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Einige werden überleben

Einige werden überleben

Titel: Einige werden überleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Algis Budrys
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Also, ich habe mein Haus ordentlich durchorganisiert. Ist ja wohl klar. War hier fünfzehn Jahre lang Bezirkskommandant. Habe jede Menge Erfahrung. Also, ich meine, daß ihr Burschen euer Haus ganz ordentlich in Schuß habt, aber es gibt da sicher noch ein oder zwei Sachen, die könnten noch besser sein. Also, hier bin ich. Meine Leute sind mit mir voll und ganz zufrieden. Hab’ ich recht, Jungs?“ fragte er seine Gewehrschützen.
    „Klar, Boß.“
    „Sie meinen, wir sollten uns euch anschließen?“
    Conner lachte leise. „Also, hört mal, daß ich mich euch anschließe, das ist doch wohl nicht sehr wahrscheinlich, oder?“
    Er lehnte sich lässig gegen das Schild, das im Asphalt des Spielplatzes steckte und dort von Matt und Gus entdeckt worden war. Auf ihm stand in ungelenken Buchstaben: „Trefft mich morgen hier, und wir können uns darüber unterhalten, ob wir uns zusammentun. – Charlie Conner.“
    Gus und Matt sahen sich an. „Wir überlegen es uns.“
    „Macht das“, sagte Conner. „Hört mal zu, ich weiß, daß ihr glaubt, ihr hättet das alles gut hingekriegt. Habt ihr auch, ganz ohne Zweifel. Aber jetzt seid ihr soweit, euch auf mehr als ein Haus auszubreiten. Und da müßt ihr euch überlegen, ob ihr jemanden mit mehr Erfahrung benötigt, um all das zu verwalten. Das ist doch eine einfache Rechnung. Ihr habt doch wohl nicht angenommen, daß ihr eine ganze Stadt verwalten könnt, oder? Ich meine, ihr wolltet doch wohl nicht einen von euch beiden als Kandidaten für das Bürgermeisteramt aufstellen, oder?“ Conner lachte herzhaft.
    „Wir überlegen es uns“, wiederholte Gus. „Du hörst von uns.“
    Conners Augen wurden schmal. „Wann?“
    Matt sagte: „Wenn wir soweit sind.“
    Conner sah die beiden nachdenklich an. „Haltet mich nicht zu lange hin.“
    „Hast du Angst davor, daß du vorher an Altersschwäche stirbst?“ fragte Gus. Sie drehten sich um und gingen. Conner sah ihnen nach, fuhr herum und stolzierte zu seinem Gebäude zurück. Die Gewehrschützen der beiden Seiten warteten, bis alle drei verschwunden waren, und zogen sich dann vorsichtig zurück. Schließlich lag der Spielplatz wieder verlassen da.
    In der Wohnung stellte Matt das Gewehr leise weg. „Also, jetzt wissen wir es“, sagte er. „Ich habe mir doch gleich gedacht, daß wir in letzter Zeit zu oft auf konkurrierende Plünderergruppen gestoßen sind. Die mußten doch von irgendwo in der Nähe kommen.“
    „Was hältst du von Conner?“
    „Ich meine, daß er mehr Leute als wir verloren hat, denn sonst hätte er die Dinge so weiterlaufen lassen, wie sie waren – das heißt, seine und unsere Leute hätten einander in Ruhe gelassen, falls wir nicht gerade Streit über eine bestimmte Beute miteinander bekommen hätten.“
    „Also – was machen wir jetzt?“
    „Ich denke, wir sind im Vorteil. Ich glaube, wir können es länger ohne ihn aushalten, als er ohne uns.“
    „Und in der Zwischenzeit verlieren wir ständig Leute?“
    Garvin sah ihn eindringlich an. „Nicht soviel wie er. Darauf kommt es an. Ihm tut es mehr weh als uns.“
    „Erzähl das mal den Witwen.“
    „Unseren Witwen muß ich gar nichts erzählen. Alles, was man heutzutage einer Frau versprechen kann, ist, daß ihr Mann so lange sicher ist, wie er zu Hause bleibt. Natürlich verhungern so alle beide und ihre Kinder auch.“
    „Sieh mal, wenn wir uns mit Conner einigen, dann stirbt niemand.“
    „So, da bist du dir sicher? Du bist sicher, daß das einzige, was Conner will, ist, der Hahn auf einem größeren Misthaufen zu sein? Er will nicht etwa zusätzliche Frauen oder mehr Essen für seine Leute. Er hat seine Revolvermänner auch nur dabei, weil er ihnen versprochen hat, daß sie jetzt bald neue Freunde zum Mau-Mau-Spielen bekommen.“
    „Schon gut. Vielleicht. Sicher können wir nicht sein.“
    „Wir brauchen überhaupt nicht sicher zu sein. Wir müssen nur irgendwie am Leben bleiben. Hör doch, Gus, ich sage doch gar nicht, daß wir Conner vergessen oder sein Angebot vergessen können. Ich sage nur, daß er sich in zwei oder drei Wochen nicht mehr so aufspielen wird. Wenn wir ein Geschäft mit ihm machen, dann will ich wenigstens eine reelle Chance, daß es ehrlich dabei zugeht. Die haben wir jetzt nicht.“
    „Also warten wir.“
    „Wir könnten vielleicht noch versuchen, in sein Haus einzudringen. Was meinst du, wie viele Witwen dabei für uns herauskommen?“
    „Schon gut. Wir lassen es so laufen.“
    Eine Woche später war das

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