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Einladung in den Palast des Prinzen

Einladung in den Palast des Prinzen

Titel: Einladung in den Palast des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennie Adams
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sich vorstellt, überlegte sie. Auch hier gibt es Konflikte und Streit. Der Gedanke, dass Ric Erkundigungen über sie eingezogen hatte, behagte ihr nicht. Aber wahrscheinlich war es gar nicht so unvernünftig und nur eine Vorsichtsmaßnahme. Außerdem – wenn er es nicht getan hätte, würde sein Vater es jetzt nachholen.
    Schließlich sah der Fürst beiseite, was Ric als Erfolg für sich verbuchen konnte. Die Sache war damit erledigt, und man konnte sich anderen Themen widmen.
    Als die beiden Männer über die Trüffelernte sprachen, hörte Mel aufmerksam zu. Allerdings war sie sich der prüfenden Blicke des Fürsten sehr bewusst. Ihm wäre zweifellos aufgefallen, dass sie nicht Nicolette war, falls Ric ihre Cousine doch noch hätte kommen lassen.
    Es war also richtig, dass sie eingewilligt hatte, ihm aus der Zwickmühle zu helfen, in der er steckte. Sein Vater schien ein sehr strenger Mann zu sein, und unnachgiebig obendrein. Mel war froh, dass Ric dank ihrer Hilfe nicht gezwungen sein würde, eine Ehe fürs Leben zu schließen.
    „Ich bin stolz auf dich, Melanie, du hast dich heute Vormittag geradezu perfekt verhalten“, lobte Ric sie später. Erst nachdem er es ausgesprochen hatte, wurde ihm klar, dass es vielleicht nicht angebracht war, derart persönliche Regungen für Mel zuzulassen. Immerhin heiratete sie ihn nicht aus Liebe oder Zuneigung, sondern nur, um ihm zu helfen. Sie wusste, dass die Ehe schon nach wenigen Monaten wieder geschieden wurde.
    Dass er vorhatte, sie für ihre Hilfsbereitschaft zu entschädigen, ahnte sie nicht. Er wollte es ihr auch erst später verraten. Auf jeden Fall würde er sicherstellen, dass sie nach ihrer Rückkehr nach Australien keine finanziellen Probleme hatte und sich in aller Ruhe ein neues Leben aufbauen konnte. Er beschloss, auf eine günstige Gelegenheit zu warten, um mit ihr über dieses Thema zu reden. Wahrscheinlich hatte sie sowieso instinktiv begriffen, dass sie sich auf ihn verlassen konnte.
    Er schloss die Tür auf, vor der sie stehen geblieben waren. „Ich möchte dir ein paar Ringe zeigen, von denen du dir einen als Verlobungsring aussuchen kannst.“ Er betrat den kleinen Raum.
    Mel blieb auf der Schwelle stehen und erkundigte sich leicht schockiert: „Handelt es sich etwa um Familienerbstücke?“ Sie sah aus, als wolle sie die Flucht ergreifen und in die Suite zurückgehen.
    „Es sind nur zum Teil Erbstücke, aber alle stammen aus dem Besitz meiner Familie.“
    Sie straffte die Schultern, atmete tief durch und folgte ihm. „Okay, es ist sicher eine gute Idee, einen Ring aus dem Familienschmuck auszuwählen. Er kostet dich nichts, und ich gebe ihn dir nach der Scheidung sowieso zurück. Wir finden bestimmt einen, der mir auf Anhieb passt und den du niemals …“ Sie verstummte, denn sie hatte sagen wollen: „Den du niemals der Frau, die du wirklich liebst, an den Finger stecken würdest.“ Doch das sprach sie lieber nicht aus.
    Insgeheim musste Ric darüber lächeln, wie sachlich sie mit der Situation umging. Aber beim Betrachten der Kollektion, die Dominico zusammengestellt hatte, beschlich ihn ein eigenartiges Gefühl. Einen nach dem anderen schaute er sich die Ringe an, bis er einen entdeckte, den er für Melanie ausgewählt hätte, wären die Umstände anders gewesen.
    Andere Umstände? fragte er sich sogleich. Die würde es auch in Zukunft für ihn nicht geben.
    Kurz entschlossen nahm er einen Platinring mit drei blitzenden Diamanten im Asscher-Schliff in die Hand. Ja, dieser Reif passte zu Mel und sah sicher fantastisch aus an ihrem Ringfinger. Auch nach vielen Jahren würde er ihm noch an ihr gefallen.
    „Der hier war kein Verlobungsring“, betonte er. „Meine Großmutter hat ihn sich einmal anfertigen lassen für besondere Gelegenheiten. Ihre Finger waren genauso schlank wie deine. Ob sie ihn jemals getragen hat, weiß ich nicht. Jedenfalls hatte sie einen guten Geschmack, und er ist der richtige für dich, finde ich.“
    „Oh.“ Mehr brachte Mel nicht zustande. Sie hielt den Atem an, als Ric ihr den Ring behutsam an den Finger steckte. Dann betrachtete sie das Schmuckstück ausgiebig. „Er passt so perfekt, als hättest du ihn für mich anfertigen lassen und als wären wir wirklich verlobt und nicht nur zum Schein“, flüsterte sie.
    „Ja“, stimmte er ihr leise zu, ehe er ihre Hand nahm und den Ringfinger küsste.
    „Ich habe nicht damit gerechnet, dass es sich so …“ Sie brach ab und sah ihn unsicher an.
    Ric ahnte, was sie

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