Eingesperrt mit der Versuchung
Mit dem Collier kam sie gut voran, auch wenn Quinn nicht mehr kam und ihr bei der Arbeit zusah. Ihre ganze Energie richtete sie jetzt auf die Arbeit. Ohne sich mit ihm abzusprechen, änderte sie das Modell, das sie für ihn beziehungsweise den mysteriösen Auftraggeber hergestellt hatte, bevor sie sich an die endgültige Arbeit machte. Fünfzehn Stunden pro Tag verbrachte sie in der Werkstatt. Zwischendurch vergewisserte sie sich, dass für Jessicas und Ryans Hochzeit alles vorbereitet war.
Da Quinn sich so gut wie nie blicken ließ, herrschte eine Art Friede im Haus. Zumindest tagsüber.
Aber nachts, da sah die Sache anders aus. Ruhelos lag Dani im Bett, wälzte sich hin und her und wurde die quälenden Bilder nicht los. Quinn, besonders sein Körper, war wie eine Droge, nach der sie süchtig war. Um sich daran zu hindern, einfach in sein Schlafzimmer zu marschieren, starrte sie an die Decke und versuchte, sein Verhalten zu rechtfertigen. Schließlich wurde sie für ihre Arbeit sehr gut bezahlt. Und dass sie dazu auserwählt war, den schönsten und kostbarsten Diamanten, den sie je gesehen hatte, zu einer Halskette zu verarbeiten, war doch ein Riesenkompliment für sie. Was spielte es da für eine Rolle, dass nicht er der Auftraggeber war, sondern jemand anders? Dass nicht er derartig von ihrem Talent überzeugt war, sondern ein Fremder?
Außerdem konnte sie sich nicht vormachen, er hätte sie mit Tricks in sein Bett gelockt oder sie raffiniert verführt. Immerhin war sie es gewesen, die ihn in ihrem kurzen Seidenmantel in seinem Büro überrascht hatte. Dass er die Situation genutzt hatte, konnte sie ihm nicht zum Vorwurf machen.
Hatte sie wirklich angenommen, aus dieser Geschichte könnte etwas Ernsthaftes werden? Sie kamen aus verschiedenen Welten, das hatte sie doch gewusst.
Eines Abends erzählte er ihr, dass Jake Vance’ Mutter gestorben war. „Die Beerdigung ist am Freitag. Komm doch mit nach Sydney, dann kannst du auch mal deine Familie wiedersehen.“
Sie wiegte nachdenklich den Kopf. „Dazu hätte ich schon Lust. Aber das wirft mich in meiner Arbeit zurück. Und ich möchte die Kette doch gern vor der Hochzeit von Ryan und Jessica fertigstellen, und die ist am Zwanzigsten.“
„Es sind doch nur drei Tage, und ich deponiere den Schmuck solange bei einer Bank. Wir fliegen am Donnerstag und kommen am Sonnabend wieder zurück.“
Auch Dani war klar, dass ihr Einwand nur eine Ausrede war, weil sie Angst hatte, ihm nahe zu sein. So sagte sie zu, hielt sich die nächsten Tage aber fast nur in der Werkstatt auf und kam auch gut voran.
Allerdings hatte sie jede Nacht nur wenige Stunden geschlafen, und so war es kein Wunder, dass sie in dem kleinen Charterflugzeug sofort einschlief, kaum dass sie sich angeschnallt hatte.
Als sie erwachte, wusste sie erst überhaupt nicht, wo sie sich befand. Dass sie als Erstes Quinns Gesicht vor sich sah, verwunderte sie nicht einmal, denn sie hatte – natürlich – von ihm geträumt. Und als er sich vorbeugte und ihr mit den Lippen sanft über den Mund strich, schloss sie wieder die Augen. Denn genauso waren ihre Träume abgelaufen, jede Nacht, seit sie sich gestritten hatten.
Sie hielt ihm das Gesicht entgegen, öffnete wie im Traum leicht die Lippen und spürte, wie er mit der Zungenspitze die ihre berührte. Ohne dass es ihr bewusst war, schob sie Quinn die Hände in das dichte dunkle Haar. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, ihr Atem kam schneller, aber sie weigerte sich, die Augen zu öffnen. Dieser Traum durfte nicht zu Ende gehen, Quinn durfte nicht wieder verschwinden.
Als sie seine Hand auf den Oberschenkeln spürte, mit der er ihr über die glatte Haut strich und ihr langsam den Rock hochschob, stöhnte sie leise auf. Rastlos rutschte sie auf dem Sitz hin und her, sie sehnte sich nach mehr. Dann legte er ihr die andere Hand um den Nacken, zog ihren Kopf näher heran – und endlich küssten sie sich. Wie sie ihn begehrte, diesen Mann, dessen Kuss sie leidenschaftlich erwiderte. Ungeduldig beugte sie sich vor, doch der Sitzgurt hielt sie zurück. Aber überdeutlich nahm sie wahr, wie der Geliebte ihr mit einer Hand über die Brüste strich und die harten Spitzen unter der dünnen Bluse reizte, während er mit der anderen ihre Schenkel auseinanderschob und die Finger unter ihren Slip gleiten ließ.
Doch sie wollte auch ihn berühren, wollte ihm die gleiche Lust bescheren. Als sie an seinem Reißverschluss herumnestelte, packte er ihre beiden Handgelenke
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