniger köstlich.
»Dann klär mich doch mal auf, Onkel Ben«, meinte Julia, die sich ein genüssliches Seufzen verdrückte, »wie du mit diesen beiden Eiscreme-Spezialisten verwandt bist.«
Todd lachte, Trisha dagegen verdrehte wieder die Augen. Vermutlich war Todd ein harmloser Freak, dachte Julia bei sich, während Trisha sich bewusst cool gab.
»Unser Dad war ein guter Freund von Ben, aber er ist nicht wirklich unser Onkel«, sagte Trisha herablassend. »Und er hat uns bestimmt nur eingeladen, weil er sich dazu verpflichtet fühlte.«
»Trish!«, entfuhr es Todd.
»Trisha«, meinte Ben sanft, aber bestimmt, »wie kannst du so was sagen?«
Das Mädchen fing an zu schluchzen, und Julia fühlte sich entsetzlich, dass sie sich eingemischt hatte. »Es tut mir Leid, Trisha.«
»Mir auch«, erwiderte das Mädchen bitter. »Bestimmt hat meine Mutter das Ganze eingefädelt.«
»Trisha, das stimmt so nicht«, beteuerte Ben mit der Entschiedenheit eines Terminators.
»Und jetzt hört mir mal zu, ihr zwei. Eure Mutter war hier und bat mich, mit euch zu sprechen. Das ist zweifellos richtig. Aber ihr beide macht mir auch ganz so den
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