Einladung zur Hochzeit
Josie fort. "Natürlich, wenn du einverstanden bist. Und wenn du es nicht bist, ist es auch okay.
Ich möchte, dass du das weißt. Wir werden immer noch Freunde sein." Sie blinzelte, so als ob sie gegen die Tränen ankämpfen müsste. Und dann sprang sie auf und rief mit erstickter Stimme: "Ich ... ich bin es so müde, immer 43
allein zu kämpfen. Manchmal möchte ich..."
Josie kam nicht weiter, weil Ben sie auf die einzige Weise, die ihm im Moment einfiel, tröstete. Er küsste sie.
Und als er sie losließ, sank sie gegen ihn, ließ den Kopf an seiner Schulter ruhen und ihre Hand auf seinem Herzen liegen.
"Besser?" flüsterte er.
Josie nickte.
"Ich möchte dich heiraten, Josie."
"Du musst es nicht."
"Hast du gehört, was ich gesagt habe? Ich habe nicht gesagt, dass ich dir aus der Patsche helfen will. Ich habe gesagt, dass ich dich heiraten möchte."
Sie legte den Kopf zurück und blickte ihm prüfend ins Gesicht. "Warum?"
"Weil du meine beste Freundin bist, und weil ich mit dir die schönste Zeit meines Lebens gehabt habe. Ich kann es kaum abwarten, was du als Nächstes ausheckst."
Josie lachte. "Du bist verrückt."
"Soll das ein Ja sein?"
"Es ist ein schallendes Halleluja-danke-ja!"
"Gut. Dann lass uns feiern. Auf die übliche Weise?"
"Du erinnerst dich?"
"Natürlich erinnere ich mich. Wir haben Spaß gehabt, wenn wir im Yogastil auf dem Boden saßen und Schokoriegel und ganze Berge von gebuttertem Popcorn aßen.
Wie könnte ich so was jemals vergessen?"
"Ben, wie kommt's, dass du immer genau weißt, was ich brauche?"
"Weil ich ein romantischer, wundervoller Bursche bin.
Und ich habe vor, eine aufregende, wundervolle Frau zu heiraten. Antwort genug?"
Sie lachten beide. Und Ben hatte Sehnsucht, Josie an 44
sich zu ziehen und niemals wieder loszulassen.
"Wann?" fragte Josie.
"Ich hol dich ab."
"Nein. Das wäre zu auffällig. Vor Samstag darf es keiner erfahren. Ich komme zu dir."
Ben blickte Josie nach, bis sie und ihr Hund außer Sicht waren. Dann ging er zurück ins Haus, um seinen Bruder anzurufen. Wie sollte er der Trauung am Samstag gewachsen sein, ohne seinen Bruder als Trauzeugen neben sich zu wissen? Auch wenn die Hochzeit nur ein Schwindel war.
4. KAPITEL
Jerry Bob wartete auf Josie. Als sie seinen Wagen in der Auffahrt geparkt sah, wollte sie auf der Stelle kehrtmachen und in den Stadtpark zurückgehen. Oder zu Ben.
Der bloße Gedanke, Ben wieder zu sehen, machte sie froh. Warum nur?
Warum sehnte sie sich plötzlich so danach, sich in seine schützenden Arme zu flüchten? Ganz sicher nicht, weil er ein lieber und ein zart fühlender Mann war.
Das war er ja schon früher gewesen.
Bruiser winselte. Ihm war heiß, und er wollte nichts so sehr, als sich auf den kühlen Holzfußboden plumpsen lassen.
"Du hast Recht, alter Junge. Ich muss das ausbaden, was ich angerichtet habe.
Lass es nur keinen wissen, was wir so vorhaben. Du darfst Jerry Bob auch ins Bein beißen, wenn du möchtest.
Nur ein bisschen. Gerade genug, um ihn auf den Weg zu 45
schicken."
Josie holte tief Luft und trat ins Haus. Es half, dass Jerry Bob blöd dreinblickte.
Er hatte sich in Mutters lächerlich kleinen viktorianischen Sessel gequetscht und saß ein wenig einfältig da.
Sonst war keiner zu sehen. Josie wäre jede Wette eingegangen, dass Tante Tess irgendwo lauerte und ihre Ohren spitzte, damit ihr ja auch kein einziges Wort verloren ging.
Bruiser trottete auf Jerry Bob zu, schnüffelte an seinem Hosenbein, dann hob er verächtlich die Schnauze und streckte sich vor dem Sofa aus.
Josie musste darüber lächeln.
"Ich weiß nicht, worüber du so glücklich bist, Josie Belle. Ich habe auf dich gewartet."
"Du hast keinen Grund mehr, auf mich zu warten, Jerry Bob. Ich habe dir den Ring zurückgegeben. Oder hast du das wieder vergessen?"
"Wie könnte ich das je vergessen, Josie Belle? Keiner in der Stadt wird es vergessen können. Man wird noch nach Jahren über das Spektakel, das du gemacht hast, reden. Das hat Mama fast umgebracht. Sie wird seitdem die Kopfschmerzen nicht los."
"Vielleicht sollte sie zum Arzt gehen. Ich kenne einen guten."
"Hör auf damit! Ich bin hier, um mit dir Frieden zu schließen und du fängst schon wieder an, mich zu ärgern."
Mit dieser Komplikation hatte Josie nicht gerechnet.
Wenn sie am Samstag eine Hochzeit ohne Jerry Bob durchziehen wollte, dann hatte sie wahrhaftig alle Hände voll zu tun.
"Geh nach Haus und leg deiner Mama einen Eisbeutel 46
auf den Kopf,
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