Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einladung zur Hochzeit

Einladung zur Hochzeit

Titel: Einladung zur Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peggy Webb
Vom Netzwerk:
nicht hinter sich geschlossen, als er nach ihr rief.
    "Josie?"
    Keine Antwort.
    Er fand die Notiz gegen einen Stoß von Briefen gelehnt, die sie während der letzten drei Abende an alle möglichen Politiker, vom Stadtrat angefangen bis zum Gouverneur, geschrieben hatte. Sie wollte, dass man endlich das Recycling zur Pflicht machte.
    "Ben", stand auf der Notiz, "ich bin bei Mutter. Warte nicht auf mich. Alles Liebe, Josie. PS. Würdest du bitte mit Bruiser Gassi gehen?"
    Bruiser wusste offensichtlich Bescheid. Er leckte Bens Hand, dann trottete er zur Küche und kam mit der Leine im Maul zurück.
    "Okay, ich hab verstanden." Ben legte dem Hund die Leine an. "Aber lass dir das ja gesagt sein, Bruiser, bei mir gibt es kein draufgängerisches Gehabe. Ich bin grö ßer als Josie, und ich bestimme, wohin wir gehen."
    Er öffnete die vordere Haustür, und Bruiser schoss hinaus wie eine Kugel aus einer Kanone und zerrte Ben hinter. sich her. Sie hatten bereits die Hälfte eines Häuser98
    blocks hinter sich, bevor Ben die Oberhand gewann.
    Es war das erste Mal, seit er Josie geheiratet hatte, dass er das Gefühl hatte, etwas unter Kontrolle gebracht zu haben. Er war darüber so erfreut, dass er die sauertöpfischste Frau in der Stadt anlächelte - die alte Mrs. Ransom Crumpet.
    Mrs. Ransom Crumpet hatte zuletzt 1955 gelächelt, an dem Tag, als ihr Ehemann seinen Ehebruch versehentlich in einem Bett mit Brennnessel vollführt hatte. Bis zum heutigen Tag war es unklar geblieben, wer die Brennnessel vorsorglich in das Lotterbett gelegt hatte.
    "Guten Abend, Mrs. Crumpet", sagte Ben.
    "Blödmann", zischte sie.
    Ben wollte am Gerichtshaus nach rechts einbiegen, Bruiser wollte nach links.
    Ben war es leid, mit dem Hund zu streiten, also fügte er sich und ging mit ihm nach links. Und da sah er das Haus ...
    Ein zweistöckiges Haus im viktorianischen Stil mit einer rundum Veranda und einer Frei-zum-Verkauf-Tafel im Vorgarten. Es war ein schönes und großes Haus, das Josie gefallen würde.

11. KAPITEL
    Josie verliebte sich beim ersten Blick in das Haus. Es war ein Haus, wie sie es sich immer ausgemalt hatte, Ein Haus, in dem sie als verheiratete Frau leben würde. Ein Haus, das geräumig genug war, um eine große Familie aufzuziehen, und das freundlich genug war, um sich dar99
    in warm und willkommen zu fühlen.
    Für einen Augenblick vergaß sie die Umstände ihrer Heirat. Sie durcheilte die Räume mit ausgestreckten Armen und strahlenden Augen.
    "O Ben, schau dir diese Böden an! Stell dir vor, wie die orientalischen Teppiche sich gegen das dunkle Holz machen werden. Und die Fenster! Schau nur, das Licht."
    "Du magst es, Josie?"
    "Ob ich es mag? Ich liebe es. Hier könnte ich mein ganzes Leben verbringen."
    Der Immobilien-Mann hatte gleich gewittert, dass das Haus in diesem Paar seine Käufer gefunden hatte. "Nehmen Sie sich nur Zeit", sagte er. "Schauen Sie sich gründlich um. Ich warte auf Sie in meinem Büro."
    Josie rannte die Treppe hinauf und fand ein riesiges Zimmer, das genau richtig war für Bens VierPfosten-Bett und die bequemen Schaukelstühle und auch seinen antiken Bücherschrank. Es hatte sogar einen Kamin.
    "Ben, schau nur! Wir können hier über dem Feuer Popkorn rösten."
    "Ja, das können wir."
    Das Badezimmer war ein Traum. "Die Badewanne ist groß genug für zwei", platzte sie heraus, und als Ben lächelte und ihr tief in die Augen schaute, wurde Josie ganz heiß.
    Was war es noch, was er am Tag ihrer Rückkehr nach Pontotoc gesagt hatte?
    Wenn ich mich entschließe, mit dir zu schlafen, Josie Belle, dann erfährst du es.
    Ja, das waren seine Worte gewesen.
    War Ben bereit, sein Versprechen einzulösen? Und wie würde sie sich verhalten, wenn er es täte?
    Josie beschloss ihren Enthusiasmus zu dämpfen. Im100
    merhin war dies Bens Haus, nicht ihres. Sie war nur eine vorübergehende Plage in seinem Leben.
    Als Josie auf der anderen Seite des Korridors die ineinander übergehenden Zimmer sah, vergaß sie ihren Vorsatz. Die hellen, freundlichen Räume hatten Fensternischen und Erker, was ihnen etwas Verspieltes gab.
    "O Ben, Kinder würden sich hier wohl fühlen, meinst du nicht auch?"
    Ben war so still, dass Josie sich umdrehte, um zu sehen, ob er überhaupt noch da war. Dann wünschte sie sich, sie hätte es nicht getan. Er gab ihr wieder diesen Blick, nur hatte er die Wattleistung um hundert Prozent aufgedreht.
    "Wünschst du dir Kinder?"
    Es war nicht die Frage selbst, sondern wie er fragte, was ihren

Weitere Kostenlose Bücher