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Einmal gebissen, total hingerissen

Einmal gebissen, total hingerissen

Titel: Einmal gebissen, total hingerissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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während
    ich wieder und wieder boxe und schlage und er sich windet, um sich zu befreien. Aber gegen meine Superjägerkräfte kommt er nicht an. Wenn ich bloß meinen Pfahl hätte. Ich frage mich, ob er auch bei Muggeln funktioniert.
    Der Kampf dauert nur eine Minute oder zwei, bevor
    Monsieur Dawson, der Französischlehrer, mich von Mike
    runterzieht.
    »Arretez!«, befiehlt er. »Allez au bureau du principal!« Der Knabe spricht nie Englisch. Was für jene unter uns, die Spa-nisch belegt haben, nervig ist. Aber in diesem Fall hat selbst eine Fremdsprachenbehinderte wie ich eine ziemlich gute Vorstellung davon, was er sagt.
    »Es ist nicht meine Schuld. Sie hat mich einfach
    angesprungen. Ohne Grund. Verrückter Freak!«, ruft Mike und spießt mich mit seinem Blicken förmlich auf.
    Ich streichen wütend meinen Rock glatt und funkle Mike
    meinerseits an. Bastard. Jetzt muss ich nachsitzen und Mom wird so von sauer auf mich sein.
    »Dafür krieg ich dich dran, du schlampiger Freak«, fügt Mike hinzu, während Monsieur Dawsan ihn wegzerrt.
    »Warts nur ab.«
    Ich seufze Ich wünschte bloß, ich konnte den Kerl in einen Vampir verwandeln, damit ich ihm meinen Pfahl ins Herz rammen kann. Ihm und meinem Vater. Die beiden sollten
    wirklich sterben.

Eltern verstehen einfach nichts
    Montag, 11.Juni, 20.00 Uhr
    Natürlich flippt Mom wegen meines Nachsitzens völlig aus.
    Vor allem, weil es wegen einer Rauferei war. Wie ihr euch vorstellen könnt, steht sie als Hippie voll auf Frieden. Und nicht nut Frieden im Nahen Osten - das wäre zumindest verständlich. Sie befürwortet offenkundig auch Frieden an der alten Oakridge High, Bit-te. Wenn sie nur wüsste, was für ein ätzender Mistkerl Mike Stevens ist. Ich versuche zu erklären, dass er mich angespuckt hat, aber sie labert etwas über die andere Wange, die man hinhalten könne. Als würde ich mir beim nächsten Mal auch auf die andere Wange spucken lassen wollen. Ih!
    Und das Schlimmste ist, dass sie mir keinen Stubenarrest gibt, sie will ein »Gespräch«. Uh. Ich hasse Gespräche. Ich würde viel lieber ohne Abendessen in mein Zimmer geschickt und festgehalten werden, bis mir Spinnweben
    wachsen. Eingesperrt in einem Turm zu sein wie Rapunzel, würde mir gut in den Kram passen. Solange ich nicht reden und über meine Gefühle sprechen muss. (Und, ähm, mir die Haare so lang wachsen muss. Ich habe auch so schon genug Probleme, sie durchzukämmen.) sie die 'CtZtCr
    »Du bist in letzter Zeit so aggressiv gewesen«, sagt sie, bevor sie die Tür zu meinem Zimmer schließt und sich zu mir aufs Bett setzt. Ich starre auf meine Hände. Das ist so was von unfair. So total unfair. »Was quält dich? Liegt es daran, dass dein Vater nicht zu deinem Geburtstag gekommen ist?«, fragt sie mit dieser schrecklich
    mitleidigen Stimme. Grrr. Es gibt nichts Schlimmeres als die Mitleidstimme.
    »Nein«, antworte ich. Ich wusste, dass sie das probieren würde. Dass sie versuchen würde, Dad da reinzuziehen.
    »Ich weiß, das muss sehr wehgetan haben, Schätzchen. Es tut mir wirklich leid.«
    »Mir geht es gut«, gebe ich zurück. Wut steigt in mir auf, blubbert in meinem Magen und verursacht mir Übelkeit.
    Ich wusste, wir hätten ihr nie von Dads angeblichen
    Besuchsplänen erzählen dürfen.
    Mom runzelt die Stirn. »Das glaube ich nicht, Liebes.
    Menschen, denen es gut geht, zetteln keine Raufereien in der Schule an.«
    »Tun sie doch, wenn sie von Football spielenden
    Arschlöchern provoziert werden.«
    Mom zuckt angesichts des Schimpfworts zusammen, macht
    aber keine Bemerkung dazu. »Hast du Probleme in der
    Schule, Rayne?«, fragt sie. »Mir ist aufgefallen, dass auch deine Zensuren absacken. Du bist von einer der besten Schülerinnen zu einer der schlechtesten geworden.«
    »Ja, hm, ich habe blöde Lehrer.« Blöde Lehrer, die IrnnKVI Sportskanonen und Chcerleader bevorzugen. Blöde Lehrer, die denken, bloß weil ich mich schwarz anziehe, wäre ich dazu verurteilt, mich zur Schulabbrecherin zu entwickeln, und die mich deshalb bereits links liegen lassen. Ich bin klüger als all die Loser, mit denen ich zur Schule gehe.
    »Was magst du an ihnen nicht?«
    Seufz. »Nichts. Sie sind in Ordnung. Vergiss, dass ich
    irgendetwas gesagt habe.« Je weniger ich rede, umso
    schneller wird dies hier vorbei sein. Ich bin mit Spider verabredet und ich darf sie nicht warten lassen.
    »Ich möchte nicht vergessen, dass du etwas gesagt hast. Ich möchte, dass du mir erzählst, was los ist.« Mom

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