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Einladung zur Hochzeit

Einladung zur Hochzeit

Titel: Einladung zur Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peggy Webb
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enger an ihn. Oder träumte er mit weit geöffneten Augen?
    "Josie?"
    "Hm?"
    "Ich bleibe hier. Falls du es möchtest."
    "Du kannst bleiben, Ben."
    Ben machte die ganze Nacht hindurch kein Auge zu. Er musste sich sehr zurückhalten, und das machte ihm zu schaffen. Gentleman, der er immer war, wollte er die Situation nicht ausnutzen. Und so gab es keine verschlungenen Beine, keine lustvoll suchenden Hände -
    keine Ungehörigkeiten. Er hielt Josie, ganz einfach so, wie jeder gute Freund es tun würde.
    Josie wachte früh auf, stützte sich auf die Ellbogen und betrachtete Ben.
    "Guten Morgen." Ihre Stimme war weich und verschlafen. Ben mochte das.
    Sehr sogar.
    "Guten Morgen, Josie."
    Er lag da und rührte sich nicht, während er ihr ernst in die blauesten Augen, die er sich vorstellen konnte, blickte.
    "Du hast überhaupt nicht geschlafen, Ben, stimmt's?"
    "Wie kommst du darauf?"
    "Dunkle Ringe um die Augen. Ich hab dich noch nie mit dunklen Ringen um die Augen gesehen."
    Sie tätschelte seine Wange, glitt aus dem Bett, ging voller Energie geradewegs zu ihrem Koffer und fing an zu 92
    packen.
    "Was tust du da?"
    "Ich packe."
    "Ist es nicht ein wenig zu früh? Wir haben noch drei Tage."
    "Wir werden nicht noch drei Tage hier bleiben. Wir fahren heute nach Pontotoc zurück."
    Ben konnte nicht behaupten, dass ihm das nicht passte.
    Sich zurückhalten konnte einem Mann ganz schön zusetzen. Doch er fühlte sich verpflichtet zu protestieren.
    "Ich möchte nicht, dass dein Urlaub ruiniert wird."
    "Warum nicht? Ich habe deinen ruiniert."
    "Nein, das hast du nicht."
    "Lügner."
    Er stand auf und fing an, auch seinen Koffer zu packen.
    Sie sagten nur das Nötigste auf dem Weg zurück nach Pontotoc. Josie fühlte sich bedrückt, vor allem weil Ben so schweigsam war und sie nicht wusste, was in ihm vorging.
    Sie waren den ganzen Morgen über sehr förmlich miteinander umgegangen, und Josie hasste das.
    "Lass mich ans Steuer", sagte sie nach einer ganzen Strecke, die sie zurückgelegt hatten. Ben sah mächtig übernächtigt aus.
    Er nickte. "Wenn du das möchtest."
    Sie stiegen aus und wechselten die Sitze. Im Vorübergehen drückte Ben ihre Hand.
    Innerhalb von Minuten war Ben eingeschlafen, und erst da ließ Josie es zu, dass die dummen Tränen kamen. Sie weinte still vor sich hin, während sie den Wagen heimwärts lenkte.

93
10. KAPITEL
    "Wir sind angelangt", verkündete Josie.
    Ben wachte abrupt auf und blickte sich verschlafen um.
    Josie hatte vor seinem bescheidenen Apartment in Pontotoc geparkt, und sie hielt ihm die Hand hin, so als ob sie von ihm erwartete, dass er sie schüttelte und sich mit einem "Bis auf bald" verabschieden würde. Mann-o— Mann, steckte sie voller Überraschungen.
    "Von hier aus trennen sich unsere Wege", teilte Josie ihm mit.
    "Komm mit rein." Es war nicht gerade die diplomatischste Floskel, um "Geh nicht" zu sagen, aber er war noch nicht ganz wach und sein Gehirn war noch benebelt. Außerdem war er verstimmt.
    "Okay. Ich könnte von deinem Telefon aus ein Taxi anrufen."
    Ben sagte kein Wort, brachte beide Koffer rein und schloss hinter sich die Tür.
    Wenn es um Josie ging, fühlte er sich oft genug hilflos.
    Und so war es auch im Moment.
    Josie verschwand im Badezimmer, blieb dort verdächtig lange. Lange genug um ein Vollbad zu nehmen, wie Ben fand. Josie war also auch nervös.
    "Du brauchst kein Taxi zu rufen", sagte er dann.
    "Warum?"
    "Weil du hier bleibst."
    "Nun ja, ich nehme an, dass ich mich hier für einige Tage einrichten könnte, bis ich mein eigenes Apartment gefunden habe. Zu meiner Mutter und Tante zurückzuziehen ist wohl als frisch Verheiratete nicht mehr ange94
    messen. Sie würden einen hysterischen Anfall kriegen."
    "Ich rede nicht von einigen Tagen. Ich rede von einigen Monaten."
    "So waren wir nicht verblieben."
    "Ich habe eingewilligt, dich zu heiraten, Josie. Das bedeutet aber nicht, dass ich auf deine Bedingungen eingehe."
    Josie errötete, und es gefiel Ben. Zuerst glaubte er, es wäre das Erröten einer sittsamen jungen Frau, der plötzlich aufging, dass sie mit ihrem Ehemann zum ersten Mal schlafen würde. Zu spät erkannte er, dass Josies Gedanken genau in die entgegengesetzte Richtung gingen.
    "Wenn du meinst, dass du die Situation ausnutzen kannst, um ... um mich in dein Bett zu kriegen, dann hast du dich mächtig geirrt. Ich habe geglaubt, dass du ein Ehrenmann bist. Du hast dich verändert, Ben Standing Bear. Ich kenne dich nicht mehr."
    "Ich bin nach wie vor der

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