Einmal gebissen, total hingerissen
akzeptieren.«
Mom geht nach oben und schlägt ihre Schlafzimmertür hinter sich zu. Ich lasse mich auf einen Esszimmerstuhl sinken. Haben wir das Richtige getan? Es ist so schwer. So, so schwer. Denn für mich ist es okay. Mehr als okay.
Tatsächlich wünsche ich mir nichts sehnlicher, als dass meine Mom einen netten Mann kennenlernt und glücklich bis ans Ende ihrer Tage ist. Ich habe nur eine Bedingung.
Prinz Charming sollte kein böser Vampir sein. Ist das so viel verlangt?
Sunny taucht wieder auf. Ihr Gesicht ist weiß und ihre Miene superernst. Sie hält eine beigefarbene Jacke in den Armen. Davids Jacke.
»Er hat seine Jacke vergessen?«, frage ich und ziehe eine Augenbraue hoch. Das könnte interessant sein. »Hast du sie durchsucht?«
Sie nickt langsam. »Und ich habe in seiner Tasche etwas gefunden«, sagt sie und hält mir ein zusammengefaltetes Stück Papier hin. »Sieh dir das an.«
Ich nehme das Blatt und falte es langsam auseinander.
Meine Augen weiten sich, während ich lese. »Oh, mein Gott«, flüstere ich, blicke zu Sunny auf und dann wieder auf das Papier.
»Ja«, sagt sie feierlich.
Die Kritzelei auf dem Papier sieht aus wie ein Spickzettel -
wie etwas, das ein Schüler, der spicken will, zu einer Prüfung mitbringen würde. Und es enthält Informationen.
Jede Menge persönlicher Informationen. Über meine Mom.
ÜberSunny. Über mich.
Und über Magnus.
Das ist nicht gut. Überhaupt nicht gut.
POSTED BY RAYNE MCDONALD @ 22.30 UHR
2 KOMMENTARE:
CandyGrrl sagt...
Ooh, das ist ja sooo beängstigend, Rayne! Glaubst du,
Maverick weiß, dass du es auf ihn abgesehen hast, und er hat einen eigenen Spion ausgeschickt? Bloß gut, dass du den Kerl verschreckt hast! Aber was ist, wenn er
zurückkommt?
AngelBaby3234566 sagt...
Weißt du was? Jetzt, wo ich so darüber nachdenke, glaube ich, dass der neue Freund MEINER Mom auch ein böser Vampir sein könnte. Ich werde mir The Lost Boys ausleihen und eure Techniken ausprobieren. Verdammt, selbst wenn er sich als Mensch erweisen sollte, kann ich ihn vielleicht trotzdem verschrecken, was mir völlig genügen würde.
Viel tiefer als Six Feet Under
Donnerstag, 7. Juni, 1.00 Uhr
An diesem Abend ruft Sunny Magnus an und erzählt ihm
von dem David-Zwischenfall. Er versichert ihr, dass alles gut gehen wird. Außerdem wird er einigen Vampiren den Auftrag geben, unser Haus zu bewachen, während andere
versuchen sollen, den Kerl aufzuspüren.
Unglücklicherweise kennen wir nur seinen Vornamen,
daher ist es nicht so, als könnten wir seine Adresse im Telefonbuch nachschlagen. Seufz. Ich hätte ihn wirklich pfählen sollen, als ich die Gelegenheit dazu hatte.
Als ich am nächsten Tag aus der Schule komme, piept mein Handy und informiert mich, dass ich eine Textnachricht habe. Ich scrolle durch und stelle fest, dass sie ausgerechnet von Jareth kommt. (Keine Ahnung, wie er an meine Handynummer kommt - vielleicht hat Mom recht, wenn sie
sagt, dass es keine Privatsphäre mehr gibt.) Die Nachricht selbst ist kurz und süß: ERWARTE DICH IM CLUB FANG @ 19.00 UHR
Für diejenigen unter euch, die es nicht wissen, der Club Fang ist der coolste Gothic-Club in Nashua, New Hampshire, und außerdem ein beliebter Vampirtreffpunkt.
Nun, zumindest abends. Tagsüber fungieren die Räume,
glaube ich, als Treffpunkt der Knights of Columbus. He.
Wenn diese »Ritter« nur wüssten, was für Mätzchen sich
dort abspielen, sobald die Sonne unterm Horizont versinkt.
Sie würden total ausflippen.
Es ist außerdem der Ort, an dem Magnus versehentlich
Sunny gebissen und sie in einen Vampir verwandelt hat,
aber das ist für mich keine besonders angenehme
Erinnerung, daher wollen wir das nicht wieder aufwärmen.
Ich komme beim Club Fang an, parke den Wagen und
bezahle meine fünf Dollar Eintritt. Sie haben die
Rauchmaschinen laufen und ein großer Teil des Tanzbodens liegt unter Nebel verborgen. Von den Decken leuchten schwarze Lichter, die alles in purpurne Schatten hüllen. Am gegenüberliegenden Ende des Raums legt ein pummeliger DJ Goth und Techno auf. Im Moment spielt er »Temple of
Love« von den Sisters of Mercy, einen meiner
Lieblingssongs. Da ich Jareth nicht entdecken kann, komme ich zu dem Schluss, dass ich ebenso gut ein wenig tanzen kann, während ich auf ihn warte.
Ich tanze für mein Leben gern. Ich liebe es, meinen Körper im Rhythmus verführerischer Musik zu wiegen. Mich eins werden zu lassen mit dem Takt. Mich in dem Orchester aus Licht
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