Eingesperrt mit der Versuchung
wenn der Sex mit ihr fantastisch war.
Verärgert rückte er ein wenig von ihr ab. „Ja, wenn er mir ein gutes Angebot macht, verkaufe ich.“
Seine Stimme war so kalt, dass Dani ihn erschreckt ansah. Das gab ihm einen Stich mitten ins Herz. Und das wiederum beunruhigte ihn. Im Geschäftsleben durften Gefühle keine Rolle spielen, verdammt noch mal!
„Aber was man den Blackstones antut, tut man auch mir an, das ist dir doch klar, oder?“, sprach Dani weiter.
Offenbar wurde es Zeit, nicht nur ihr, sondern auch sich selbst ins Gedächtnis zurückzurufen, dass dies zwischen ihnen nichts anderes als eine vorübergehende Affäre war. „Nur weil wir zusammen ins Bett gehen“, sagte er brutal, „hast du noch lange nicht das Recht, dich in meine Geschäfte einzumischen.“
Wie unter einem Hieb zuckte sie zusammen, sah ihn aber immer noch unverwandt aus ihren großen Augen an, als könnte sie nicht begreifen, was hier vor sich ging.
Er hielt den Blick aus, ohne mit der Wimper zu zucken. Dass sie Grenzen überschritt und sich in Dinge einmischte, die sie nichts angingen, würde er nicht tolerieren. Vorsichtig schob er sie von sich, und sie rollte sich auf ihrer Seite des Betts zusammen.
Eher verwirrt als verärgert stand er auf und ging ins Badezimmer. Ein paar lange Sekunden starrte er in den Spiegel. Was war passiert? Was hatte sich verändert? Gerade noch hatte er in Gedanken an ihren sexy Körper die schönsten Fantasien gehabt. Dann hatte ihn das schlechte Gewissen gepackt, und er dachte plötzlich über sie und ihre Gefühle nach. Auf was hatte er sich hier eingelassen? Und wie tief steckte er schon drin?
Entschlossen spritzte er sich kaltes Wasser ins Gesicht. Unsinn!
Dies war eine kurze Affäre, die ihm den Aufenthalt hier in der Provinz versüßte. Dass er sich den ganzen Tag nach ihr sehnte und den Abend kaum erwarten konnte, war verständlich, da ihre gemeinsame Zeit sehr begrenzt war, wie er wusste. Dass er darüber nachdachte, wie schön es wäre, jeden Morgen neben ihr aufzuwachen, war schon etwas bedenklich. Aber das würde er noch in den Griff bekommen. Seit vielen Jahren kam er fabelhaft ohne eine feste Beziehung aus, und so sollte es auch bleiben.
Aber dass er sich ihr gegenüber für seine geschäftlichen Transaktionen rechtfertigen sollte, das ging nun wirklich zu weit.
Während des Frühstücks rief Steve an und fragte, ob Dani für ein paar Stunden ins Geschäft kommen könnte. Seine Freundin hatte einen Termin bei ihrem Frauenarzt wegen einer Ultraschalluntersuchung, und da wollte er sie gern begleiten.
Quinn fuhr Dani ins Geschäft. Während der Fahrt sagte sie nicht viel, war aber nicht schnippisch. Und so überlegte er, ob er ihr wohl ein paar Tipps in Sachen Marketing geben sollte. Den Gedanken, dass er damit nur sein schlechtes Gewissen beruhigen wollte, schob er schnell zur Seite.
„Was sollte das denn?“, fragte er, nachdem eine Kundin den Laden mit einem Paar sehr hübscher Ohrringe verlassen hatte, die Dani ihr nach Quinns Meinung viel zu billig verkauft hatte.
Dani schob das Samttablett in die Glasschublade und blickte hoch. „Ich habe ein Paar Ohrringe verkauft. Damit verdiene ich meinen Lebensunterhalt. Zumindest bemühe ich mich darum.“
Sorgfältig blickte sich Quinn in dem kleinen Laden um. Ihm fiel sofort auf, dass die Ausstattung und die Dekoration in krassem Gegensatz zu der Qualität des Schmucks standen. Alles sah etwas abgeschabt und billig aus, die Sicherheitsvorkehrungen waren vollkommen unzureichend. Der ganze Raum müsste eigentlich komplett renoviert und neu eingerichtet werden. „Wovor hast du Angst, Dani? Vor Erfolg oder Misserfolg?“
Langsam ließ Dani den Blick durch den Laden schweifen. „Ich weiß, was du meinst. Ich hätte hier schon längst etwas tun müssen.“
„Wie bist du eigentlich hier gelandet? Und warum gerade in Port Douglas?“
„Zufall.“ Sie hob kurz die schmalen Schultern an. „Hier bin ich auf meiner Reise hängen geblieben.“ Ohne Quinn anzusehen, bückte sie sich und nahm eine Flasche Glasreiniger und ein weiches Tuch aus dem Regal unterhalb der Kasse.
Quinn verfolgte jede ihrer Bewegungen. „Wovor bist du davongelaufen?“
Schweigend ging sie zu der Glasvitrine auf der anderen Seite des Ladens und fing an, die Scheiben zu putzen. Dabei drehte sie Quinn den Rücken zu. Doch bevor er nachfragen konnte, stieß sie leise hervor: „Ich war verlobt.“
Stimmt, darüber hatte er vor Jahren etwas in der Zeitung
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