Einfach verrückt!: Roman (German Edition)
Doppeldeutigkeit verstehen, aber jeder, der älter war. Trey lächelte, dann gab er Leticia einen Handkuss.
Als Nächste war Mindy dran. Wenn die Krankenschwester wegen ihres Auftritts wirklich Ängste ausgestanden hatte, dann hatte sie die jedenfalls ebenso wie ihre weißen Söckchen und ihre Schuhe mit Kreppsohlen abgelegt. Chloe hätte schwören können, dass die königsblaue Organzabluse, die Mindy ausgewählt hatte, ein wenig weiter aufgeknöpft war als zuvor im Ballsaal.
»Hi, Trey«, sagte sie, wobei sie mehr wie eine Cheerleaderin und weniger wie eine ausgebildete Krankenschwester klang. »Ich hoffe, dass wir ein wenig Zeit miteinander verbringen können. Und ich hab mir gedacht, dass Sie vielleicht ein bisschen Erste Hilfe praktizieren möchten.«
Chloe stockte der Atem. Julia unterdrückte ein Lachen. Trey, wenn er denn überrascht war, ließ sich nichts anmerken. Als er anerkennend lachte, war Chloe klar, dass sich jede Frau in El Paso zwischen acht und achtzig irrsinnig in ihn verlieben würde, wenn heute Abend der Anflug seines spitzbübischen Lächelns über den Bildschirm flimmerte.
»Er ist gut«, kommentierte Julia.
Wenn sie nur wüsste, wie gut.
Die ersten sechs Vorstellungen waren zu Ende, und bis zum Mittag blieben noch ein paar Minuten Zeit. Pete hielt es für eine gute Idee, auch Chloes Vorstellung bereits aufzuzeichnen, die sie als Profi ja schnell und effektiv hinter sich bringen würde. Außerdem müssten sie dann am Nachmittag nur noch fünf Vorstellungen drehen.
Chloe straffte die Schultern und trat vor. Profi oder nicht, ihr schlotterten die Knie sowohl vor Angst als auch vor Aufregung. Sie würde ins Fernsehen kommen!
Obwohl sie bei KTEX gleich nach dem Studium angefangen hatte, hatte sie noch nie vor einer Kamera gestanden.
Und als Pete »Action!« rief, erstarrte Chloe.
Voll Entsetzen schaute sie in die dunklen, undurchdringlichen Linsen der Kamera. Und quiekte, als Trey die Hand ausstreckte und ihr Kinn berührte.
»Hallo«, sagte er freundlich.
»Oh, hallo«, brachte sie hervor und schaute immer noch in die Objektive.
Denk nach, Chloe, denk nach .
»Cut! Was ist denn mit dir los, Chloe?«, rief Pete.
Ihr Verstand kehrte zurück, sobald das rote Aufnahme-Lämpchen an der Kamera erlosch.
»Siehst du, ich habe dir doch gesagt, dass ich schüchtern bin. Ich sollte das hier nicht tun. Ich eigne mich nicht für so was.«
»Reiß dich zusammen, wir machen in der Zwischenzeit die Totalen von der ganzen Gruppe.«
Die Weitwinkelaufnahmen von sämtlichen Rosen waren schnell gemacht. Als er damit fertig war, fügte Pete hinzu: »Chloe, wir drehen dein Intro nach dem Mittagessen, zusammen mit den Intros der übrigen Mädels.« Er wandte sich an die ganze Gruppe. »Um halb eins geht’s weiter. Seid pünktlich.«
Die Rosen wurden in die Küche gelotst, wo Julias Haushälterin Zelda Sandwiches, Salate und Mineralwasser aufgetischt hatte. Aber niemand hatte Hunger.
Trey ging auf Chloe zu. »Sie haben gesagt, dass Sie mich zu sich nach Hause bringen.«
»Ach ja«, stöhnte sie, immer noch verlegen, weil sie etwas so Einfaches vermasselt hatte. Lampenfieber! Sie! »Natürlich.«
Sie ging auf die Hintertür zu. Trey schnappte sich seinen Koffer und folgte ihr. Chloe verlangsamte, trotz ihrer Stöckelschuhe, ihre Schritte nicht, während sie den schmalen Gartenweg zwischen Julias Villa und ihrem Häuschen, den sie schon tausendmal gegangen war, entlangging.
Als sie durch die Tür traten, die die beiden Grundstücke an der Seite miteinander verband, neigte Trey den Kopf. »Hier also wohnen Sie.«
»Ja«, gab sie zurück, ohne bockig zu klingen.
Ihr Haus war winzig im Vergleich mit Julias. Aber sie liebte es, und sie war stolz darauf, auch wenn es vermutlich mikroskopisch klein war verglichen mit den Villen, in denen dieser Mann wohnte.
»Ich finde es faszinierend, dass Sie mit Julia zusammenarbeiten und auch noch ihre direkte Nachbarin sind.«
»Kate wohnt im Haus gegenüber von Julia.«
»Sind Sie drei zur selben Zeit hierher gezogen?«
»Nein. Wir alle haben schon als Kinder hier gewohnt.«
»Sind Sie mit Ihren Eltern hierher gezogen? Wohnen sie noch immer bei Ihnen?«, fragte er.
»Das Haus hat meiner Großmutter gehört, sie ist vor einem Jahr gestorben«, erwiderte Chloe zurückhaltend.
»Das tut mir Leid.«
Sie entspannte sich, aber nur ein wenig. »Sie hat es mir vererbt.«
»Also leben Sie allein.«
»Eigentlich nicht, nein. Mein Vater ist vor einem halben Jahr
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