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Eingesperrt mit der Versuchung

Eingesperrt mit der Versuchung

Titel: Eingesperrt mit der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Colley
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sein, aber wahrscheinlich kam ihr das vor lauter Aufregung nur so vor.
    Wie würde er reagieren, wenn er den Zuschlag bekam? Würde er lächeln? Würde er vor Freude einen Drink ausgeben? Sie hielt seinen Blick gut aus. Sicher sah er ihr an, dass sie viele Fragen hatte. Er dagegen schien ganz auf das konzentriert zu sein, was da in London vor sich ging.
    Der Preis lag jetzt bei acht Millionen Pfund.
    Dani hielt den Atem an und trat etwas näher an den Schreibtisch heran. Wie konnte Quinn so ruhig bleiben? Möglicherweise war es nicht sein Geld, das er hier einsetzte. Aber wenn sie an seiner Stelle gewesen wäre, wäre sie vor lauter Anspannung schon längst in Ohnmacht gefallen. Die nächste Million ließ nur wenige Minuten auf sich warten. Quinn hielt den Blick immer noch auf Dani gerichtet.
    „Zehn Millionen, Sir?“
    Kein Muskel in seinem Gesicht bewegte sich, während Dani vor Schreck zusammenfuhr. Zehn Millionen Pfund, das war der helle Wahnsinn!
    „Ja“, sagte Quinn ruhig.
    Zehn Millionen für ein Gemälde? Wie viel war das in australischen Dollar?
    Es folgte eine lange Pause. Dann sagte der Mann am anderen Ende der Leitung: „Es wurden gerade elf Millionen geboten, Mr. Everard.“
    „Okay, erhöhen Sie weiter.“ Quinn streckte und beugte die Finger seiner rechten Hand.
    Unwillkürlich trat Dani näher an den Schreibtisch heran. Die Spannung war kaum auszuhalten, aber Quinn blieb cool, als handelte es sich nur um ein paar Hunderter. Seine Miene verriet nicht, was in ihm vorging.
    Die Zeit schien stillzustehen. Zwölf Millionen. Dreizehn Millionen. Dani schluckte. Ihre Kehle fühlte sich so rau an wie Sandpapier. Quinn hob das Glas und reichte es Dani.
    Cognac. Immer, wenn sie in Zukunft Cognac auch nur riechen würde, würde sie an diese Nacht denken müssen. Sie nahm einen Schluck, der durch ihre Kehle rann und den Magen erwärmte. Dann setzte sie das Glas wieder dicht vor Quinn auf den Schreibtisch, wobei sie sich weit vorbeugen musste.
    Immer noch sah er sie an, immer noch wusste sie nicht, was er dachte. Jetzt spürte sie, wie ein Schweißtropfen ihr Rückgrat hinunterlief, und sie nahm den Arm zurück und drückte den seidenen Stoff gegen ihren Rücken. Dabei verrutschte der Mantel leicht. Quinn hatte es bemerkt, das sah sie an dem kurzen Aufleuchten in seinen Augen, aber immer noch blieb seine Miene undurchdringlich.
    „Mr. Everard“, ließ sich die näselnde Stimme wieder vernehmen, „die Gegenseite bespricht sich gerade mit dem eigentlichen Auftraggeber. Wollen Sie dranbleiben?“
    „Ja.“
    Dani stieß den angehaltenen Atem aus, lockerte die verspannten Glieder und rieb sich den Nacken. Sie war froh über die Pause.
    „Übrigens, Quinn“, der Ton des Mannes am anderen Ende der Leitung bekam plötzlich etwas Vertrauliches, „zu der Sache, auf die Sie mich angesetzt haben, kann ich leider noch nichts sagen. Bisher habe ich noch nichts herausgefunden. Allerdings …“
    Quinn stützte die Arme auf, reagierte jedoch nicht auf Danis fragend hochgezogene Brauen. „Fahren Sie fort.“
    „Ein Gentleman aus meiner Bekanntschaft ist kürzlich von einem Besuch des großen Hauses auf der anderen Seite der Stadt zurückgekommen. Er schuldet mir noch ein paar Gefälligkeiten.“
    Quinn lachte leise. „Sie haben aber auch mit ganz besonderen Menschen zu tun, Maurice.“
    „Ich werde es Sie direkt wissen lassen, wenn ich Ihnen nützlich sein kann.“ Man hörte es in der Leitung knacken und dann dumpfe Stimmen. „Ich glaube, es ist so weit, Sir.“
    „Danke“, sagte Quinn. Immer noch sah er Dani an.
    Sie hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Es mochten zehn Minuten vergangen sein oder aber eine Stunde, die Spannung war unerträglich. Nach zwei weiteren Millionen griff sie nervös zum Cognacglas und nahm noch einen kleinen Schluck. Dabei war ihr bewusst, dass Quinn jede ihrer Bewegungen verfolgte. Langsam ging sie um den Schreibtisch herum, stellte sich neben Quinn und setzte das Glas wieder ab. Er drehte sich auf dem Schreibtischstuhl zu ihr um.
    14 Millionen Pfund.
    Dani wurde blass.
    14,2 Millionen.
    Die andere Partei hatte vorgeschlagen, in kleineren Schritten voranzugehen. Quinn hatte nichts dagegen. Wieder griff Dani nach dem Cognacglas.
    14,5 Millionen. Alles fing an, sich um Dani zu drehen, aber daran mochte auch der Cognac schuld sein. Quinn Everard sah sie ruhig an, auch als die Summe wieder gesteigert wurde. Sie wagte kaum zu atmen.
    Der Schweiß stand ihr auf der Stirn, hastig wischte

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