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Einmal gebissen, total hingerissen

Einmal gebissen, total hingerissen

Titel: Einmal gebissen, total hingerissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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ausstaffiert mit Cargohosen und einem Pullover der Patriots. »Wer ist der Glückliche?«
    »Du nicht, das steht mal fest«, knurre ich. Gerade heute bin ich absolut nicht in Stimmung für so was. Nicht wenn ich mich ohnehin so lausig fühle, wegen des Lebens, des Universums und allem.
    Er lacht. »Natürlich nicht. Ich steh nicht auf Freaks.«
    »Gut. Denn ich stehe nicht auf Muggel.«
    Zuerst denke ich, er würde die literarische Anspielung nicht kapieren, aber offenkundig hat selbst dieser ungebildete Narr Harry Potter gelesen. Diese Bücher sind einfach viel zu populär. Vielleicht werde ich sie aufgeben und gegen etwas Obskureres tauschen müssen.
    »Also, Hexe,welcher schwarze Hexer hat dir den
    Knutschfleck verpasst?«
    »Das ist kein Knutschfleck.«
    »Oh, klar« erwidert er sarkastisch. »Was, hast du dich mit einem Lockenstab verbrannt, wie Mary Markson es jeden Montagmorgen zu tun scheint?«
    Mary Markson und ihr Freund, Nick, gehen schon seit
    Äonen miteinander. Sie werden höchstwahrscheinlich
    heiraten. Und Mary hat die Neigung, mit total vielen
    unappetitlichen blauen Flecken am Hals in der Schule
    aufzutauchen. Sie beharrt darauf, dass sie lediglich
    unbeholfen mit dem Lockenstab sei, aber da sie nie richtige Locken hat, um die Behauptung zu untermauern, haben wir alle so unsere Zweifel.
    »Nein. Es ist keine Lockenstabverbrennung. Ich bin von
    einem Vampir gebissen worden, wenn du es unbedingt
    wissen willst.«
    Er verdreht die Augen. Ich wusste, dass ich das getrost sagen konnte. Er würde mir niemals glauben, nicht in einer Million Jahren. »Ah. Das ist also dein Typ. Ich hätte es erraten können.«
    »Nein. Du hättest es nicht erraten können. Es hätte dir nicht mal auffallen sollen. Suchst du inzwischen die Flure nach mir ab? Bist du zum Stalker geworden?« Seit ich ihn in der siebten Klasse gedemütigt habe (fragt nicht), hat er es zur Mission seines Lebens gemacht, mir meins zur Hölle zu machen. Sunny denkt, er sei insgeheim in mich verknallt.
    Was einfach … igitt … ist.
    Mike runzelt die Stirn. Offenkundig habe ich einen Nerv getroffen. »Bitte. Dein Knutschfleck ist so groß, dass selbst Mr Bannon, der blinde Biolehrer, ihn sehen könnte.«
    »Gut. Ich will nämlich, dass die ganze Welt den Biss
    meines finsteren Lovers sieht.«
    Jareth ist natürlich nicht mein finsterer Lover. Oder auch nur mein heller. Oder irgendeine Art von Lover. (So sehr ich vielleicht wünschte, er wäre es.) Aber ich kann nicht direkt einen Rückzieher machen und Mike den Sieg überlassen.
    »Also, wann verwandelst du dich nun in einen Vampir?«,
    fragt die gehirnamputierte Sportskanone.
    »Ich werde mich nicht in einen Vampir verwandeln, du
    Schwachkopf. Ich bin lediglich gebissen worden. Ich
    müsste das Blut eines Vampirs trinken, um selbst einer zu werden. Und das erlauben sie einem nicht mehr so ohne Weiteres. Es gibt eine Warteliste.«
    »Eine Warteliste? Es gibt tatsächlich genug von euch
    Freaks da draußen für eine Warteliste?« Er beugt sich vor, die Hände auf die Knie gestützt, und lacht und lacht.
    Grrr. Habe ich erwähnt, dass ich diesen Kerl hasse? Mir fällt auf, dass ein paar Schüler im Flur stehen geblieben sind und so tun, als würden sie miteinander reden, aber in Wirklichkeit wollen sie die Szene beobachten. Das Gothic-Mädchen gegen die Sportskanone. Das ist gutes Reality-TV.
    Aber ich bin so was von gar nicht in Stimmung.
    »Alter, hast du keine Cheerleader, die du verführen kannst, oder ein Bier, um es dir hinter die Binde zu kippen?
    Irgendeinen Streber, von dem du abschreiben kannst? Ich weiß, dein Leben ist total lahm und alles, aber dir muss doch eine bessere Möglichkeit einfallen, es zu verschwenden, als mit mir zu reden.«
    Er öffnet den Mund zu einer Erwiderung, dann sehe ich,
    dass er zu unserem Publikum hinüberschaut. Er scheint zu verwerfen, was er ursprünglich sagen wollte, und antwortet stattdessen: »Wie auch immer, du Schlampe«,wobei er betont laut spricht, um sicherzustellen, dass alle seine Beleidigung hören. Dann zieht er was aus der siebten Sohle hoch und spuckt mich an - ER SPUCKT MICH
    WIRKLICH AN -, bevor er sich umdreht und geht.
    Ich bin so fuchsteufelswild, dass ich nicht mal nachdenke.
    Ich lasse einfach meine Bücher und meine Tasche fallen, renne hinter ihm her, werfe mich mit meinem ganzen Körpergewicht auf ihn und schaffe es, ihn aus dem
    Gleichgewicht zu bringen und auf den Boden zu werfen.
    Meine Hände nehmen einen eigenen Willen an,

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