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Einmal gebissen, total hingerissen

Einmal gebissen, total hingerissen

Titel: Einmal gebissen, total hingerissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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    Hühnersuppe, wette ich. Ich werde später mehr schreiben.
    Dad. Ja, Dad.
    Donnerstag, 14. Juni (Fortsetzung)
    Jareth kommt herein und setzt sich auf den Stuhl neben
    meinem Bett. Sein Haar ist total zerzaust, seine Augen sind blutunterlaufen und es sieht so aus, als hätte er seit Tagen nicht geschlafen. Tatsächlich trägt er, wenn ich mich nicht irre, noch immer dieselben Sachen wie an dem Abend, als wir in die Blood Bar gegangen sind.
    »Wo bist du gewesen?«, frage ich schwach. Vor einigen
    Minuten wäre ich lieber gestorben, als ihn danach zu
    fragen. Ihn wissen zu lassen, dass es mir wichtig ist. Aber im Augenblick bin ich zu krank, um die starke, taffe Rayne zu sein.
    »Vegas«, antwortet er.
    Ich ziehe die Augenbrauen hoch. »Ähm, okay. Was
    gewonnen?« Ich kann nicht fassen, dass er gespielt hat, während ich im Sterben liege. Ich meine, Poker ist heiß und alles, aber hat er nicht ein paar Tage auf diesen Straight Flush warten können?
    »Ich habe bekommen, was ich in Vegas gesucht habe, falls es das ist, was du meinst.«
    »Was, einen Lap Dance?«
    Er kichert. »Selbst wenn du krank bist, bist du immer noch witzig, Rayne.«
    »Ich bin der reinste Lachsack«, sage ich sarkastisch und schließe die Augen. Ich bin neuerdings ein wenig empfindlich gegen Licht und noch empfindlicher dagegen, Jareth zu sehen.
    »Mach die Augen auf, Rayne«, befiehlt Jareth.
    Widerstrebend gehorche ich. Dann reiße ich die Augen
    noch weiter auf, als ich sehe, was - ich meine, wer - hinter Jareth steht.
    »Dad«, krächze ich heiser. Halluziniere ich jetzt?
    »Hey, Schätzchen. Es tut mir leid, dass es dir nicht gut geht.«
    Als er zu meinem Bett kommt und sich neben mich setzt,
    bin ich einen Moment lang nicht davon überzeugt, dass er real ist. Er sieht älter aus, als ich ihn in Erinnerung habe, mit ein paar grauen Strähnen an den Schläfen und dem Bart. Aber insgesamt sieht er noch genauso aus wie früher.
    Wie mein Dad.
    Ich drehe mich zu Jareth um. »Wie . . .?«, frage ich.
    Dad blickt lächelnd auf mich herab. »Dein Freund da ist sehr überzeugend, Rayne. Er ist eines Abends auf meiner Türschwelle erschienen und hat gesagt, dass ich mit ihm kommen müsse. Dass du mich brauchst.«
    Mein Herz hämmert in meiner Brust. Da war ich sauer auf Jareth, weil er verschwunden ist, und dabei war er unterwegs und hat nach dem Einzigen gesucht, von dem er wusste, dass ich es dringender brauche als alles andere.
    »Ich lasse euch beide jetzt allein«, sagt der Vampir und geht zur Tür.
    »Jareth«, rufe ich ihm nach. Er bleibt stehen und dreht sich wieder zu mir um. »Danke«, sage ich.
    Er lächelt das süßeste Lächeln und nickt, bevor er durch die Tür geht. Ich lächle zurück und mein Herz quillt über. Gott, ich liebe diesen Vampir. Wenn ich sterbe, werde ich zumindest verliebt sterben.
    Ich wende mich wieder meinem Dad zu und bemerke, dass
    sich auf seiner Stirn Schweißperlen gebildet haben, obwohl es in meinem Zimmer definitiv nicht zu warm ist. Er ist nervös. Nun, das sollte er verdammt noch mal auch sein, nach allem, was er getan hat. Und nur weil er jetzt hier ist, bedeutet das nicht, dass ich ihn nicht zappeln lassen werde.
    »Danke, dass du gekommen bist«, sage ich und zwinge
    mich höflich zu sein.
    »Rayne, es tut mir so leid zu hören, dass du krank bist. Was sagen denn die Ärzte? Gibt es irgendetwas, das sie tun können? Ein Krankenhaus, in das man dich schicken
    könnte? Irgendetwas. Ich werde bezahlen, was immer es
    kostet. Sag deiner Mutter nur, dass sie mir die Rechnung schicken soll. Ich möchte dass du wieder gesund wirst.«
    Er klingt so besorgt. Ist es das, was notwendig war? Ich musste sterben, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen?
    »Die Ärzte wissen nicht, was mit mir los ist«, antworte ich erschöpft. Das Reden kostet mich heute große Anstrengung.
    »Es gibt nichts, was sie tun können.«
    »Oh, mein Liebling«, sagt er mit brechender Stimme. »Es ist schrecklich, dich so zu sehen.«
    »Anscheinend ist es schrecklich für dich, mich überhaupt zu sehen.«
    »Was soll das denn wieder heißen?«
    »Ähm, hallo? Geburtstagsparty? Luftballons und
    Geschenke und Kuchen? Letzte Woche? Klingelt da was
    bei dir?«
    Sein Gesicht zerfällt. »Ich bin ein furchtbarer Vater«, erwidert er und blickt auf seine Hände hinab. Ich bemerke, das seine Haut fleckig geworden ist. Er kann doch noch nicht alt genug für Altersflecken sein, oder?
    »Das habe ich nicht gesagt«, protestiere ich, obwohl ich

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