Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einmal gebissen, total hingerissen

Einmal gebissen, total hingerissen

Titel: Einmal gebissen, total hingerissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
Vom Netzwerk:
dabei?«
    »Ähm, tut mir leid, Mom. Wir haben nur gespielt.« Denn, ähm, sechzehnjährige Mädchen spielen immer am Esstisch mit Wasserpistolen. Das wird sie uns absolut nicht
    abkaufen.
    David erhebt sich von seinem Stuhl und schüttelt das Wasser ab. Wir starren ihn an und warten darauf, was passieren wird. Wird ihm die Haut wegen des Weihwassers vom Leib brennen? Wird er in Flammen aufgehen?
    Ich beobachte, wie auf dem Hals des Burschen rote Flecken auftauchen und zu seinem Gesicht hinaufwandern. Ich wusste es! Das Wasser hat ihn verbrannt . Er ist wirklich ein Vampir.
    Ich widerstehe dem Drang, mit Sunny die Hand zu einer Siegesgeste zusammenzuschlagen. Wir zwei sind klasse.
    Mom ist gerettet. Sie wird uns später so was von dankbar dafür sein.
    »Oh, David, es tut mir so leid«, sagt Mom. Sie schnappt sich eine Handvoll Servietten und läuft um den Tisch, um seine durchweichten Kleider abzutupfen. Ich frage mich, ob das kein Overkill war. Diese Super Soakers versprühen wirklich eine Menge H2O. »Ich habe keine Ahnung, was in die beiden gefahren ist.« Sie wirft Sunny und mir tödliche Blicke zu. »Wie wäre es mit einer Entschuldigung, Mädchen?«
    »Tatsächlich fühle ich mich nicht besonders gut«, sagt David zu meiner Mom. »Ich, ähm, denke, ich sollte jetzt gehen.«
    »Was ist los mit Ihrem Gesicht, David?«, fragt Sunny, deren Stimme nicht besonders entschuldigend klingt. »Hat das Wasser gebrannt?«
    David streicht sich übers Gesicht. Seine Augen weiten sich.
    »Ich denke, dass ich gleich Pusteln kriege!«, ruft er.
    »Hm, Weihwasser kann das bewirken«, werfe ich ein,
    obwohl ich keinen Schimmer habe, ob das wahr ist oder nicht.
    Er ignoriert mich. »War in diesem Tofu Knoblauch?«
    Ähm, oh.
    »Nein. Definitiv nicht!«, erklärt Mom, die so aussieht, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen. »David, du bist richtig rot im Gesicht. Vielleicht sollten wir dich in ein Krankenhaus bringen.«
    »Ich kann selbst fahren«, sagt er grimmig.
    »Ich glaube nicht . . .« Mom seufzt. Sie hat den Hinweis kapiert. »Okay. Wenn du dir sicher bist. . .«
    Die Schnelligkeit, mit der David auf die Tür zumarschiert, macht klar, dass er sich ziemlich sicher ist. Er will weg hier.
    Nicht dass ich ihm einen Vorwurf daraus machen würde.
    Zuerst Knoblauch, dann Kreuze, gefolgt von Weihwasser.
    Er weiß, dass der Pfahl nicht lange auf sich warten lassen kann.
    Adios, vampiro.
    »Auf Wiedersehen. Ich, ähm, rufe dich an.« Er klingt nicht besonders aufrichtig.
    »Auf Wiedersehen, David. Es tut mir wirklich leid.«
    Aber David hat das Haus bereits verlassen.
    Wir haben gewonnen.
    Mom lässt sich auf ihren Stuhl sinken und legt den Kopf in die Hände. Wir warten darauf, dass sie uns anbrüllt. Dass sie schreit. Aber sie tut es nicht. Sie fängt einfach nur an zu weinen.
    Oh, klasse.
    »Tut mir leid, Mom.« Was kann ich anderes sagen? Ich kann nicht erklären, warum wir getan haben, was wir getan haben. Oder dass es nur zu ihrem Besten war.
    Sie sieht mich an und ihre Augen sind rot und ihr Gesicht ist fleckig. »Warum, Mädchen?«, fragt sie. »Warum habt ihr das getan?« Sie greift sich eine Serviette und putzt sich die Nase. »Ihr hättet mir einfach sagen können, dass ihr euch unwohl bei dem Gedanken fühlt, ich könnte mich mit einem Mann treffen. Ihr hättet ihn nicht zu terrorisieren brauchen. Ich mag ihn wirklich, wisst ihr das?«
    Uh. Ich stoße einen frustrierten Seufzer aus. Was jetzt? Wir haben gerade Moms Date verschreckt, was eine gute Sache ist, da er praktisch bestätigt hat, dass er ein böser Vampir ist. Aber jetzt ist sie verletzt und aufgeregt und hat das Gefühl, als hätten wir sie verraten.
    »Er war nicht der Richtige für dich«, sage ich, lege einen Arm um ihre Schultern und versuche, sie zu trösten. »Du wirst jemand anderen finden.«
    Sie blickt auf. »Er war nicht der Richtige für mich? Er war perfekt für mich!«
    Seufz. Einfach bloß seufz. Ich öffne den Mund, um es noch einmal zu versuchen, aber es kommt nichts heraus. Sunny schleicht sich aus dem Zimmer und lässt mich mit den Tränen im Stich. Feigling!
    »Hört mal, Mädchen. Ich versuche nicht, euren Dad zu ersetzen«, sagt sie. »Ich bin nur ... nun ja, ich fühle mich manchmal einsam. Ihr habt euer eigenes Leben und seid ständig unterwegs und ich sitze die meiste Zeit allein im Haus herum. So alt bin ich nun auch noch nicht«, fügt sie hinzu. »Ich hätte gerne noch eine Chance auf die Liebe.
    Und ich bitte euch, das zu

Weitere Kostenlose Bücher