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Einladung zur Hochzeit

Einladung zur Hochzeit

Titel: Einladung zur Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peggy Webb
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tat und mit dem Popcorn zusammen in die Mikrowelle schob, erschien ihr das alles so normal, so wirklich. Und wie zur Bestätigung sagte Ben: "Wir kennen uns besser 49
    als die meisten Paare, die heiraten, Josie."
    "Ich habe darüber nachgedacht, Ben."
    "Mach dir keine Gedanken, Josie. Die meisten Bräute bekommen kalte Füße."
    "Wie willst du das wissen?"
    "Ich hab's irgendwo gelesen."
    "Du solltest nicht alles glauben, was du liest, Ben. Mir ging es nicht um einen Rückzieher. Ich habe nur darüber nachgedacht, wie man Jerry Bob davon abhalten könnte, in die Nähe der Kirche zu kommen."
    "Das Popcorn ist fertig. Lass uns essen." Ben breitete eine Picknickdecke auf dem Boden im Wohnzimmer aus.
    "Greif zu, Josie. Ich bin gleich wieder da." Er kam mit der Flasche Wein und zwei Gläsern zurück. "Ich hoffe, du magst Chardonnay."
    "Sehr sogar." Erst die Blumen und nun Wein. "Ich werde einen Brummschädel bekommen, Ben."
    "Es passiert nicht jeden Tag, dass man heiratet. Ich dachte, wir feiern stilgerecht."
    Es klang, als ob Ben es ehrlich meinte. Oder wollte er nur nett sein? Er war der netteste Mann, den Josie kannte.
    Eines Tages würde eine Frau sehr, sehr glücklich mit ihm werden.
    Mit diesen Gedanken überkam Josie ein quälendes Schuldgefühl. Was hatte sie nur getan? Mit ihrer Bitte, diese getürkte Ehe einzugehen, hatte sie die Möglichkeit vertan, Ben außer als Freundin näher zu kommen. Statt ihn zu sich zum Essen einzuladen und den Dingen einfach freien Lauf zu lassen, hatte sie ihn wieder einmal in die Rolle eines Retters gedrängt, der die fusselige Josie aus einer vermasselten Situation herausholen sollte.
    Niemals könnte Ben in ihr etwas anderes sehen als eine Frau, bei der er es sich zur Pflicht gemacht hatte, sie zu 50
    beschützen.
    "Was ist los, Josie? Hab ich was gesagt, was dich gekränkt hat?"
    "Nein. Ich habe ein bisschen geträumt, das ist alles."
    Sie hielt ihm das leere Glas hin. "Schenk ein, bitte."
    Als die Gläser voll waren, stieß Josie mit ihm an. "Auf uns beide", sagte sie.
    "Zur Erinnerung an gute Zeiten."
    Er lächelte breit. "Auf uns, in Erwartung all der guten Zeiten, die vor uns liegen."
    Ben war so süß, so zuversichtlich, dass Josie fast weinte. Um sich von den unerfreulichen Gedanken abzubringen, nahm sie eine Hand voll Popcorn und steckte es sich in den Mund. Ben saß mit ausgestreckten Beinen und mit dem Rücken gegen das Sofa gelehnt da und beobachtete sie. Sein prüfender Blick ging Josie durch und durch.
    Sie aßen schweigend eine ganze Weile. Dann, als Josie es nicht mehr ertragen konnte, wandte sie sich ihm zu.
    Die Frage, die sie hatte stellen wollen, erstarb ihr auf den Lippen.
    "Du hast Butter - genau hier." Ben lehnte sich zu ihr herüber und wischte mit den Fingerspitzen ihr Kinn ab.
    "Und da." Er fuhr ihr sachte über die Lippen.
    Josie konnte sich nicht rühren. Sie konnte überhaupt nichts tun, als in seine schwarzen Augen starren und sich wünschen, dass er sie küsste. Stattdessen lehnte er sich wieder gegen das Sofa zurück und trank genüsslich den Wein.
    Josie umfasste krampfhaft ihr Glas und nahm einen großen Schluck. Der Wein rann ihr durch die Kehle, und Josie wurde heiß. Vom Wein? Oder war eher Ben daran schuld? Sie leerte das Glas in einem Zug.
    Ben füllte es neu auf. "Du hast schon immer einen ge51
    sunden Appetit gehabt, Josie."
    Sie nahm an, dass Damen sich beim Essen zierten und an ihrem Wein nippten.
    Richtige Damen, zu denen Ben sich ganz sicher hingezogen fühlte.
    "Du hast die Schokoriegel noch nicht angerührt", sagte Ben in die Stille hinein.
    Schokoriegel ... Nun, das war zumindest ein neutrales Thema.
    "Ich fange sofort damit an." Sie riss das Papier vom Hershey-Riegel, biss hinein und schloss selig die Augen.
    "Hm, köstlich. Kein Wunder, dass man sagt, in den Genüssen des Lebens komme Schokolade gleich nach Sex."
    Du meine Güte, was hatte sie nun schon wieder gesagt?
    Josie konnte sich nicht dazu bringen, Ben anzusehen.
    War er belustigt? Entsetzt? Beunruhigt?
    Wahrscheinlich nahm er an, dass das ein versteckter Hinweis sei.
    "Ich warte, Josie."
    "Warten? Worauf?"
    "Dass du die Augen öffnest."
    "Warum?"
    "Damit ich herausfinden kann, was dich beschäftigt."
    Ben glaubte, dass man die Gedanken eines Menschen erraten könnte, wenn man ihm in die Augen sah.
    Sie seufzte und blickt Ben voll an. "Ich habe dich noch nie täuschen können, stimmt's?"
    "Das ist richtig. Versuch es also nicht. Was ist los?"
    "Ich bin verlegen."
    "Du hast

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