Einfach verliebt!: Roman (German Edition)
eine klare Linie verfolge. Aber das ist völliger Quatsch. Genau wie mit dir! Du stehst für all das, was ich nicht mehr will, und trotzdem denke ich nur an dich«, sagte sie schließlich mit brüchiger Stimme.
Diese Wendung zog ihm den Boden unter den Füßen weg.
»Nach unserer ersten Begegnung«, räumte sie ein, »hätte ich meine sämtlichen guten Vorsätze im Hinblick auf Männer am liebsten über Bord geworfen. Ein Blick von dir genügte!«
Blitzschnell drehte sie sich von ihm weg und begann nervös auf und ab zu laufen.
»Julia.«
»Kannst du dir das vorstellen? Ich, Julia Boudreaux, fühle mich zu einem Höhlenmenschen hingezogen! Ich meine, richtig hingezogen. Nicht nur in puncto Sex oder Spaß haben. Bei dir war alles anders. Und weil ich es nicht wahrhaben wollte, hab ich es seitdem immer geleugnet. Aber es macht mich wahnsinnig!«
»Bleib doch mal stehen«, meinte Ben gedehnt. »Und komm her.«
Sie hielt mitten in der Bewegung inne und musterte ihn skeptisch.
»Bitte«, fügte er hinzu.
»Warum?«, fragte sie widerstrebend.
»Komm einfach her«, antwortete er zärtlich.
Eine überwältigendes Gefühl von Zärtlichkeit brannte in ihm.
»Ist irgendwas?«, fragte sie misstrauisch.
»Ja, du bist nicht in meinen Armen.«
Julia öffnete den Mund, aber Ben ließ ihr keine Gelegenheit zu einer Äußerung. Er lief zu ihr und riss sie an seine Brust.
»Julia«, flüsterte er, indem er Küsse auf ihre Wangen, Schläfen, Kinn und Ohr hauchte.
Schließlich presste er seinen Mund auf ihren.
Ein sehnsuchtsvoller Hauch entwich ihren Lippen. Als sie sich an ihn schmiegte und die harte Schwellung an ihrem Bauch spürte, überkam sie ungezügeltes Begehren.
Er streichelte sie am ganzen Körper, wie um sich zu beweisen, dass sie es wirklich war.
»Julia«, wiederholte er rau nach jedem Kuss, mit jeder Berührung.
Er küsste sie zunächst behutsam, dann leidenschaftlich, stöhnte an ihren Lippen, als er mit den Händen ihren Po umschloss und Julia an sein Becken zog.
Als sie sinnlich seufzte, hob er sie hoch.
»Nein, Ben, nicht.«
Er hielt inne und sah sie forschend an. Er mochte nichts tun, was sie nicht wollte.
»Ich verkrafte das nicht noch einmal, wenn es nicht mehr als nur Sex ist.«
»Es ist mehr als das, Julia.«
»Bist du sicher?«
»In einem bin ich mir ganz sicher: Ich liebe dich.«
Unmut flackerte in ihren Augen auf. »Sag so was nicht.«
»Es stimmt aber. Ich kenne keine schönere Frau als dich.«
Julia wollte sich von ihm losreißen, Tränen der Wut glitzerten in ihren Augen.
»Aber«, fuhr er fort und hielt sie energisch fest, »das ist es weiß Gott nicht. Schönheit schreckt mich eher ab.«
Sie fixierte ihn skeptisch.
Seine Finger glitten über ihre Ohrmuschel. »Ich stehe nicht auf verwöhnte Beautys, die meinen, alles müsse sich immer nur um sie drehen. Mit solchen Frauen kann ich nichts anfangen.« Mit seinem Handrücken streichelte er ihr Kinn. »Inzwischen weiß ich, dass dir dein Aussehen nebensächlich ist – das war mir anfangs nicht klar.«
Sie biss sich auf die Lippe.
»Außerdem habe ich geglaubt, dass du nur deinen Spaß haben wolltest und Ende.« Sein Zeigefinger zeichnete die Konturen ihres Mundes nach. »Aber auch darin habe ich mich getäuscht.«
»Meinst du das wirklich?« Ihre Stimme zitterte.
»Ja. Du bist auf der Suche nach einem Menschen, der dich so sieht, wie du bist – deine guten und deine schlechten Seiten -, und der dich trotzdem liebt.«
Ihr wurde heiß und kalt.
»Irgendwann habe ich begriffen, dass du immer übertreibst. Du bauschst alles immens auf, um nur ja aufzufallen.«
»Ich lasse keinen Fettnapf aus.«
»So war das nicht gemeint. Diese unterschiedlichen Seiten deiner Persönlichkeit ergeben eine wundervoll großzügige und komplizierte Julia Boudreaux.«
»Interessiert mich nicht, wie die Leute mich finden.«
»Oh doch«, erwiderte er mit Engelsgeduld. »Es ist dir wichtiger, als du denkst. Selbst bei deinen Freundinnen. Das ist mir nach der Rettungsaktion aus der Berggondel klar geworden.«
»Meine Freundinnen kennen mich ziemlich gut.«
»Das mag sein. Aber auch mal Schwäche zu zeigen ist bei dir nicht drin, stimmt’s? Du mimst fast immer die Powerfrau, okay. Verdammt, meistens kümmerst du dich um andere, aber du selbst lässt dir nie helfen.«
»Ich brauch kein Mitgefühl.«
»Nein, weil dein Vater dir das nicht zugestanden hat.«
Sie presste die Lider zusammen.
»Irgendwann braucht jeder mal einen anderen Menschen
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