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Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Einfach verliebt!: Roman (German Edition)

Titel: Einfach verliebt!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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Trisha. »Entschuldigung, ich habe den Faden verloren«, beteuerte er. »Könnt ihr mir mal auf die Sprünge helfen?«
    Daraufhin verdrehte Trisha die Augen. Als Ben etwas dazu sagen wollte, fuhr Julia warnend mit einem Finger quer über ihre Kehle und bedeutete ihm, den Mund zu halten.
    Er räusperte sich. »Ich weiß, ihr macht einiges durch. Und ich möchte einfach nur da sein für euch. Ihr müsst sehr traurig sein und verwirrt.«
    Er klang so teilnahmsvoll, dass Julia sich fragte, wo dieser Bär von einem Mann das ganze Mitgefühl hernahm. Trisha empfand wohl ähnlich, denn ihre mürrische Miene hellte sich etwas auf.
    »Todd, nun erzähl mir mal, wie das mit dem Geld war«, fuhr Ben fort.
    Widerwillig antwortete der Junge: »Ich schwöre, ich habe es nicht wirklich gestohlen. Ich wollte es meiner Mom ja zurückgeben. Aber sie ist ausgeflippt, als das Geld nicht mehr da war, und hat mir überhaupt nicht zugehört.«
    »Willst du damit sagen, dass sie falsch liegt?«
    Trisha schnaubte. »Mom kommt aufgebracht in Todds Zimmer gerannt, und er steht da und hat das Geld in den Fingern. Nein, sie liegt völlig richtig.«
    »Hey!«, brüllte Todd. »Jetzt rede ich. Ich hatte einen triftigen Grund, weshalb ich mir das Geld leihen wollte. Und ich hatte vor, es ihr irgendwann bis auf den letzten Cent zurückzuzahlen. Bevor Dad starb, hatte er mir außerdem erlaubt, im Sommer an dem Videoworkshop im College teilzunehmen. Ich habe so viel für die Schule getan, und Dad und mein Lehrer waren total zufrieden mit mir. Allerdings muss man zusammen mit der Bewerbung ein Videoclip einreichen. Aber ich habe keine Kamera. Und Dad hatte mir eine Videokamera versprochen!« Der Junge schluchzte und bekam vor lauter Aufregung hektische rote Flecken im Gesicht. »Als ich Mom erklärte, wofür ich das Geld brauchte, wollte sie davon nichts wissen. Sie hört einem überhaupt nicht mehr zu. Sie verhält sich total komisch, als wäre sie die Einzige, die Dad vermisst! Aber mir fehlt er auch wahnsinnig!«
    Bei diesen Worten wurde Trisha rot, und sie kämpfte mit den Tränen.
    Ben musterte die beiden mit blankem Entsetzen. Er schaute von den Jugendlichen zu Julia und sagte lautlos: Sieh, was du angerichtet hast!
    Seufzend bedeutete sie ihm, zu den beiden zu gehen.
    Leicht widerstrebend durchquerte er die Küche.
    »Hey, ihr zwei«, meinte er dann und legte jedem von ihnen einen Arm um die Schulter. Julia war schwer beeindruckt.
    Damit war das Eis gebrochen, und Trisha und Todd umarmten ihn. Etwas ungelenk drückte Ben die Halbwüchsigen an sich. Julia hatte einen Kloß im Hals, weil sie an ihren eigenen Vater denken musste. Und sie fühlte sich ziemlich überflüssig.
    Stirnrunzelnd wischte sie den Gedanken beiseite. Sie war schlicht und einfach auf der Suche nach einer neuen Identität und befand sich in einer Sinnkrise.
    »Dann hat euer Dad dir erlaubt, dich zu einem Videoworkshop anzumelden, und eure Mom hat Nein gesagt.«
    »Sie hat nicht Nein gesagt. Sie ignoriert mich einfach.«
    »Sie ignoriert so ziemlich alles«, erklärte Trisha. »Meine Güte, ich kann sie ja verstehen. Sie ist völlig neben der Spur, weint andauernd und muss sich nach Dads Tod natürlich um vieles kümmern.« Die Augen des Mädchens füllten sich erneut mit Tränen.
    »Und dann hast du das Auto genommen?«, erkundigte sich Ben. »Du bist spätabends auf dem Parkplatz der Coronado Highschool herumgekurvt mit deinen Freundinnen und vor eine Wand gebrettert, weil du deine Mom auf dich aufmerksam machen wolltest?«
    Trishas Gesicht nahm eine noch dunklere Tönung an. »Ich werde in drei Monaten sechzehn und bin noch nicht mal in der Fahrschule angemeldet.«
    »Und deshalb darfst du auch nicht fahren.«
    »Aber wenn ich keine Fahrstunden nehme, bekomme ich den Führerschein nicht an meinem Geburtstag. Alle bekommen ihn an ihrem Geburtstag, bis auf ein paar Hirnis. Selbst Todd hat ihn an seinem Geburtstag ausgehändigt bekommen.«
    »He, ich bin ja wohl kein Hirni!«
    »Wenn du meinst«, schnaubte sie. »Aber du hast den Führerschein und fährst sogar Dads Wagen.«
    »Einer muss uns schließlich in die Schule fahren.«
    »Jetzt ist aber Schluss«, schaltete Ben sich ein.
    »Okay, okay.«
    »Noch mal von vorn«, begann Ben. »Du bist gefahren, Trisha, obwohl du keinen Führerschein und auch noch nie eine Fahrstunde hattest?«
    »Genau.«
    Ben war ebenso fassungslos wie Julia.
    »Wer sollte denn nach Dads Tod mit mir üben?«, meinte Trisha mit stockender Stimme. »Ich

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