Einmal auf der Welt. Und dann so
alemannischen Gottheit. Dieser Svokan oder auch Schwokan wurde von den christlichen Missionaren, die sich von Gnaden des Schwerts in unseren Gegenden breitmachten, kaltgestellt. So folgte eine Gottheit der anderen.
Bittelschieß kommt von Bittel, ehedem Bittelo, der vor Ort schon viel geholfen haben soll in all der Vergangenheit. Dass 1420 nur das halbe Dorf verbrannt ist, wo es hätte das ganze sein können. Dass 1520 nur das halbe Dorf evangelisch geworden ist, wo es hätte das ganze sein können. Dass 1620 nur die eine Hälfte verhungert ist, während die andere Hälfte von den Schweden gevierteilt, und so weiter. Dass aber alle Hexen, die es gab, wirklich verbrannt wurden. Dass es jetzt keine Hexen mehr gibt. Und so weiter aus den Taten der Heiligen, in unseren Gegenden abgebildet auf manch blutrünstigem Altar.
Hoppetenzell kommt von? - Verstehen Sie etwas von Etymologie?
Mindersdorf kommt von minnen und besteht daher heute noch.
Gallmannsweil kommt von geil, weil alle Männer geil sind.
Oberboshasel kommt von Oberboshasel. Keiner konnte sich darauf bisher einen Reim machen.
Name kommt von nehmen.
Haben kommt von Nehmen.
Au kommt von Aue oder von Zahnweh.
Ach kommt von Aha, althochdeutsch Wasser, oder von Kopfweh.
Lust kommt von Lassen, oberschwäbisch: »lau«. Sein kommt von Haben, oberschwäbisch: »hau«. Kommen kommt von Gehen, oberschwäbisch: »gau«. Weh kommt von Vergeh, oberschwäbisch: »v'-gau«. Gehen kommt von Verstehen, oberschwäbisch: »v'-schdau«.
Liebe kommt von Triebe und reimt sich darauf. Heimweh kommt von Wegfahren. Tod kommt von Leben. Gehen kommt von Kommen. Kommen kommt von Gehn.
Der Heuberg ist schöner als sonst
Ich glaube, wenn ich genau hinschaue, sehe ich den Säntis zwischen den Wolken.
Die Blumen auf den Gräbern sind schöner als in den Gärten. Kein Wunder, sie sind gut versorgt.
Der Friedhof liegt erhöht und außerhalb. Sehr schön. Man hat von ihm aus den schönsten Blick über die Gegend.
Man sieht alles.
Ich weiß noch, dass ich im Herbst wie die anderen Drachen gebaut habe, die nicht fliegen wollten. Das dicke Pergamentpapier aus dem Küchenschrank, meine ungeschickten Hände und niemand, der mir gezeigt hätte, wie man Drachen baut, damit sie fliegen. Ich habe mit der einen und der anderen linken Hand zuerst nach den geeigneten Latten im Holzschopf gesucht, mit der Laubsäge falsch angesägt, das schwere Holz falsch zusammengenagelt. Das Pergamentpapier auf das Holz gelegt und einen Drachen herausgeschnitten. Zwei Mark aus dem Kuchekaschde genommen und bei Frau Burth zwei Rollen Bindfaden gekauft und einen Mohrenkopf für unterwegs. Zwei Rollen Bindfaden aneinandergebunden, in den hinteren Baumgarten gegangen und den Drachen auf den Boden gelegt. An die Schnur gegangen und meinen anderen zugerufen: Drachen in die Hand nehmen. Losgerannt und gerufen: Drachen endlich loslassen.
Doch der Drachen ist nie geflogen. Kein einziges Mal.
Es ist schön, diese Gegend zu verlassen
Ich bin fertig (fährtig, zur Abfahrt bereit).
Hinter meinem Rücken wird's weitergehn.
Die Dreckig sitzt auf der Stiege ihrer Bahnhofswirtschaft und wartet darauf, dass etwas los ist.
Fritz schifft gegen die Hauswand.
Strittmatter spricht vom Jenseits.
Der Auswanderer bleibt fort.
Lore steht am Fenster.
Strittmatter hat mir gesagt,
dass ich Staub bin und dass ich zu Staub zurückkehre.
Der Herr Doktor hat mir gesagt, ich solle das Leben genießen. Der Herr Doktor hat mir gesagt, ich könne jetzt nach Hause gehen. Ich solle noch etwas verreisen.
Mich meinen Dingen widmen.
Was soll ich noch?
Den Abstand, der mich vom Leben trennt, beschreiben?
Als ich nach Hause kam, ging ich zuerst zum Kühlschrank und habe meinen Durst gelöscht mit Bier. Dann habe ich geweint. Ich habe so laut geschrien, dass die Bilder von der Wand fielen. Aber es hingen keine Bilder an der Wand, und sie wären nicht von der Wand gefallen. Und ich hörte auch bald wieder auf zu weinen und machte etwas anderes.
Zweites Buch: Feuerland
Man geht nie weiter, als wenn man nicht mehr weiß, wohin man geht.
Goethe, Maximen und Reflexionen
»Unruhig ist unser Herz, bis es ruhet in dir«
In der Nacht vom 20. zum 21. Juni warf sich der Sohn des Fellhändlers Antonio aus Pico Grande, Patagonien, vor den Zug. Es war sein erstes Lebenszeichen.
Trotz der Verspätung des Nachtzuges von Esquel nach Bahia Bianca wartete der Kandidat im Chevrolet seines Vaters, den er sich für diesen
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