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Einfalt, Weisheit, Unglaeubigkeit

Einfalt, Weisheit, Unglaeubigkeit

Titel: Einfalt, Weisheit, Unglaeubigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gilbert Keith Chesterton
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beschrieben, wie Sie es hätten tun können. Und das war gerade das Interessante daran.«
    »Ihm erschien es wahrscheinlich«, grollte Crake, »daß ich ihn selbst mit einem Indianerpfeil umgebracht hätte.«
    »Mir erschien das höchst unwahrscheinlich«, sagte Father Brown und zog ein schiefes Gesicht. »Tut mir leid, wenn ich falsch handelte, aber ich konnte mir keine andere Möglichkeit ausdenken, die Fragen zu prüfen. Ich kann mir kaum etwas Unwahrscheinlicheres vorstellen als die Idee, wie Hauptmann Wain in einer großen Maschine am Fenster im Augenblick des Mordes vorbeisaust, und niemand bemerkt ihn; außer vielleicht der Idee, daß ein ehrenwerter alter Herr mit Pfeil und Bogen hinter den Büschen Indianer spielt, um jemanden zu töten, den er auf zwanzig einfachere Weisen hätte töten können. Aber ich mußte herausfinden, ob sie irgend etwas damit zu tun hatten; und so mußte ich sie anklagen, um ihre Unschuld zu beweisen.«
    »Und wie haben Sie ihre Unschuld bewiesen?« fragte Blake, der Anwalt, und lehnte sich eifrig vor.
    »Durch die Erregung, die sie zeigten, als sie angeklagt wurden«, antwortete der andere.
    »Und was meinen Sie damit genau?«
    »Wenn Sie mir erlauben, das zu sagen«, bemerkte Father Brown gelassen genug, »so hielt ich es für meine unbezweifelbare Pflicht, Sie und alle anderen zu verdächtigen. Ich verdächtigte Mr. Crake und ich verdächtigte Hauptmann Wain, in dem Sinne, daß ich die Möglichkeit oder Wahrscheinlichkeit ihrer Schuld erwog. Ich erzählte ihnen, daß ich zu Schlußfolgerungen gekommen sei; und ich will Ihnen nun erzählen, was diese Schlußfolgerungen waren. Ich überzeugte mich von ihrer Unschuld durch die Art und den Zeitpunkt, in dem sie von Unwissenheit zu Empörung wechselten. So lange sie nicht daran dachten, daß sie angeklagt seien, gaben sie mir unbefangen Material, das die Anklage stützte. Sie haben mir praktisch erklärt, wie sie das Verbrechen hätten begehen können. Dann wurde ihnen plötzlich mit einem Schock und einem Schrei des Zornes klar, daß sie angeklagt waren; das wurde ihnen viel später klar, als sie eigentlich hätten erwarten sollen, angeklagt zu werden, und viel früher, als ich sie anklagte. Nun hätte keine schuldige Person sich so benehmen können. Sie hätte entweder von Anfang an kurz angebunden und mißtrauisch sein können; oder sie hätte Unwissenheit und Unschuld bis zum Ende vortäuschen können. Aber sie würde niemals damit anfangen, die Dinge für sich selbst noch schlimmer zu machen und dann einen großen Schreck bekommen und wütend eben jene Idee zu leugnen beginnen, die zu formen sie selbst beigetragen hatte. Das konnte nur jemand tun, der wirklich nicht begriffen hatte, was er da anregte. Das Selbstbewußtsein eines Mörders würde immer zumindest auf morbide Weise lebendig genug sein, um zu verhindern, daß er zuerst seine Beziehung zu der Tat vergißt und sich danach daran erinnert, sie zu leugnen. Also habe ich Sie beide und andere aus anderen Gründen, die ich jetzt nicht zu besprechen brauche, ausgeschlossen. Da war zum Beispiel der Sekretär – aber darüber werde ich nicht gerade jetzt sprechen. Hören Sie zu, ich habe gerade mit Wilton am Telephon gesprochen, und er hat mir die Erlaubnis erteilt, Ihnen einige sehr ernste Neuigkeiten mitzuteilen. Nun nehme ich an, daß Sie inzwischen alle wissen, wer Wilton war und wohinter er her war.«
    »Ich weiß, er ist hinter Daniel Doom her und wird nie mehr glücklich sein, ehe er ihn nicht hat«, antwortete Peter Wain; »und ich habe gehört, daß er der Sohn vom alten Horder und deshalb der Bluträcher ist. Auf jeden Fall sucht er den Mann namens Doom.«
    »Ja«, sagte Father Brown, »und er hat ihn gefunden.«
    Peter Wain sprang aufgeregt auf.
    »Den Mörder!« schrie er. »Sitzt der Mörder schon hinter Gittern?«
    »Nein«, sagte Father Brown feierlich; »ich sagte, die Neuigkeiten seien ernst, und sie sind noch ernster als das. Ich fürchte, der arme Wilton hat eine furchtbare Verantwortung auf sich geladen. Ich fürchte, er wird eine furchtbare Verantwortung auf uns laden. Er hat den Verbrecher gestellt, und als er ihn endlich in die Ecke gedrängt hatte – nun ja, da hat er das Gesetz in die eigene Hand genommen.«
    »Sie meinen, daß Daniel Doom – «, begann der Anwalt.
    »Ich meine, daß Daniel Doom tot ist«, sagte der Priester. »Es gab eine Art wilden Kampfes, und Wilton tötete ihn.«
    »Geschah ihm recht«, grollte Mr. Hickory Crake.
    »Ich kann

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