Einfach verliebt!: Roman (German Edition)
zusammen.
Das war ja der Haken an der Sache. Als sie in dieser idiotischen Gondel festgesessen hatte, hatte sie von einem auf den anderen Augenblick erkannt, dass sie sich in Ben Prescott verliebt hatte. Unsterblich verliebt. Julia fühlte sich verletzbar und hilflos und hatte plötzlich Verständnis für all die vielen Anruferinnen, die Ben unbedingt sprechen wollten. Sie war genau wie diese Frauen – oder fürchtete, genau so zu werden. Und dem musste sie unverzüglich einen Riegel vorschieben!
Auf gar keinen Fall durfte er mehr über sie erfahren, als er ohnehin schon wusste. Chloe oder Kate hatte sie nie von ihrer Höhenangst erzählt. Oder von der Angst, dass ihr Vater sie für langweilig oder schwach halten könnte. Vor Ben hatte sie innerhalb weniger Minuten ihre intimsten Geheimnisse ausgeplaudert. Dafür hätte sie sich eigenhändig erwürgen können.
Ben, der sie von oben bis unten musterte, registrierte das sexy Kleid und die hohen Hacken. Sofort war ihm alles klar.
»Willkommen zurück«, sagte er, um seine vollen Lippen spielte ein Grinsen.
Erst in diesem Augenblick bemerkten sie, dass Todd sie eifrig filmte.
»Todd, also wirklich. Du verschwendest nur Filmkassetten.«
»Find ich nicht. Ben mit Schürze beim Kochen ist doch der Hammer. Das muss ich glatt filmen, sonst glaubt mir das kein Mensch.«
»Okay, du Schlaumeier«, sagte Ben aufrichtig lachend. »Aber jetzt ist Schluss damit.«
Feixend zog sich der Junge zurück.
Ben stellte Teller auf den Tisch. Erst da bemerkte Julia, dass auf dem Küchentisch bereits frisches Obst, Toast, frisch gepresster Orangensaft und gebratener Speck standen. Bei diesem Anblick knurrte ihr der Magen.
»Komm, setz dich.« Ben schob ihr einen Stuhl hin.
Sie standen ganz nah beieinander und sahen einander in die Augen, bis Julia blinzelte.
»Danke, das ist nett gemeint, aber ich hab keine Zeit.«
Die Enttäuschung auf seinem Gesicht hätte sie um ein Haar umgestimmt. Aber Einlenken war nicht drin. Vielmehr musste sie ihre Selbstschutzmechanismen aktivieren. Und bevor sie ihre Meinung änderte, griff sie schnell nach Handtasche und Schlüsseln, die sie gemeinsam mit ihrem Wagen am Tag zuvor zurückbekommen hatte.
»Los komm, Todd. Wir sind mit Rob in Roccos Haus verabredet.«
Als sie vor Roccos Haus einparkte, fiel Julia ein Stein vom Herzen. Blumen und Topfpflanzen gaben dem Haus ein völlig verändertes Aussehen. Gottlob hatte Rocco ihre mühsam hergestellte Ordnung in den Innenräumen nicht wieder zerstört, alles war gepflegt sauber.
Darüber hinaus war der Tisch mit einem Blumenstrauß und Porzellangeschirr eingedeckt. In der Küche duftete es verlockend. Sie hatte am Vortag Lebensmittel eingekauft, Rezepte dagelassen und Rocco genauestens instruiert. Und jetzt war er dabei, ein Festmahl zu kochen. Er hatte sogar eine Flasche Champagner organisiert, die eisgekühlt in einem Kübel stand.
Ein Gefühl der Erleichterung überkam Julia, dass sie sich in ihm nicht getäuscht hatte. Ihr Hauptdarsteller schien genauso an einem Gelingen der Show interessiert zu sein wie sie.
»Hi!«, rief sie ausgelassen.
Rocco schrak hoch, als hätte er sie nicht kommen gehört. Er wirkte sichtlich nervös.
»Fiona kann jede Minute hier sein«, sagte Julia.
Er jaulte auf. »Yeah.«
»Was war das?«
»Ach so, hmm, ja.« Er schüttelte sich, als wollte er den archaischen Höhlenmenschen verscheuchen.
Gleichwohl wurde Julia das komische Gefühl nicht los, dass irgendetwas nicht in Ordnung wäre.
»Ist alles okay?«, erkundigte sie sich skeptisch.
»Ja, Julia. Alles bestens.«
Sie glaubte ihm kein Wort und war höchst beunruhigt, als es draußen klingelte. Julia atmete tief ein und trat zurück, während Rob Rocco beim Öffnen der Tür filmte.
»Fiona«, sagte ihr Primitivling.
Julia hoffte, dass die Kamera den erstaunten Gesichtsausdruck der Frau einfing, deren blaue Augen unversehens aufleuchteten.
»Rocco?« Fiona strahlte.
Mit einem umwerfenden Lächeln streckte der Primitivling die Arme aus. »Überraschung.«
»Das ist ja eine Wucht! Du siehst großartig aus!«
Rocco senkte in einer fast schüchternen Geste den Kopf, worauf seine blonden Haare nach vorn fielen. »Findest du?«
Er riss die Tür weit auf, und sein Date trat ins Innere. In diesem Augenblick bemerkte Fiona die Kamera.
»Oh«, kreischte sie. Augenblicklich begann sie an ihrer Frisur herumzufingern.
Das musste später natürlich herausgeschnitten werden.
»Ich hab gar nicht mehr daran
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