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Einmal gebissen, total hingerissen

Einmal gebissen, total hingerissen

Titel: Einmal gebissen, total hingerissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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zu verlieren. Ich schließe die Augen, schlenkere mit den Armen und schwebe durch die Schallwellen. Es ist himmlisch. All meine Sorgen, all mein Stress fliegen
    einfach in die Nacht davon.
    In den alten Tagen, als meine Mom noch ein Kind war,
    haben die Leute immer mit einem Partner getanzt. Was
    okay ist, schätze ich. Aber dann muss man sich den Kopf zerbrechen über die richtigen Schritte und die Führung des Partners und darüber, ob man ihm auf die Zehen tritt. Wenn man mit sich selbst tanzt, hat man keine dieser Sorgen. Man kann einfach loslassen.
    Der DJ legt einen neuen Song auf und ich öffne die Augen.
    An die Stelle von Rhythmus tritt Verantwortungsgefühl. So gern, ich die ganze Nacht hindurch tanzen würde, ich muss Jareth finden. Ich lasse den Blick über den Teil des Clubs wandern, der wie ein Café eingerichtet ist, ausgestattet mit kleinen Tischen mit schwarzen Tischdecken und Kerzen darauf. Mehrere vampirmäßig aussehende Gäste nippen an
    etwas, bei dem es sich um einen tief dunkelroten Wein zu handeln scheint. Aber die Farbe wirkt ein wenig zu dunkel für einen durchschnittlichen Merlot, wenn ihr wisst, was ich meine. Viele haben ihre Spender mitgebracht. Im Allgemeinen bleiche, dünne Gothic-Bräute, die es für ach so cool halten, ihr Blut an einen durstigen Vampir zu verkaufen. Viele der Spender sind totale Möchtegern—
    vampire. Solche, die selbst Vampire werden wollten und
    beim Zertifikatsprogramm durchgefallen sind.
    Vielleicht sollte ich Spenderin werden. Dann würde ich
    diese umwerfende Beißerfahrung jede Nacht erleben.
    Andererseits klingt mir das ein wenig zu sehr nach
    Prostitution. Der Vampir würde mich lediglich wegen
    meines Blutes benutzen.
    Nein, ich kann warten. Bis mir ein neuer Blutsgefährte
    zugewiesen wird. Jemand, der absolut kompatibel mit mir ist und mit dem ich den Rest der Ewigkeit verbringen kann.
    Jemand, dessen Bisse auch etwas bedeuten werden. Das
    will ich. Das verdiene ich.
    Wie dem auch sei, keine Spur von Jareth, daher drehe ich mich um, um auf den Tanzboden zurückzukehren. Und dort entdecke ich ihn. Am gegenüberliegenden Ende des Raums, beleuchtet von schwarzem Licht. Seine bleiche Haut glüht beinahe. Er ist schlicht gekleidet und trägt ein weißes Piratenhemd mit weiten Ärmeln und schwarze Hosen. Aber er sieht aus wie ein Gott, während er sich unter dem Licht wiegt. Seine Augen sind geschlossen, sein Gesicht ist eine Maske der Ekstase und der Konzentration. Er hat perfekte Bewegungen, perfekten Rhythmus. Es ist beinahe so, als sei er ein Teil der Musik. Ich weiß, das klingt unheimlich, aber es ist schwer zu beschreiben. Also lasse ich es dabei bewenden, dass er wunderschön aussieht. Absolut
    umwerfend.
    Der Jareth, den ich kenne, ist spießig und nervt. Ein totaler Esel.
    Dies ist nicht der Jareth, den ich kenne.
    Dies ist der Jareth, den ich kennenlernen will.
    Ich fädle mich durch die anderen Tänzer, bis ich ihn
    erreicht habe. Seine Augen sind immer noch geschlossen
    und mir fällt auf, dass er Eyeliner trägt. Um-wer-fend.
    Da ich ihn in seiner vom Tanz heraufbeschworenen Trance nicht stören will, überlasse ich mich lediglich ebenfalls dem Beat, schließe die Augen und lasse die Arme durch die Luft schweben. Ich finde die Musik und gebe mich ihr hin.
    Lasse mich von den dunklen, melodischen Klängen an
    einen anderen Ort führen. Zu dem Ort, den Jareth gefunden hat. Und ich hoffe, dass ich ihn dort ebenfalls finden kann.
    Ein Arm legt sich um meine Taille, und ein Körper presst sich an meinen. Ich erwäge, die Augen zu öffnen, aber das Gefühl ist zu schön. Die Hitze, die Berührung, der Einklang unserer Bewegungen.
    Ist es Jareth? Es muss Jareth sein. Und er fühlt sich so gut an. So richtig. Genauso, wie ich es mir vorgestellt hatte.
    Ich spüre, wie ich immer tiefer und tiefer in die Musik hineingezogen werde. Eine reiche Dunkelheit verzehrt mich, zieht mich zu einem seltsamen weißen Licht hin. Ich nehme jede einzelne Bemerkung zurück, die ich je über die Vorzüge des Alleintanzens gemacht habe. Es ist besser, mit Jareth zu tanzen. Einhundert Millionen, Milliarden, Gazillionen Mal besser.
    »Du tanzt gut«, flüstert seine Stimme in mein Ohr.
    »Du auch« flüstere ich zurück und wünsche mir, dass dieser Moment nie aufhört. Wow. Das ist so gar nicht der Jareth, den ich kenne, das steht fest. Wer hätte gedacht, dass er so durch und durch und auf düstere Weise romantisch ist. So ...
    »Rayne hast du vor, die ganze Nacht auf

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