Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einmal gebissen, total hingerissen

Einmal gebissen, total hingerissen

Titel: Einmal gebissen, total hingerissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
Vom Netzwerk:
hin.
    »Oh, Mann«, sage ich halb erstickt. »Ich habe einen
    schrecklichen Husten. Einfach schrecklich. Und ich fühle mich auch nicht besonders gut.«
    »Aber gerade warst du . . .?«, beginnt Sunny. Ich verpasse ihr unter dem Tisch einen Tritt. Kräftig. Ihre Augen leuchten auf. Und jetzt entwickelt sich auch ihr Husten.
    Meine Mom sieht von einer röchelnden Tochter zur
    anderen. »Ist mit euch beiden alles in Ordnung?«, fragt sie.
    »Es liegt nicht am Haschee, oder?«
    Es läge wahrscheinlich durchaus am Haschee, wenn eine von uns wirklich etwas davon in den Mund geschaufelt
    hätte, was rückblickend betrachtet, die Krankheit eine Spur authentischer gemacht hätte, aber jetzt ist es zu spät.
    »Nein. Es ist nur, ich denke, ich habe mir da irgendwas eingefangen.«
    »Vielleicht solltest du lieber nicht in die Schule gehen«, erwidert Mom mit besorgter Miene. »Keine von euch beiden klingt besonders gut.«
    »Nein, ich will in die Schule gehen«, sage ich und halte inne,um mich auf meinem Stuhl in mich zusammensacken zu lassen und die Augen zu schließen. »Ich hasse es
    wirklich, die Schule zu versäumen.«
    »Wenn ihr krank seid, müsst ihr zu Hause bleiben«, befiehlt Mom und beugt sich vor, um mit dem Handrücken meine Stirn zu fühlen. »Du fühlst dich warm an, Rayne.« Es ist erstaunlich, was die Macht der Suggestion bei Eltern auslösen kann. »Du auch, Sunny« , fügt sie hinzu, nachdem sie sich meine Zwillingsschwester vorgenommen hat.
    »Aber ich liebe die Schule, Mom«, jammert Sunny. Bäh!
    Overkill. Ich trete sie noch einmal unter dem Tisch. Für jemanden, der in der Schulaufführung die Hauptrolle spielt, ist sie als Schauspielerin wirklich nichts Besonderes.
    »Mom hat recht, Sun«, werfe ich ein, um ihre Darbietung zu unterbrechen. »Wenn wir in die Schule gehen, könnte es schlimmer werden. Wir konnten sogar ansteckend sein. Ein Tag Ruhe jetzt kann uns vor wochenlangem Fehlen schützen.«
    Mom nimmt einen Bissen von ihrem Haschee und nickt.
    »Unglücklicherweise kann ich nicht zu Hause bleiben und mich um euch kümmern«, sagt sie, als sei das etwas, das wir uns wünschen könnten. »Ich muss zur Arbeit.«
    »Ist schon okay, Mom«, erwidere ich und tätschle ihren Arm .
    »Wir werden ohnehin wahrscheinlich den größten Teil des Tages schlafen.«
    »Das hoffe ich.« Sie erhebt sich von ihrem Stuhl, küsst uns beiden auf den Kopf und trägt ihren größtenteils unberührten Teller zum Spülbecken rüber. Anscheinend hat ihr Rezept ihr nicht geschmeckt, nicht dass sie uns gegenüber das jemals zugeben würde. «Im Kühlschrank ist O-Saft und in der Gefriertruhe sind vegetarische Burger, solltet ihr später Hunger bekommen.«
    »Danke, Mom.«
    »Meint ihr, dass ich meinem Bekannten für heute Abend absagen soll?«, fragt sie und kratzt die Überbleibsel ihrer Mahlzeit in den Komposteimer. »Ich meine, wenn ihr zu krank seid . ..«
    »Nein, nein«, sagt Sunny, bevor ich sie ein drittes Mal treten kann. »Ich bin davon überzeugt, dass wir uns bis dahin besser fühlen werden.«
    Na, klasse. Tolle Methode, uns mehr Zeit zu verschaffen, Sun.
    »Okay. Hm, haltet mich auf dem Laufenden«, sagt Mom
    und klingt dabei erleichtert. »Ruft mich bei der Arbeit an, falls euer Zustand sich verschlimmern sollte und ihr lieber einfach einen ruhigen Abend hättet.«
    Also geht sie zur Arbeit und jetzt sind Sunny und ich allein zu Hause. Sunny spült unsere Frühstücksteller und ich lauf in mein Zimmer hinauf, wo ich meinen Geheimvorrat Erdbeerkekse lagere. Nachdem wir uns ein paar davon
    getoastet haben, treffen wir uns zu einem Rendezvous im Wohnzimmer, ich auf dem Sofa, Sunny auf dem Fernsehsessel.
    »Also, was machen wir?«, fragt meine Schwester, den
    Mund voll mit einem Bissen Erdbeerkekse. »Er kommt
    heute Abend. Das lässt uns nicht viel Zeit.«
    »Stimmt.« Ich breche meinen Keks entzwei und lecke die Erdbeerfüllung auf. »Wie wäre es, wenn wir Magnus
    hinzuziehen würden? Er würde einen Mitvampir bestimmt erkennen.«
    »Ja, aber es ist noch hell. Er wird erst lange nach dem Abendessen aufstehen.«
    »Oh ja. Klar.« Ich schlage mir an die Stirn. Das war blöd.
    »Was ist mit dir?«, fragt Sunny. »Bist du nicht diejenige, die genau Bescheid weiß über alles, was Vampire betrifft?
    Die stolze Absolventin der Vampirschule? Könntest du
    nicht auf den ersten Blick erkennen, ob der Knabe in einem Sarg schläft oder nicht?«
    Ich zucke die Achseln. »Nicht unbedingt. Ein Vampir kann sich mit einem

Weitere Kostenlose Bücher