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Einfach verrückt!: Roman (German Edition)

Einfach verrückt!: Roman (German Edition)

Titel: Einfach verrückt!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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sollte sie sich doch über ihr Glück freuen! Andererseits war sie ein wenig beleidigt.
    Sie hob das Kinn um einen Grad. Wie konnte es sein, dass er sie nicht wiedererkannte? Möglich, dass sie heute Morgen ein wenig verändert aussah, aber hatten sie nicht eine Leidenschaft geteilt, von der in so vielen Popsongs, Büchern und Filmen erzählt wurde? Eine Leidenschaft, die bedeutete, dass er ihre Seele erkannt hatte?
    Okay, dann hatte sie also in letzter Zeit zu viel gelesen. Aber sie müsste ihm doch wenigstens bekannt vorkommen.
    »Verzeihen Sie die Unterbrechung«, sagte Julia und sah Chloe wütend an. »Ihre Zeit ist sicher kostbar.«
    Chloe hörte kaum zu, als Julia mit albernen Plattitüden und übertriebener Wertschätzung für ihn daherfaselte, dass er den ganzen Weg von St. Louis hierher gekommen sei, um sich mit ihnen zu treffen.
    Chloe hob das Kinn noch ein wenig mehr und schob geräuschvoll Schreiber und Block von sich weg. Aber Trey Tanner bemerkte sie noch immer nicht. Sie schob sogar das Haar nach hinten und trommelte mit den Fingern auf dem Tisch, dann zog sie sich in einem Anfall von absolut unreifer Dummheit die Brille herunter. Jetzt fehlte nur noch ein Tusch !
    Vergebens.
    Tatsächlich schien nur eine Person im Raum sie wahrzunehmen: Kate, die Chloe immer wieder Blicke zuwarf, als ob ihr im nächsten Augenblick ein zweiter Kopf wüchse. Was vielleicht gar keine schlechte Idee wäre, denn einer davon könnte diesem Trey Tanner vielleicht auf die Sprünge helfen.
    Trey Tanner. Von Prescott Media!
    Chloes Frust verwandelte sich in Wut. Was hatte sich Julia nur dabei gedacht?
    »Wie ich schon sagte«, sagte er mit fester Stimme und schnitt Julia das Wort ab.
    Chloe höhnte: »Sie haben gesagt, Sie kämen von Prescott Media, dem Unternehmen dieses Halsabschneiders und neuzeitlichen Raubritters Sterling Prescott.«
    Das ließ ihn aufmerken. Und auch den anderen Mann. Dieser Ben lachte sogar.
    Julia drehte sich blitzartig herum. »Und wer sind Sie eigentlich? Sie haben sich als Ben vorgestellt. Einfach als Ben. So wie Cher, nehme ich an.«
    Ben pfiff anerkennend, von Julia überhaupt nicht eingeschüchtert. Er lächelte nur und erwiderte salbungsvoll: »Ja, ich bin Treys jüngerer Bruder, Ben Tanner. Ja, Ben Tanner, vor Ort, um mich von der Bedeutung meines großen Bruders inspirieren zu lassen. Obwohl, Trey« – er drehte sich zu dem anderen Mann um -, »wenn du das nächste Mal mit deinem Chef sprichst – Sterling, nicht wahr? -, dann solltest du vielleicht erwähnen, dass er hier in El Paso keinen guten Ruf genießt.«
    Chloe beobachtete Trey. Es schien ihr, als wäre er dem jüngeren Mann am liebsten an die Gurgel gegangen. Dann wandte sie sich an Julia. »Wie konntest du nur?«, fragte sie traurig. »Wie konntest du nur Prescott Media in unseren Sender holen? Das ist so, als würdest du einen Fuchs in den Hühnerstall einladen.«
    »Chloe, bitte«, flehte Julia und lachte nervös. »Ich bin mir sicher, dass du dich über Prescott Media irrst.«
    »Irren? Hast du denn nicht die Zeitungsartikel gelesen? Trey Tanner arbeitet für einen eiskalten Unternehmensaufkäufer, der ebenso berühmt dafür ist, dass er sich Sender für einen Bruchteil ihres Wertes unter den Nagel reißt, wie dafür, dass er völlig zurückgezogen lebt. Kannst du dir vorstellen, wie furchtbar und verhasst Sterling Prescott sein muss, dass er es nicht einmal wagt, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen?«
    Ben verging augenscheinlich die gute Laune.
    Trey reagierte aggressiv. »Wenn ich recht informiert bin, ist es in den Vereinigten Staaten legal, Gewinne zu machen.«
    »Großartig, wie Sie Dumpingangebote und feindliche Übernahmen mit der amerikanischen Verfassung rechtfertigen. Allerdings wundert es mich nicht, dass Sie Ihren Chef verteidigen. Wie lautet noch einmal das Sprichwort? Wie der Herr, so’s Gescherr .«
    Trey Tanner musste sich sichtlich beherrschen.
    Chloe wandte sich an Julia. »Wirf ihn raus, solange du es noch kannst. Ich verwette mein Geld, dass er mit einem viel zu niedrigen Angebot in seinem schicken Aktenkoffer hergekommen ist. Du wirst mit leeren Händen dastehen. Und vergiss die Tatsache, dass wir alle unseren Arbeitsplatz verlieren werden.« Ihr wurde bewusst, was das bedeutete. Aber daran durfte sie jetzt nicht denken. »Können Sie bestreiten, dass Sie mit dieser Absicht hierher gekommen sind?«, fragte sie herausfordernd.
    Trey Tanner machte einen ausgesprochen wütenden Eindruck – seine Hände lagen

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